Rima Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 Hallo, eine Kollegin hat mich um Hilfe gebeten. Sie sucht die abgebildete Schrift (wahrscheinlich soll sie einen Titel in dieser Schrift prägen, also eine Reihe fortführen). Wie ihr seht, handelt es sich um eine Prägung auf einen Buchrücken, keinen Druck. Ich glaube aber nicht, dass das eine spezielle Prägeschrift ist/war. Bisher bin ich leider nicht weitergekommen. Wer kann helfen?
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 vor 21 Minuten schrieb Rima: Ich glaube aber nicht, dass das eine spezielle Prägeschrift ist/war. Warum?
Beste Antwort Gast bertel Geschrieben Februar 17, 2019 Beste Antwort Geschrieben Februar 17, 2019 bei MyFonts herunterladen Wäre doch schon mal sehr nahe dran …
Ralf Herrmann Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 Die Kleinbuchstaben-Belegung passt noch besser. Schade, dass bei den Scriptorium-Fonts die historische Originalquelle nicht angegeben ist. Vom Stil her gut möglich, dass tatsächlich Prägebuchstaben Pate standen. So richtig massentexttauglich ist das ja nicht. Aber man könnte von dem obigen Font neue Messingvorlagen machen, wenn das wirklich das Ziel ist. Die Originalschrift noch einmal in Messing zu finden, ist eigentlich utopisch. Da nützt auch der Originalname wenig.
catfonts Geschrieben Februar 17, 2019 Geschrieben Februar 17, 2019 vor einer Stunde schrieb Ralf Herrmann: Warum? Weil sich für solche Termotransferprägungen auch ganz normale Bleilettern eignen, und hierfür eben auch Kasetten mit Bleilettern zu den Buchbinder Prägepressen geliefert werden. Das war übrigend bei mir der Grund, überhaupt mal Bleilettern in die Hand zu bekommen.
Rima Geschrieben Februar 17, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 17, 2019 vor einer Stunde schrieb bertel: bei MyFonts herunterladen Wäre doch schon mal sehr nahe dran … Sieht sehr gut aus; die obere Serifen-Form beim D ist in der Prägung etwas runder, aber so viele Schriften mit diesen Formen gibts ja nicht … Vielen Dank!
Rima Geschrieben Februar 17, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 17, 2019 vor 25 Minuten schrieb catfonts: Weil sich für solche Termotransferprägungen auch ganz normale Bleilettern eignen, und hierfür eben auch Kasetten mit Bleilettern zu den Buchbinder Prägepressen geliefert werden. Das war übrigend bei mir der Grund, überhaupt mal Bleilettern in die Hand zu bekommen. Dito. Üblich sind in der Buchbinderei eher "Toastbrot-"Schriften, die zu vielem passen und okay aussehen. Daher findet man meistens eine Diethelm für die Serifen und eine Helvetica für die Serifenlosen, als Altbestand oft als Bleisatzlettern. Die Qualität der heute gegossenen Schriften für Buchbinder lässt extrem zu wünschen übrig, oft ist die Kegelhöhe nicht einheitlich oder Lettern in größeren Schriftgraden zerbröseln. Wobei Bleisatz-Lettern aufgrund der Kegelhöhe ja nur für den Prägnant zu gebrauchen sind. Für Prägepressen gibt es wieder spezielle Lettern, meist aus Messing, die in der Höhe Klischees entsprechen und aufmontiert werden müssen. Ich habe (einmal) auch Prägepressen-Schriften gesehen, die ich nicht zuordnen konnte. Da hatte jede Schriftgröße ihren eigenen Namen, wie "Paris", "Lyon" usw.. Dies könnten eventuell spezielle Schriften gewesen sein.
catfonts Geschrieben Februar 18, 2019 Geschrieben Februar 18, 2019 Damals hatte ich sogar eine Messing-Letter selbst gefertigt. Das war in Kunststofflabor der Fachhochschule Hamburg. Die kleine Hand-Heißprägepresse hatte mein Kollege auf der Kunststoffmesse in Düsseldorf gefunden, und dann mit mit 2 Kasetten Helvetica (ja, eine der Toastbrot-Schriften) zusammen mit einer Auswahl der Transfer-Folien geordert. Ich kam dann auf die Idee, mich nach einer Maschinen-Setzerei durch zu fragen, um so ein paar Linotype-Zeilen mit dem Text "Fachhochschule Hamburg - Labor für Kunststofftechnik" zu bekommen, das hat auch prima geklappt, man schenkte uns dann auch noch einiges an Blindmaterial, das war prima! Und dann wollte ich eben noch unser Logo der alten Hamburger Ingenieurschule haben, das damals noch als Bronzeschild neben dem Haupteingang prangte. Ich hab das also fotografiert, mächtig groß in meiner eigenen Dunkelkammer vergrößert, und dann in Tusche nach gezeichnet. Davon habe ich dann auf Lith-Film ein Positiv angefordert, das gut auf ein 48 Punkte Geviert passt. Dieses habe ich mir dann in der Laborwerkstatt aus Messing fräsen lassen. Mit Ätzstop-Photolack beschichtet und mein Logo darauf belichtet. Anschließend einige Tage in Eisen-III-Chlorid geätzt, klappte prima. Anschließen bekamen unsere gesammelten Abschlussarbeiten eine feine Goldprägung auf Deckel und einem neuen Rücken... Und so hatte ich dann auch einen Winkelhaken in der Hand...
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