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Schriftart für Liedtexte eines Liederbuches gesucht

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Zusammen,

 

wir sind dabei ein Liederbuch zu erstellen, um dieses kommerziell zu vertreiben. Die Lieder erstellen wir mit dem Notensatzprogramm "Finale". Soweit ist alles gut. Wir sind uns nur nicht einig, welche Schriftart wir für die Liedtexte, Titel, Credits etc. verwenden. Prinzipiell wollen wir nur eine Schriftart für alles verwenden. Ob wir eine Serif - oder Sans-Schriftart verwenden, ist noch nicht ganz sicher. Die Schriftart kann ruhig Geld kosten. Das Schriftbild sollte nicht zu klein und gut lesbar sein. Eventuell so eine Schriftart wie im katholischen Gesangbuch, dem Neuen Gotteslob. Wer kennt solche Schriften?

 

Jetzt habe ich in diesem Forum bereits einige Hinweise gefunden. Auch habe bereits einige für kommerzielle Zwecke freie Schriftarten probiert. Nur haben die freien Schriftarten das Problem, dass nicht alle benötigten Glyphen vorhanden sind. So nutzen wir zum Beispiel das Unicode-Zeichen 035C. Das ist eben z.B. in der Gandhi-Sans oder Gandhi-Serif nicht implementiert, so dass es zu Satzfehlern kommt. Bisher haben wir alles mit Calibri erarbeitet und konnten all unsere typografischen Wünsche damit umsetzen. Wir sind auf der Suche nach einer alternativen Schriftart, die etwa die Glyphen von Calibri abdeckt.

 

Welche Schriftarten könnten für unsere Zwecke in Frage kommen?

Schon mal vielen Dank!

 

Maurinus

Geschrieben

Oh, vielen Dank für den Link! Genau so eine Beschreibung habe ich gesucht. Da wurde im Gotteslob also "DTL Documenta" verwendet. Allerdings kostet du dann wirklich viel.

 

Gibt es noch vergleichbare Schriftarten, wie "DTL Documenta", die eventuell etwas günstiger sind?

Geschrieben

Danke Dir! Da hätte ich nur etwas besser suchen müssen.

 

Gibt es eigentlich vor dem Kauf einer Schriftart auch die Möglichkeit herauszufinden, welche Bereiche des Unicodes in der Schriftart umgesetzt sind? Z.B. die diakritischen Zeichen. Es ist ja schön, dass die Schriftart gut aussieht. Aber wenn gewisse Glyphen nicht vorhanden sind, nützt uns das beste Schriftbild nichts.

Geschrieben

Die Zeichentabellen werden meist mit Glyphs ausgezeichnet. Oder Du schaust Dir die Schriftmuster-PDF an, die kannst Du auch ausdrucken und im Anwendungsbereich mal probelesen. Liederbücher assoziere ich immer mit beschissener Beleuchtung und schwachsichtigen Menschen...

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb Maurinus:

Das ist mir bisher irgendwie entgangen. Was ich mal finde, ist etwa welche Sprachen enthalten sind. Meinst du das?

Nein, schau mal hier, das meine ich (MyFonts, am Beispiel „Marat“):

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  • Gefällt 1
Geschrieben

Ja, so eine Auflistung such ich. Danke!

 

Nur sehe ich z.B. an der Marat Light, dass auch hier nicht alle benötigten Glyphen vorhanden sind. Mir geht es insbesondere um die diakritischen Zeichen, wie dem Unicode-Zeichen U+035C. Umgekehrte Frage: In welchen Schriftarten ist der Unicode relativ ganzheitlich umgesetzt worden? Kennt Ihr konkret Schriften, ohne das ich jetzt alle Schriften durchsuchen muss? Z.B. GNU FreeFonts FreeSerif und FreeSans sind quasi vollständig. Aber da ist das Schriftbild nicht besonders.

Geschrieben

Ihr seit echt großartig. Danke für die schnellen Antworten!

