Þorsten Geschrieben Februar 16, 2019 Geschrieben Februar 16, 2019 Interessant. Wobei mir jetzt nicht so klar ist, was an diesen Formen so besonders terrible sein sollte. Einfach zu schreiben wären sie schon mal. Einigermaßen intuitiv (gespiegeltes c für ch; mit ſ kombiniert für ſch) auch.
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 16, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 16, 2019 Tja, ist leider schwer bis unmöglich unsere aktuelle Lesegewohnheit mit der zu vergleichen, die wir alle hätten, wäre es damals durchgesetzt worden. Den obigen Text zu lesen ging dann aber nach ein paar Zeilen schon erstaunlich gut. 2
catfonts Geschrieben Februar 16, 2019 Geschrieben Februar 16, 2019 Ist mir auɔ so gegangen, dass iɔ sogar noɔ weniger Ƨchwierigkeitn hatte, diesen Text zu lesen. das Sch / sch hat hier aber einen empfindliɔen Naɔteil, hier wird die gleiɔe Glyphe sowohl für die gemeinen, wie die Versalien verwendet, Vielleiɔt wäre hier ein Ƨ / ƨ eine bessere Wahl? 3
Dan Reynolds Geschrieben Februar 16, 2019 Geschrieben Februar 16, 2019 Sicherheitshalber sollte ich hier wiederholen, was ich als nächstes Tweet geschrieben habe. Hier auf Deutsch (mehr oder weniger): Diese beiden Formen waren wahrscheinlich nicht von Theinhardt selber ausgedacht, aber ich glaube schon, dass er ihre Einführung unterstützte. Außerdem hat er wahrscheinlich die beiden Stempeln geschnitten, die für den Guss der Typen im Satz dieses kleinen Buches notwendig waren. Auch ist das Buch nicht wirklich von Grimm allein, aber sein Name ist die größere auf der Titelseite, weil er sicherlich damals schon berühmter war. Und … die Formen sind schon grauenvoll! Auch die Idee, neue Buchstaben ins Alphabet hierfür überhaupt einzufügen. Zum Glück wurden sie nicht aufgenommen. Die Buchstabenformen waren schon relativ leicht zu lernen. Auch ich könnte nach einigen Zeilen den Text problemlos lesen. Aber nur weil solche Änderung prinzipiell machbar sind, heiß es nicht, dass ich unbedingt dafür stimmen würde 😉 Aber das ist halt nur meine persönlich Meinung dazu. Die beiden Buchstabenvorschläge erinnern mich ein bisschen an den neuen Buchstaben des Kaisers Claudius (https://de.wikipedia.org/wiki/Claudius#Gelehrtentätigkeit). 2
Christian Z. Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 Bei solchen Aussagen, in die Richtung "Wer das nicht (ein-)sieht ist doof!", habe ich gar keine Lust, weiterzulesen (und darüber nachzudenken). Natürlich ist es eine Frage der Gewohnheit. Man kann darüber streiten, ob die Formen von Theinhardt geeignet wären, die Laute darzustellen bzw. abzukürzen. Gruß, Ɔristian
Þorsten Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 vor 19 Stunden schrieb Dan Reynolds: die Formen sind schon grauenvoll! Inwiefern? Magst du das irgendwie begründen? vor 19 Stunden schrieb Dan Reynolds: Auch die Idee, neue Buchstaben ins Alphabet hierfür überhaupt einzufügen. OK, dass du keine neuen Buchstaben möchtest, habe ich verstanden. Aber du schreibst selbst »auch«? Was stört dich denn noch?
