Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 11, 2018 Geschrieben Januar 11, 2018 Aber wenn man den Punkt auf Mitte schon zwecks Bürokratieaufbau umbenennt, sollte auch für das etwas zu mißverständliche Wort »Punkt« etwas progressiveres gefunden werden. Und wenn man dann zwei, drei Wörter dafür zusammengeklaubt hat, kann man bei der Gelegenheit das falsche Leerzeichen endlich mal amtlich installieren. 427 Synonyme für »Punkt«, da wird sich doch was finden lassen. Zentralsprenkel bzw. »Zentral Sprenkel«. Das muß nur noch gegendert werden, schon ist die schöne DIN fertig.
Gast Schnitzel Geschrieben Januar 11, 2018 Geschrieben Januar 11, 2018 vor 15 Minuten schrieb Martin Z. Schröder: Zentralpunkt. Muss nur ich da an Zentralkomitee denken Wenn der GS der ZK einen ZP auf der BC haben will, denkt sich MZS: „LmaA!“
Erwin Krump Geschrieben Januar 12, 2018 Geschrieben Januar 12, 2018 vor 20 Stunden schrieb Martin Z. Schröder: Zentralpunkt. Diese Bezeichnung finde ich auch logisch. In den Fonts und im Fonteditor heißt der mittestehende Punkt „periodcentered“. Also aus dem Amerikanischen dann „Punkt zentriert“. Oder eben Zentrierter Punkt.
Marion Kümmel Geschrieben Januar 12, 2018 Geschrieben Januar 12, 2018 Am 10.1.2018 um 15:55 schrieb Karl432: … Überarbeitung der DIN 5008 „Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung” beteiligt. Hier wird das Zeichen möglicherweise namentlich erwähnt. Da die Norm auch Unterrichts- und Prüfungsgegenstand im Berufsschulwesen ist, muss die Bezeichnung auch für Personen eindeutig und einprägsam sein, die keinen Bezug zur Schriftsetzerfachsprache oder zum Lateinischen haben. Demzufolge fallen die Bezeichnungen „Mittepunkt“ (Schriftsetzerfachsprache und nicht dem allgemeinen Sprachgefühl entsprechend) und „Mediopunkt“ (Fremdwort aus dem Lateinischen) heraus. In der aktuellen DIN 5008 von 2011 habe ich das Zeichen nur bei den Rechenzeichen (8.3 Multiplikationszeichen) gefunden. Dort wird es als »Punkt (mittig)« bezeichnet. Man könnte also bei »mittiger Punkt« bleiben. Aber auch für die ungewöhnliche Zusammensetzung »Mittepunkt« liefert die DIN selbst ein Argument: Sie verwendet schon den Begriff »Mittestrich« (6.2 Gedankenstrich) für das Divis, das nach DIN 5008 noch wie in Schreibmaschinenzeiten für Bindestrich und Gedankenstrich verwendet werden darf. 1 2
Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 12, 2018 Geschrieben Januar 12, 2018 Ich stelle klar, daß ich diesen Vorschlag (Zentralpunkt) keineswegs ernstgemeint habe. Ich weiß nicht, warum Leute keine Fachbegriffe lesen dürfen und man für sie neue Wörter suchen muß, die dann die Fachleute nicht verstehen. Als ich noch für die Zeitung schrieb, wurde ein Text von mir über Buchkunst mal von einer Absolventin einer berühmten Journalistenschule redigiert. Sie verstand unter Redigat, für alle ihr nicht bekannten Wörter (und Journalisten haben keinen nennenswerten Wortschatz) Synonyme zu suchen. Irgendwann bekam ich einen Anruf von einem kichernden Kollegen aus der Redaktion: »Ihre Redakteurin läuft hier durchs Feuilleton und erkundigt sich, ob wir ein Synonym für das Wort »Schuber« wüßten.« Wußten sie nicht, wollten sie nicht wissen, gibt es nicht. Ich rief dann böse bei der Zeitung an und verbat mir diese Art des Redigats von jemandem, der seinen eigenen Wissensstand für den höchsten hält und meinte, die Leser verstünden meinen Text nicht, weil er selbst zu faul ist, seinen Wortschatz fortwährend als Baustelle anzusehen. Und weil der imaginierte Leser immer eine Kleinigkeit dümmer als der Redakteur ist. Während ich meinte, Feuilletonleser verstehen mehr Wörter als Presseleute. Kurz und gut: das Ding hier heißt seit jeher Punkt auf Mitte und so weiter. Wenn von mir ein Kunde einen Hochpunkt haben wollte, würde ich diesen auf die Höhe des Hochkommas setzen. Anschließend würde ich sagen: Lesen Sie bitte nie wieder Deutsche Industrienormen, sofern sie keiner zwingt. Die sind aus einem mir nicht näher bekannten Grundgedanken praxisfern, weltfremd und deshalb oberschlau. Wenn man ein Wort braucht: Fachleute fragen, Fachwort verwenden. Immer.
Gast bertel Geschrieben Januar 12, 2018 Geschrieben Januar 12, 2018 vor 10 Minuten schrieb Martin Z. Schröder: Journalisten haben keinen nennenswerten Wortschatz auaha.
catfonts Geschrieben Januar 12, 2018 Geschrieben Januar 12, 2018 Na ja, wenn er von TV-Journalisten redet, kann ich das durchaus bestätigen. Da werden aus Schauerleuten dann Stauerleute, aus Kilometer pro Stunde die bekannten Stundenkilometer, Leistungen werden Kilowatt pro Stunde angegeben und 1000 mal 1000 ist eine Millionen, und selbst "unzwar" habe ich schon in einem Zeitungsartikel gelesen, über Deppen-Apostrophe und Leerzeichen wundere ich mich schon länger nicht mehr.
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