 

Wie auf der Webseite steht, ist die Liste nicht ganz vollständig. Es gibt jedoch viele Hinweise, wo ich gezielter suchen kann. Eine vollständige Liste wird es aber bestimmt nicht geben, besonders von den kommerziellen Schriftarten.

Geschrieben

Bastel Dir eine Kurze Sequenz aller von Dir benötigter Sonderzeichen und kopier die bei Myfonts in die Schriftvorschau ("Your Text") und dann such in Deiner gewünschten Kategorie. Dann kannst Du sofort sehen, ob die Zeichen vorrätig sind oder nicht.

  • Gefällt 4
Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Kathrinvdm:

Nein, schau mal hier, das meine ich (MyFonts, am Beispiel „Marat“):

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Die Marat Light ist aber schön! Musste dabei irgendwie spontan an die Swift denken (wahrscheinlich wegen dem coolen Tropfen z.B. beim kleinen a)

  • Gefällt 1
Geschrieben

@Phoibos Ja, das geht. Ich hatte nur Probleme zu wissen, wie ich die Sonderzeichen auf der Webseite eingebe. Dann kam mir aber die Idee meinen Text einfach in Word zu generieren, wo ich ja jedes Sonderzeichen einzeln eingeben kann. Dann Copy and Paste und schon funktioniert die Sache. Danke Dir für's Mitdenken!

 

@haslingerDesign Schönheit ist das Eine, der Zweck das Andere. Wir brauchen nun mal ganz bestimmte Sonderzeichen, die im Standard Encoding nicht enthalten sind. Leider fallen dadurch fast alle Standardschriftarten raus.

 

Im Zusammenhang mit der "DTL Documenta" habe ich Kontakt mit der URW Type Foundry GmbH aufgenommen. Sie vertreiben diese Schriftart exklusiv für Deutschland. Allerdings würde die "DTL Documenta" für Deutschland auch nur mit dem Standard Encoding angeboten werden können. Das Zeichen U+035C ist damit nicht enthalten und darf auch nicht eingefügt werden, da die Rechte bei DTL Holland liegen. URW hat uns jedoch angeboten Ihre Schriftarten mit den Glyphen zu ergänzen, die wir speziell benötigen. Gegen einen bestimmten Aufpreis natürlich. Wir würde also eine eigene Schriftart generieren. Dass das möglich ist, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Wir werden aber darüber nachdenken.

  • sehr interessant! 1
Geschrieben
Zitat

Nur sehe ich z.B. an der Marat Light, dass auch hier nicht alle benötigten Glyphen vorhanden sind. 

Es ging mir nicht darum, Dir die Marat als Schrift für Deine Zwecke vorzuschlagen, sondern Dir einfach anhand eines x-beliebigen Beispiels zu zeigen, wo Du bei MyFonts die Glyphentabelle einer Schrift findest. 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ah, da habe ich das falsch aufgefasst. Sorry... Aufgrund der vielen verschiedenen Schriftartendarstellung finde ich die ganzen Schriftarten-Webseiten ziemlich unübersichtlich. Ich bin von der Fülle an Informationen erschlagen und brauche etwa, um mich zurechtzufinden ;).

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Maurinus:

In welchen Schriftarten ist der Unicode relativ ganzheitlich umgesetzt worden?

Ich kenne da eigentlich nur die Code2000. Die ist allerdings durch den extrem unterschiedlichen Stil der verwendeten Glyphen für eine praktische Texteingabe kaum geeignet, und dient eigentlich nur, um Zeichen zu identifizieren, die im Text nur mit dem .notdef-Zeichen dargestellt werden, diese Schriftart besteht also zum größten Teil eher aus Beispielglyphen, und die ganzen Feinheiten mit Hinting und Kerning sucht man darin vergebens.

