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Schöne Web Font für Fließtext gesucht

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Geschrieben

@R::bert: Vielen Dank für die Schriftempfehlungen. Ich werde mir diese gleich direkt einmal anschauen. Zwei davon hatte ich allerdings schon begutachtet (Pensum und Meret), die beide in derselben Preisliga spielen wie FF Franziska. Wie gesagt, ich bin durchaus bereit für Fonts zu zahlen (habe in den letzten Wochen da auch schon mehr Geld gelassen als ich hätte sollen), aber fast 140 € pro Schnitt ist ein wenig zu hoch. Es ist kein Auftrag für einen Kunden oder eine Firma, sondern für mich selbst.

 

@Þorsten: Dieselben Gedanken hatte ich auch. Ich habe gerade einmal gegoogelt und auf Android scheint in der Tat außer den eigenen Droid-Schriften keine anderen installiert zu sein.

 

@Phoibos: Die genauen Zahlen sind ja im Grunde egal. Ich denke, wir alle wissen, dass die Menschen immer mehr auch über Handys und Tablets ins Internet gehen. Ich weiß nicht einmal, welche Geräte es da so alles gibt, geschweige denn, welche Schriften dort installiert sind. Das ist ja, denke ich, auch der Grund, weswegen es Webfonts gibt, die man selbst hostet oder auf die man (Google Fonts, Typekit, Linotype, etc.) zugreift.

 

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Phoibos:

Ok, kurz gegoogelt und Android hat einen Marktanteil von 28% (Stand 2017) der Betriebssysteme und kommt mit unteschiedlichen Schriften vorinstalliert einher, von denen aber keine sogenannte Core-Fonts sind: https://8660.at/websichere-schriften/

Þorsten meinte bestimmt den Anteil von Android im Smartphonebereich: https://www.zdnet.de/88308701/gartner-android-steigert-weltweiten-marktanteil-auf-877-prozent/

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Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb R::bert:

Ich habe mir auch noch ein paar denkbare Fonts für Dich angesehen. Da geht es mit 50,– Euro pro Schnitt aber meistens erst los. Ich weiß nicht ob Anspruch und Preisvorstellung hier schon so richtig zusammenpassen. ;-) :shock:

 

Was die Preispolitik von Schriftarten angeht, weiß ich leider noch nicht so ganz, was ich davon halten soll. Ich kann verstehen, dass es exklusive Schriften gibt, die sich im Grunde nur große Unternehmen leisten können (und wollen). Dann wiederum sehe ich wirklich sehr etablierte Webseiten, die mit kostenlosen Fonts arbeiten (Raleway, Droid Sans, usw.), die ebenfalls sehr professionell aussehen (korrigiert mich, wenn ich in diesem Punkt falsch liege).

 

Aber darf ich vielleicht in diesem Zusammenhang noch eine Frage stellen: Derzeit habe ich auf meiner Seite nämlich noch die Roboto Slab integriert, die in meinen Augen auch einen sehr gleichmäßigen, symmetrischen Gesamteindruck macht. Sie ist aber doch recht modern, eben wie der Name sagt, etwas roboterhaft. Was ist euer Eindruck von dieser Schrift?

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb fontbegeistert:

Was die Preispolitik von Schriftarten angeht, weiß ich leider noch nicht so ganz, was ich davon halten soll. Ich kann verstehen, dass es exklusive Schriften gibt, die sich im Grunde nur große Unternehmen leisten können (und wollen). Dann wiederum sehe ich wirklich sehr etablierte Webseiten, die mit kostenlosen Fonts arbeiten (Raleway, Droid Sans, usw.), die ebenfalls sehr professionell aussehen (korrigiert mich, wenn ich in diesem Punkt falsch liege).

 

Aber darf ich vielleicht in diesem Zusammenhang noch eine Frage stellen: Derzeit habe ich auf meiner Seite nämlich noch die Roboto Slab integriert, die in meinen Augen auch einen sehr gleichmäßigen, symmetrischen Gesamteindruck macht. Sie ist aber doch recht modern, eben wie der Name sagt, etwas roboterhaft. Was ist euer Eindruck von dieser Schrift?

Die Faustregel »You get what you pay for« trifft auch bei Schriften zu – es gibt nur eine Handvoll wirklich guter kostenloser Schriften (Raleway und Droid gehören nicht unbedingt dazu). Ohne Frage erfüllt die verfügbare Gratis-Auswahl ihren Zweck: sie sind im Grunde für das Web das, was Systemfonts für die Betriebssysteme sind. Daraus ergibt sich aber auch ihr inflationärer Einsatz. Man sieht sie eben überall, vor allem die besseren und die besser vermarkteten. So verlieren sie an Eigenständigkeit, der visuelle Anreiz nutzt sich ab. Als Werkzeuge zur Darstellung und Strukturierung von Information macht sie das natürlich keinen Deut untauglicher. Aber ein Gestalter sortiert nicht nur Informationen – das könnte er auch ein Leben lang in derselben Schrift tun, und sogar in einer der schlechteren. Er formt darüber hinaus eine Identität und verleiht den von ihm gestalteten Dingen so eine Persönlichkeit, eine Stimme. Und Identität bemisst sich, Eigenständigkeit bemisst sich zu einem guten Teil aus dem, was einen Unterschied zum Vergleichbaren hervorhebt.

