Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 15, 2018 Geschrieben Juni 15, 2018 Hallo zusammen , ich habe letzte Woche in der Hersbrucker Bücherwerkstätte http://www.hersbrucker-buecherwerkstaette.de/ ein kleines Heft gedruckt, und nun bin ich dabei die von mir verwendeten Schriften zu recherchieren. Es gibt die Hersbrucker Bücherwerkstatt seit fast 50 Jahren und die Betreiber – gelernte Drucker – haben einige Schriften vor dem Müll gerettet. Die Schrift-Schubladen sind allerdings sind nicht beschriftet und es wurde auch nicht archiviert, woher die Schriften stammen. Einige Schiften konnte ich identifizieren, bei anderen bin ich total ratlos. Alles, was ich bisher rausgefunden habe schreibe ich auch unter die Bilder. Ich bin daran interessiert mehr über diese Schriften herauszufinden und ich lade hier ein paar Fotos meines Druckergebnisses hoch, die die Schriften zeigen. Kurz zur Erläuterung der Schriftbeispiele: ich habe 12 Namen in 12 unterschiedlichen Schriften gesetzt und geduckt. Es handelt sich um Personen, die mehr als eine Woche auf Flughäfen gelebt haben. Gründe dafür sind meist Protest, Asylsuche oder Probleme beim Reise / im Urlaub (künstlerisches Projekt). Ich würde nicht total über Hilfe oder Hinweise freuen! Viele Grüße, Marion Yvonne Paul Beschriftung der Schublade: Memphis Die Memphis von Rudolf Wolf erschien ab 1929 bei der D. Stempel AG. Die Schrift kombinierte die geometrischen Konstruktionsprinzipien, die Ende der 1920er Jahre populäre geworden waren, mit den zu dieser Zeit ebenfalls beliebten Eqyptienne-Schriften im Stile des 19ten Jahrhunderts. als eine Art „Futura mit Slab-Serifen“ wurde die Memphis rasch zu den beliebtesten Schriften hier Art. Digitalisierungen gibt es z. B. von Linotype und URW +++ https://www.myfonts.com/fonts/urw/memphis/ Mohammed al Bachish Keine Beschriftung der Schublade Heinz Müller Beschriftung der Schublade: Fette Deutschland Denis Luis de Souza Beschriftung der Schublade: Berliner Grotesk 1913 von H. Berthold AG als Teil der „Block Serie in der Akzidenz“ veröffentlicht. Gestaltet eventuell von Oppenheim. 1973 überarbeitete Erik Spiekermann die Schrift und ergänzte sie mit einem Bold Schnitt. https://www.bertholdtypes.com/font/berliner-grotesk/pro/ Sanjay Shah Keine Beschriftung der Schublade Edward Snowden Keine Beschriftung der Schublade Khasan Aman Ando, Guisan Issa Shakho and four children Keine Beschriftung der Schublade Tetsuya Abo Beschriftung der Schublade: Norm-Cursiv (Konnte dadurch aber leider bisher auf keine Fährte kommen) Zarah Kamalfar Keine Beschriftung der Schublade Feng Zhenghu Sieht aus wie die Swiss 924 von Bitstream. https://www.linotype.com/de/1086602/swiss-924-regular-product.html Ich vermute, dass das Original Schift Design auf die Hanseatic von Stempel (1890) zurückzuführen ist. Mehran Karimi Nasseri Beschriftung der Schublade: Schwabacher Habe die richtige Schrift als Freefont gefunden: https://www.1001freefonts.com/yonkers.font Mich würde hier aber die genauere Geschichte interessieren. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwabacher Hassan Al Kontar Beschriftung der Schublade: Ctc. (oder Clc. ?) Antiqua Halbfett
catfonts Geschrieben Juni 15, 2018 Geschrieben Juni 15, 2018 vor 3 Stunden schrieb Arion Ali Akiesch: Tetsuya Abo Beschriftung der Schublade: Norm-Cursiv (Konnte dadurch aber leider bisher auf keine Fährte kommen) Die würde ich mal als DIN 16 einsortieren, also die "Normschrift" mit der ich in den 1970er Jahren mein Berichtsheft führen musste. Digital bei nit: http://www.peter-wiegel.de/TGL_0-16.html Die Schwabacher habe ich auch digitalisiert, ich hatte sie in einem Seemann-Nachtrag als Hamburger Schwabacher gefunden.
Uwe Borchert Geschrieben Juni 16, 2018 Geschrieben Juni 16, 2018 Hallo, Khasan Aman Ando, Guisan Issa Shakho and four children => Onyx ... aber welche? Typeface: Onyx Designer: Gerry Powell Year: 1937 Copyright: Monotype Classic Fonts Publishers: Adobe and Monotype A TrueType version of this font is provided free with the Microsoft Office Value Pack (Macintosh). http://www.identifont.com/show?T8 Zarah Kamalfar ... also die Schrift find ich nicht ... wenn ich wüsst wie die heißt würde ich die ja finden ... Da erfüllte ein trübes Leuchten meinen schlaffen Geist: Runic (MT) oder so ... Typeface: Runic Designer: Monotype Publisher: Adobe Year: 1935 This 1935 design from the Monotype Corporation is an extremely condensed display face that has a slight flavor of nineteenth- century wood type. Runic Condensed is tall and lean with a huge x-height and hairline serifs. http://www.myfonts.com/fonts/adobe/runic-mt/ MfG
Ralf Herrmann Geschrieben Juni 16, 2018 Geschrieben Juni 16, 2018 vor 14 Stunden schrieb Arion Ali Akiesch: Mohammed al Bachish Keine Beschriftung der Schublade Künstlerschrift Trianon 1
Ralf Herrmann Geschrieben Juni 16, 2018 Geschrieben Juni 16, 2018 vor 14 Stunden schrieb Arion Ali Akiesch: Sanjay Shah Keine Beschriftung der Schublade Ich denke Triumpf von Albert Auspurg. Hab aber gerade kein vollständiges Muster zur Hand.