Daraufhin habe ich mir die wohl am meisten den unteren (!) Unicode-Plane (u+0020 - U+FFFF) abdeckende Schrift angesehen. die immerhin über 27 MB große Arial Unicode mit zusammen 50377 Glyphen. Diese Schrift verzichtet wegen ihrer Größe auch wieder auf zumindest Kerning und soweit ich das sehen kann auch auf Hinting.

 

Und trotz dieser für die allermeisten Anwendungen schon viel zu großer Unicode-Abdeckung ist dein spezielles Zeichen auch nicht drin.

U+035C ist sehr wahrscheinlich ein extremer Exot.und nur vorhanden in Schriften, die speziell für deine Aufgabe entwickelt wurden, oder in denen man dies auf Sonderwunsch eingebaut hat

Geschrieben

Wenn selbst dort das U+035C nicht dabei ist, stelle ich mir die Frage, ob es nicht einfacher ist, nach Alternativen zu suchen.

Ihr findet im Anhang ein Beispiel, in welchem wir das U+035C verwenden. Es wird dafür genutzt, um dem Sänger kenntlich zu machen, dass die eine Silbe über zwei Notenwerte gebunden gesungen wird. Idealerweise würde unter jeder einer solchen Silbe ein Bogen benötigt. Ihr seht, dass das U+035C eigentlich auch nicht die optimale Lösung ist. Wenn zum Beispiel ein Silbe aus drei Glyphen besteht, lässt sich das U+035C nicht in der Mitte platzieren.

 

Kennt ihr andere Möglichkeiten, andere Schriftzeichen oder sonst was, wie dieser Bogen unter einer Silbe platziert werden könnte? Der Liedvers wird jeweils als Textblock in der Partitur eingefügt.

Beispiel.png

Geschrieben

Die Andron hat das. Und überhaupt, Schriften für Philologen (vielleicht hilft Dir da das Suchwort polytonic weiter) werden das auch eher haben. So selten gebrauchen wir das Zeichen nun wieder auch nicht.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Maurinus:

Es wird dafür genutzt, um dem Sänger kenntlich zu machen, dass die eine Silbe über zwei Notenwerte gebunden gesungen wird.

Das habe ich mir gedacht.

Ich kenne jetzt das Satzprogramm 'Finale' nicht, aber ich weiß, dass man Liedtexte direkt in der Notenpartitur eingeben kann und durch Eingabe von bestimmten Zeichen die Silben mit den Noten verbindet. (Beispiel von MuseScore: https://musescore.org/de/handbook/liedtext geht aber bestimmt in Finale ähnlich). Dann hast du genau das was du brauchst.

Die Liedtexte sind dann halt nicht extra, sondern in der Notenzeile integriert.

Vielleicht wäre es eine Alternative, nur die 1. Strophe in der Notenzeile zu integrieren und die restlichen Strophen als 'normalen' Textblock anzuhängen.

 

Gruß Stefan

Geschrieben

@StefanV Ja Stefan, genau über diese Dinge haben wir uns auch Gedanken gemacht. Nur wenn 6 Verse vorhanden sind, lassen sich nicht alle unter die Noten pressen. Wir haben uns dann eben wieder an das katholische Gesangbuch, dem Gotteslob, gehalten. Wenn etwa vier Verse vorhanden sind, werden zwei unter die Noten geschrieben und zwei als Textblock. Bei drei Versen werden alle komplett unter die Noten geschrieben usw. Wie es auch im Gotteslob gemacht wurde.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Maurinus:

Nur wenn 6 Verse vorhanden sind, lassen sich nicht alle unter die Noten pressen.

Da hast du sicher recht.

Vielleicht wäre es eine Alternative, die Silben über mehrere Noten hinweg einfach mit einem Unterstrich zu verbinden?

Bsp.: er_ho_benen Arm (OK, sieht vielleicht wirklich nicht so schön aus)

Ich kenne das Gotteslob jetzt auch nicht im Detail, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dort das von die gewünschte U+035C für diese Zwecke verwendet wird.

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