tontaube Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Guten Tag, ich habe ein Erbstück mit einer Beschriftung in Jugendstil-Buchstaben. Ich vermute ich kann das Alter und die Herkunft über die Schriftform bestimmen, ich bitte um ihre Unterstützung. Die Kunstwerke auf dem Porzellan sind von dem Künstler Friedrich Kaskeline (* 8. Mai 1863 in Prag; † nach 1931) Woher kommt diese Schriftform und wie alt ist die Schriftform? Danke Tobias H 2
catfonts Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Wirklich schönes Teil. Nun, ich bin ja in einer Familie aufgewachsen, in der mit solchen Dingen gehandelt wurde. Daher habe ich schon so einige solcher Küchen- Zutaten-Lagersätze gesehen, aber das ist wirklich ein besonderes Teil. Was die Schrift anbelangt, wurde diese ganz speziell für dieses Arrangement gezeichnet, es ist keine Satzschrift und beruht auch nicht auf einer, es wäre also bestenfalls umgekehrt möglich, aus dieser Vorlage auch eine Schrift zu entwickeln. Ich schätze dieses Teil auf etwa Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, auch vom Stil der Kinderkleidung her, denn ich habe Fotos meiner Mutter und ihrer Brüder aus dieser Zeit, und darauf sind sie sehr ähnlich gekleidet. Befindet sich unten auf den Töpfen und Behältern eine Porzellan-Marke, die du hier einstellen könntest, denn ich besitze noch die Porzellan-Erkennungsbücher meiner Mutter, findet man die Marke, kann man nämlich noch genaueres sagen. 1
Kathrinvdm Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Auch die, von der heutigen Orthografie abweichenden, Schreibweisen von »Zimmt« und »Gries« können bei der Datierung helfen. 1
Norbert P Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 vor 23 Minuten schrieb Kathrinvdm: Orthografie Das können auch lokale Varianten sein. 1
Norbert P Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Zeitlich würde ich die Entstehungszeit der Schrift nach den Formen um 1900 einsortieren, also Jugendstil/Art Noveau/Wiener Secession etc. 1 1
Gast bertel Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Zimt wurde bis zur 2. Orthographische Konferenz 1901 mit zwei m geschrieben. Danach offiziell mit nur einem. Wie lange es aber gebraucht hat, bis sich alle daran hielten, weiß keiner …
Norbert P Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 vor 3 Minuten schrieb bertel: Wie lange es aber gebraucht hat, Die Kinder auf den Bildern haben ja auch noch (schematisierte) spätwilhelminische Kleidung an ... Ich würde das Set wohl auf die Zeit zwischen Fin de Siècle und 1. Weltkrieg schätzen. 1 1
Gast bertel Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Ich hab mal ein wenig gestöbert – die meisten kolorierten Scherenschnitte von Kaskeline in diesem Stil hab ich von ab 1920 gefunden, also nach dem 1. Weltkrieg. Meist sind’s Postkarten. Meine Vermutung für das Gewürzregal wäre daher eher ab 1920.
Norbert P Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Ich hab sogar eine der direkten Vorlagen für die Einbrennabziehbilder gefunden, auch eine Postkarte, aber leider undatiert 2 1
Norbert P Geschrieben November 23, 2017 Geschrieben November 23, 2017 Die AK "Pfingstfest" ist bei Wilh. Schröder & Söhne, Berlin (WSSB) erschienen, mit der Serien-Nr. (?) 5862. AK aus demselben Verlag mit Seriennummern knapp über 5000 stammen wohl aus der Zeit um 1914. Wenn ich weitere Webfunde richtig deute, sind Kaskelines Karten nach 1920 (auch?) in einem anderen Verlag (evtl. Heliophot, Berlin) erschienen. Insofern kommt wohl doch eher ein Zeitraum von 1918 bis 1930 für das Regal infrage. Nachtrag: Die altertümliche Schreibung von Zimmt und Gries spricht nicht dagegen, die findet man noch auf vielen Gewürzschütten (im Web, sic) bis in die 30er ...
tontaube Geschrieben November 24, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben November 24, 2017 (bearbeitet) Danke, so viele Antworten. Ich hoffte die Schriftform würde bekannt sein, wenn der Schriftzug eine extra Anfertigung ist finde ich das auch gut. Ich finde die Schrift und die Motive sind angenehm für die Augen. Schade das es diese Schriftform nicht mehr gibt. Auf der Suche nach der gebrochenen Ölkanne habe ich nichts Vergleichbares gefunden. Ob es wirklich fast 100Jahre alt ist? Ich bin skeptisch und hoffte die Schriftform wird mir Fakten liefern. Auf der Unterseite der Behälter ist eine Press marke „Sonja“ alle ohne Stempel. Manche Behälter haben unten 2 Kerben. Ich habe leider kein gutes Bild von dem Press-stempel der Unterseite, der Press-stempel ist in einer etwas anderen Schrift vielleicht kann die Stempel Schrift helfen. Es wäre keine Enttäuschung wenn alles jünger wäre. Ich möchte mich noch einmal bedanken! Ich konnte es kaum glauben als ich diese Internetseite fand, irgendwie cool auch etwas angst einflößend für Leute wie mich. Schönschrift und Rechtschreibung & Satzzeichen, ich wusste sehr bald, in der Chemie liegt meine Berufliche Zukunft. ^^ Sehr nett von euch. Tobias Liebe Grüße aus Österreich "Die Cola" finde ich beinahe Barbarisch. ;) bearbeitet November 24, 2017 von tontaube kürzen
109 Geschrieben November 24, 2017 Geschrieben November 24, 2017 2 Kerben deutet auf 2.-Wahl-Ware hin. Schaue mal bei Bares für Rares vorbei! 1
tontaube Geschrieben Dezember 2, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 2, 2017 Danke 109. Kaskeline Friedrich, hatte die Schrift schon sehr früh kennengelernt. http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=glu&datum=18910905&seite=5&zoom=33 Glühlichter Arbeiter Zeitung 1891.
tontaube Geschrieben Dezember 2, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 2, 2017 Ich freue mich, ich dachte die Chance ist gegen Null so etwas zu finden. Alt Österreichische Sprache Strasse mit 3s Strass sn, leider sind wir schon so eingedeutscht das sn kommt nur noch in der Dialekt Sprache vor. Wir waren nicht in der Lage wie die Niederländer unsere Kulturelle, eigene Sprache, zu behalten. 1
Gast bertel Geschrieben Dezember 2, 2017 Geschrieben Dezember 2, 2017 Ich sehe da nur 2 s, dafür aber einen Apostroph als Auslassungszeichen für ein e: Strass’n
tontaube Geschrieben Dezember 2, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 2, 2017 Wenn Kokain Künstler wie Falco, Wecker, Fendrich oder der Springer Andreas Goldberger zu ihrem Konsum was sagten, war es immer a Strass sn Koks. Ich seh(e) ein hochgestelltes s. zu den Bilder, kaum ein Rätsel gelöst kommt ein neues auf mich zu. In der Wespe auf der Kümmel Dose. Die Signatur hat mich an ein anderes Bild in den Glühlichtern erinnert.
tontaube Geschrieben Dezember 16, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 16, 2017 Es ist ca aus dem Jahr 1927 http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19271203&seite=20&zoom=33&query="wandkaffemühlen"&ref=anno-search Zu dem S, ihr habt natürlich recht. Danke für die Hilfe und alles Gute. 2
catfonts Geschrieben Dezember 16, 2017 Geschrieben Dezember 16, 2017 Das freut mich besonders, da ich ja so weiß, was von meiner Mama gelernt zu haben . Schöne Feiertage dann!
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