Gast bertel Geschrieben Juni 16, 2018 Geschrieben Juni 16, 2018 vor 14 Stunden schrieb Arion Ali Akiesch: Zarah Kamalfar Keine Beschriftung der Schublade bei MyFonts herunterladen Ob die damals auch so hieß, weiß ich nicht.
catfonts Geschrieben Juni 16, 2018 Geschrieben Juni 16, 2018 Vielleicht währe es für die Identifikation der Schriften besser gewesen, nicht so viel Phantasie in die Mustertexte zu stecken, und statt dessen den ziemlich langweiligen Standardmustertext "Hamburgefons" zu verwenden. Dann hätte man diese besser mit dem Seemann abgleichen können. Bei Bleischriften ist das ja durchaus eine gute Möglichkeit.
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 16.6.2018 um 12:27 schrieb catfonts: Vielleicht währe es für die Identifikation der Schriften besser gewesen, nicht so viel Phantasie in die Mustertexte zu stecken, und statt dessen den ziemlich langweiligen Standardmustertext "Hamburgefons" zu verwenden. Dann hätte man diese besser mit dem Seemann abgleichen können. Bei Bleischriften ist das ja durchaus eine gute Möglichkeit. Danke für den Hinweis, ist auch richtig! War leider nur ein paar Tage in der Werkstatt und habe quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen – und zuerst ging es nicht im das identifizieren der Schriften. Für die Zukunft achte ich aber darauf! 1
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 15.6.2018 um 21:41 schrieb catfonts: Die würde ich mal als DIN 16 einsortieren, also die "Normschrift" mit der ich in den 1970er Jahren mein Berichtsheft führen musste. Digital bei nit: http://www.peter-wiegel.de/TGL_0-16.html Super! Danke, sehr interessant!
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 15.6.2018 um 21:41 schrieb catfonts: Die Schwabacher habe ich auch digitalisiert, ich hatte sie in einem Seemann-Nachtrag als Hamburger Schwabacher gefunden. @catfonts, hier verstehe ich dich leider noch nicht. Was ist ein Seemann-Nachtrag? Du beziehst dich auf das Schriftmuster "Mehran Karimi Nasseri", richtig? Danke dir!
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 16.6.2018 um 03:04 schrieb Uwe Borchert: Hallo, Khasan Aman Ando, Guisan Issa Shakho and four children => Onyx ... aber welche? Typeface: Onyx Designer: Gerry Powell Year: 1937 Copyright: Monotype Classic Fonts Publishers: Adobe and Monotype A TrueType version of this font is provided free with the Microsoft Office Value Pack (Macintosh). http://www.identifont.com/show?T8 Interessant! Nur leider finde ich den richtigen Schnitt wirklich nicht digitalisiert. Die Font mit der ich gedruckt habe läuft nochmals enger als alle Versionen der Onyx, die ich gefunden habe. Gerade das „a“ und wie es nach Oben ausläuft ist immer sehr anders. Fällt Dir da noch etwas zu ein? Vielen Dank!
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 16.6.2018 um 07:39 schrieb Ralf Herrmann: Künstlerschrift Trianon Wow danke! Danke auch dafür: https://archive.org/stream/hauptprobeingedr00baue#page/152/mode/2up
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 16.6.2018 um 08:20 schrieb bertel: bei MyFonts herunterladen Ob die damals auch so hieß, weiß ich nicht. Vielen Dank!
Arion Ali Akiesch Geschrieben Juni 21, 2018 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 21, 2018 Am 16.6.2018 um 07:46 schrieb Ralf Herrmann: Ich denke Triumpf von Albert Auspurg. Hab aber gerade kein vollständiges Muster zur Hand. Danke! Werde bei Gelegenheit ein besseres Schriftmuster machen und dann nochmals mit der Recherche weitermachen!
Uwe Borchert Geschrieben Juni 21, 2018 Geschrieben Juni 21, 2018 (bearbeitet) Hallo, vor 1 Stunde schrieb Arion Ali Akiesch: Interessant! Nur leider finde ich den richtigen Schnitt wirklich nicht digitalisiert. Die Font mit der ich gedruckt habe läuft nochmals enger als alle Versionen der Onyx, die ich gefunden habe. Gerade das „a“ und wie es nach Oben ausläuft ist immer sehr anders. Fällt Dir da noch etwas zu ein? Vielen Dank! Beim Link auf Identifont bekommt man rechts auf der Seite noch Vorschläge für ähnliche Schriften. Diese bin ich gerade durchgegangen und habe da z.B. folgendes entdeckt: Typeface: Arsis Designer: Lettergieterij Amsterdam and Gerry Powell Year: 1939 Publisher: Linotype http://www.identifont.com/show?FA Die läuft aber etwas zu weit. Es gibt auch eine recht ähnliche Bodoni Poster Compressed von Monotype, aber auch diese läuft zu weit. Nach meinem Bauchgefühl ist das eine typische extraenge Retro-Klassiszistische-Antiqua aus den (späten) 1930ern. Die extraengen Retros aus der Zeit um die Jahrhundertwende 1900 waren etwas näher an den Werken von Bodoni. Wühle Dich einfach mal durch die ähnlichen Schriften zur Arsis und Onyx und schau Dir die Angaben dazu an. Damit solltest Du in etwa ein Gefühl für das Umfeld bekommen. MfG bearbeitet Juni 21, 2018 von Uwe Borchert Die schlimmsten Tappfuhler korrigiert ...
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