 

Wenn nun ein Schriftgestalter es schafft, eine eigenständige und trotzdem funktionale Schrift herzustellen, mögen die Lizenzkosten dafür einem Verbraucher sehr hoch vorkommen und für private Projekte unerschwinglich. Für den Auftraggeber eines Gestalters hingegen sind diese Kosten in der Regel Peanuts gemessen an dem Mehrwert, der durch den eigenständigeren und schärfer umrissenen Auftritt des Unternehmens entsteht, was effektiveres Marketing ermöglicht.

 

Außerdem: gleich nach der Auswahl der Schrift ist natürlich zentral, wie die Gestaltung mit dieser Schrift dann konkret aussieht. Was die großen Typografen in den 60ern mit Helvetica und AG angestellt haben, ist heute noch atemberaubend, obwohl man sich an wohl keiner anderen Schrift so sattgesehen hat. Und auch heute noch gibt es die eine oder andere neue Corporate Identity, die es trotz Helvetica schafft, eigenständig und frisch zu sein – eine derart ubiquitäre Type fordert das aber vielleicht auch heraus.* Klar kann es somit sein, dass ein guter Gestalter etwa mit den Droid-Schriften einen gut gestylten Online-Auftritt hingießt.

 

Insofern ist bei der Beurteilung einer Schrift (wie der von der angefragten Bewertung der Roboto) eben immer auch der zweite Teil der Story wichtig: wofür und wie sie dann eingesetzt wird.

 

Das Argument, dass auch große Unternehmen weniger gelungene oder willkürlich gewählte Schriften einsetzen, halte ich im Übrigen für nicht sehr stark. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Firmen kommt sicher nicht durch, sondern trotz zweitklassiger Typografie zustande. Und nicht zu vergessen: große Firmen gehen auch schlecht mit Kunden um, beuten Mitarbeiter aus, verkleiden Ihre Immobilien mit billigem, giftig und garantiert unrezyklierbar verklebtem Resopal-Holzimitat und kaufen Rohstoffe ein, die unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert wurden. Alles Dinge, die man nicht nachmachen sollte (und die zugegeben auf dem Evil-o-Meter so einige Stufen oberhalb von misslungenem Kommunikationsdesign stehen).

 

*Dagegen fällt mir gerade keine zeitgenössische typografielastige CI ein, die es infolge oder trotz der der Entscheidung für eine der »Helveticas« unserer Zeit (beispielsweise der Circular) schafft, überraschend, konsequent und eigenständig zu sein. Hinweise sehr willkommen.

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Geschrieben

@D2C: Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Ich kann das absolut alles nachvollziehen. Mit meinem Kommentar zur Preispolitik wollte ich einfach nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich sehr über diese zwei Welten wundere: Zum einen wirklich eine große Anzahl an kostenlosen Schriften (die ja nicht alle nur furchtbar aussehen) und zum anderen teils sehr teure Schriften, denen ich als Laie nicht immer ihren Wert ansehe.

 

Dass gerade die kostenlosen Schriften natürlich inflationär benutzt werden, ist leider klar. Mein persönlicher Eindruck ist, dass hier wirklich sehr oft die Droid Sans und Roboto Sans anzutreffen sind.

 

Darf ich einmal fragen, welche kostenlose Schriftart du besonders gut findest?

Geschrieben

Klar – und wie angedeutet werden keine Überraschungen dabei sein. Unter den üblichen Verdächtigen:

  1. ibm Plex
  2. Adobe Source Sans, Serif (Kursive fehlt jedoch bei letzterer)
  3. Fira Sans (in drei Weiten)
  4. Vollkorn

Dann gibt es noch die Kategorie 2: »Kostenlose Schriften, die aber auch in einer besseren, kostenpflichtigen Version erhältlich sind« – also eingeschränkte Empfehlung der kostenlosen Versionen. Eine Auswahl:

  1. Charter
  2. Alegreya
  3. pt Sans, pt Serif

Bei Schaugrößen- und Zierschriften gibt es eine größere Auswahl an brauchbaren kostenlosen Schriften. Die Ansprüche an die Fonts sind hier nicht so hoch wie bei Brottextschriften oder »Arbeitspferden« für alles. Mit der Spectral zum Beispiel lassen sich schöne Überschriften setzen. Die Inria auf der anderen Seite ist ein Zwischending – für Fließtexte gibt es bessere, doch auch schlechtere. Sie ist gut ausgestattet, variantenreich und bietet gleichzeitig Swash-Alternativen für Überschriften oder den Einsatz in Schaugrößen.

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Krimhilde: Gebrochene Schrift trifft auf geometrische Grotesk
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