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Faksimiles Stasi-Akten

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo, 

 

ich erstelle gerade mit meiner Kollegin Faksimiles von Stasi-Akten.

Dank eines früheren Beitrags ( https://www.typografie.info/3/topic/34305-typografie-alter-ddr-akten/ ) habe ich schon alle Infos für die ältere Akte.

Die neuere Akte ist wohl aus den späten 80er Jahren. Ich suche die Schrift, die ihr auf dem Screenshot sehen könnt. Weiß einer welche Schrift das sein könnte. Bei meiner Recherche konnte ich nichts rausfinden. 

 

Schon mal wieder vielen lieben Dank euch!

Bildschirmfoto 2018-06-29 um 12.18.43.png

Geschrieben

Leider keine bessere Auflösung, nur noch das große R. Sonst muss ich es mir basteln. Allerdings hätte ich gedacht, dass doch irgend jemand wissen müsste welche Schriften die Stasi in ihren Akten verwendet hat.

 

 

Bildschirmfoto 2018-06-29 um 12.50.17.png

Geschrieben

Hey Robert!

 

Es wird wahrscheinlich tatsächlich so sein. Ich hatte die Super Grotesk eigentlich auch gleich ausgeschlossen. Aber wenn man sich bestimmte Buchstaben anschaut, z. B. auch das "R" wird es wohl diese Schrift sein.

 

Herzlichen Dank für die schnelle Lösung!

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ich denke auch, dass es sich um die Super-Grotesk handelt. Der i-Punkt wurde wahrscheinlich im Bleisatz nicht sonderlich gut gereinigt und ist deshalb unsauber im Druck.

Geschrieben
Am 29.6.2018 um 12:51 schrieb WiwiWow:

Allerdings hätte ich gedacht, dass doch irgend jemand wissen müsste welche Schriften die Stasi in ihren Akten verwendet hat.

Jeder Auftraggeber einer Druckerei mußte das nehmen, was die Druckerei hatte. Eine Konstante im Unternehmen war in der Schrift nicht immer durchzuhalten, wenn mehrere Druckereien an verschiedenen Standorten druckten. Ob die Stasi beispielsweise in Leipzig aus derselben Druckerei beliefert wurde wie die Stasi in Berlin, weiß ich nicht. Die großen Druckereien hatten aber alle die Super-Grotesk im Kasten.

Bei der Schrift handelt es sich um die Super-Grotesk, im Druck leicht abgequetscht, der Buch-Schnitt oder der halbfette. Wenn das Bild aus den späten 80ern ist, wird der Aktendeckel aus einer großen Druckerei kommen. Zwar druckten auch kleinste Betriebe gelegentlich für die Stasi, aber eher Schnellschüsse in kleinen Auflagen. In den großen Betrieben hielt man Bleischriften vorrätig, die nachgeliefert werden konnten von Typoart. Die Super war die Universal-Serifenlose der DDR. In der kleinen Werkstatt, in der ich Setzer war, hatten wir die Fundamental und Kristall im Kasten. Und mein Meister berichtete gelegentlich Anekdoten, wie die Stasi bestimmte Aufträge drucken ließ und dann mit zwei Leuten solange in der Werkstatt herumlungerte und aufpaßte, bis die Sachen fertig waren und gleich mitgenommen wurden. Um eine Schriftkonstante der Behörde ging es dabei nicht. Wenn es serifenlos sein sollte, kam für eine Behörde in den 80er Jahren in unserer kleinen Setzerei sicherlich die Fundamental zum Einsatz. Der Laie sieht kaum die Unterschiede. Ob die Stasi einen Künstlerischen Leiter hatte, der sich um so etwas kümmerte? In der Regel bekamen wir hand- oder maschinengeschriebene Vorlagen von den Kunden, mein Meister schrieb rasch nach kurzer Überlegung die Satzanweisung daneben, und ich entzifferte dann ggf. das Gekrakel des Manuskripts (wörtlich des Handgeschriebenen) und setzte. – Formulare, Aktendeckel und dergleichen gingen nicht durch Hände von Grafikern. Man machte das so, wie man es bei ähnlicher Gelegenheit für andere Betriebe und Behörden gemacht hatte.

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  • sehr interessant! 2
Geschrieben
Am 2.7.2018 um 09:35 schrieb WiwiWow:

Dann weiß man das auch mal. Danke für den Beitrag. 

Wer weiss , vielleicht  könnte auch das ehemalige Zentralorgan der SED "Neues Deutschland" etwas dazu schreiben. Dieses Organ gibt es ja immer noch am Franz Mehring Platz. Ich gehe davon aus dass die auch noch ein Archiv haben.

 

https://www.neues-deutschland.de/kontakt/1

 

zweites Organ wäre hier noch Junge Welt ehemaliges Organ der FDJ die Zeitung gibt es auch noch heute.

 

https://www.jungewelt.de/kontakt/impressum.php

 

hier noch was, was mich natürlich etwas verwundert aber möglich dass man da auch Antworten findet. Im weitesten Sinne ist ja STASI auch milltärisch.

 

https://www.buchmarkt.de/meldungen/verlage/militarverlag-startet-neu-in-berlin-ehemalige-ddr-militars-begrussen-die-entscheidung/

 

Der Größte Druckmaschinen Hersteller war PLANETA in der DDR. Die wurden sogar bis in die USA exportiert.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Schnellpressenfabrik

 

noch was gefunden. 

 

http://www.4-c.at/stories/artikel/Typografie/Die_Staats_Schrift_der_DDR/aid/25231?af=archiv

 

Geschrieben

Ich glaube auch, das einzige, was hier Fakt ist, ist: "nach dem Zweiten Weltkrieg griff der VEB Typoart in der DDR auf die noch vorhandenen Matrizenbestände zurück."

 

Und dann war es einfach logisch, dass man dann, wenn immer man Schriften benötigte, auf das zurückgriff, was entweder in der Setzerei noch im Bestand war, oder man eben im Lande fertigen konnte.

 

Das hat man ja eigentlich überall so gemacht.

  • Gefällt 2

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