Dan Reynolds Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 vor 31 Minuten schrieb Þorsten: Inwiefern? Magst du das irgendwie begründen? Muss ich das begründen?! Offensichtlich kam der Vorschlag nicht wirklich an. Sonst würden wir sie heute im Satz haben 😂 3
Phoibos Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 Hat jemand von Euch Kenntnisse zu Diskussionen, das lateinische Alphabet um spezielle Zeichen für Laute zu erweitern? Also nicht um handschriftliche Variationen, die es ins Druckbild geschafft haben wie die deutschen Umlaute, sondern wirklich neue Zeichen. 1
Hans Schumacher Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 vor 21 Stunden schrieb Dan Reynolds: Sicherheitshalber sollte ich hier wiederholen, was ich als nächstes Tweet geschrieben habe. Hier auf Deutsch (mehr oder weniger): Diese beiden Formen waren wahrscheinlich nicht von Theinhardt selber ausgedacht, aber ich glaube schon, dass er ihre Einführung unterstützte. Im Text werden die Vorschläge dem Autor, G. Michaelis, zugeschrieben, s. S. 37. Theinhardt tritt in der Publikation mit einem Gutachten in Erscheinung, Anhang B, Gutachten über die Zeichen für ch und sch. vor 21 Stunden schrieb Dan Reynolds: Und … die Formen sind schon grauenvoll! Auch die Idee, neue Buchstaben ins Alphabet hierfür überhaupt einzufügen. Als Schriftgiessereibesitzer gab es für Theinhardt offenbar praktische Gründe, sich mit der Einführung neuer Buchtaben zu befassen, aus seinem Gutachten: »Nach der gewöhnlichen Schreibart sind zur Herstellung des Lautes von ch zwei, zur Herstellung des Lautes von sch drei Buchstaben erforderlich; sobald an deren Stelle einfache, selbständige Zeichen träten, würden nach der Berechnung der Typenzahl zur Herstellung eines gedruckten Werkes 5 bis 6 % an Typen weniger zu setzen sein, wodurch sich, namentlich mit Rücksicht auf die Breite der Typen, eine Einsparung von etwa einer Octavseite auf den Bogen ergeben würde. Bei einem Werke in dem Umfange des Brockhausischen Conversationslexikons würde dies allein schon einen vollen Band betragen.« Ist doch gut nachvollziehbar und ähnelt auch aktuelleren Design-Argumentationen, z.B. Weidemann und das DB-Logo. 2 1
catfonts Geschrieben Februar 18, 2019 Geschrieben Februar 18, 2019 vor 17 Stunden schrieb Phoibos: Hat jemand von Euch Kenntnisse zu Diskussionen, das lateinische Alphabet um spezielle Zeichen für Laute zu erweitern? Also nicht um handschriftliche Variationen, die es ins Druckbild geschafft haben wie die deutschen Umlaute, sondern wirklich neue Zeichen. Ähm ja... ẞ Aber dann natürlich all die Erweiterungen der Unicode-Blöcke Lateinisch erweitert A bis E
Phoibos Geschrieben Februar 18, 2019 Geschrieben Februar 18, 2019 Nein, denn das gemeine ß ist ja, warum und wie auch immer, aus der Handschrift in das Druckbild gerutscht und es ist nur logisch, einem Kleinbuchstaben auch einen Großbuchstaben beizugeben. Es geht mir auch nicht um all die diakritischen Zeichen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben, sondern eine bewusste Entscheidung, einen bisherigen Di- oder Polygraphen durch ein einzelnen Symbol zu ersetzen. Ich kenne das nur von Währungssymbolen. Also so als ob der Russe den Laut [ʃʲː], щ, schtsch, den er auch gut ШЧ hätte schreiben können, ab sofort durch ☈ (eigentlich Gewitter, U+2608) zu repräsentieren.
catfonts Geschrieben Februar 18, 2019 Geschrieben Februar 18, 2019 Nun ja, hier ist die kyrillische Schrift ja fast ein Paradebeispiel, nur eben ist das länger her, als man das machte. Ein Beispiel: In russischem Kyillisch schaut Ljuba so aus: Люба, während es die Serben dann so schreiben Љуба In beiden Fällen hat man sich entschieden, einen Digraphen zu einem Buchstaben zu vereinen, wäre ein Лиуба durchaus ebenso lesbar. Und bei den Latein-Erweiterungen geht es ja nicht nur um bekannte, althergebrachte lateinische Glyphen von A - Z, sondern eben auch um etliche irgendwann neu erfundene Zeichen, um Laute zu verschriftlichen, die von A - Z eben abweichen, und man auch sicher gleichwohl ungeschickt d urch Di- oder Polygraphen hätte darstellen können, wie es mit unserem Sch-Laut geschehen ist, warum auch immer...
Phoibos Geschrieben Februar 18, 2019 Geschrieben Februar 18, 2019 Deswegen meine Frage nach einem bewussten Entscheidungsprozess.
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