Somnambule Geschrieben März 16, 2019 Geschrieben März 16, 2019 Aus welcher Schriftart wurde der Satz "Bester Ersatz für Cognac" gesetzt? Diese Type wird häufig als Textschrift in Büchern aus dieser Zeit verwandt. Danke für Hinweise.
Uwe Borchert Geschrieben März 17, 2019 Geschrieben März 17, 2019 Hallo, vor 5 Stunden schrieb Somnambule: Aus welcher Schriftart wurde der Satz "Bester Ersatz für Cognac" gesetzt? Diese Type wird häufig als Textschrift in Büchern aus dieser Zeit verwandt. Das ist aber nicht 1880er, sondern später? Die Bradley/Altgotische ist aus der Mitte der 1890er, genauer aus dem Jahr 1895. (Versende nur ..., Kein Gebrauch von ... ) Die Anzeige sollte also frühestens 1895 gedruckt worden sein, eher sogar später. Der Ersatzcognac ist sehr wahrscheinlich eine eher individuelle Interpretation der Didot und/oder ggf. Bodoni? Das deutet auf eine eher schlecht ausgestattete Druckerei hin? Und die wird die Bradley sehr wahrscheinlich nicht bereits kurz nach dem Erscheinen eingekauft haben? C. F. Post ist so was ähnliches wie die New Century Schoolbook, welche es aber erst später (1918ff) gab. Schriften dieser Art waren aber irgend wann mal Ende des 19ten Jh. sehr modern, bis sie auf ein Mal Anfang des 20ten Jh. aus der Gunst der Druckereien gefallen sind und fast vollständig verschwanden. Ein Remake solchwer Schriften gibt es unter den Namen Old Standard als Freeware SIL-OFL. Bei der Dokumentation dazu findest Du auch diese Informationen. Siehe: https://www.fontsquirrel.com/fonts/Old-Standard-TT MfG
catfonts Geschrieben März 17, 2019 Geschrieben März 17, 2019 Hat jetzt nichts mit der Schrift, sondern mit dem beworbenen Produkt zu tun: Anscheinen war es über längere Zeit bei deutschen Kornbrennern üblich, im Holzfass gereiften Kornbrand nicht als eigenständige lokale Spezialität, sondern als "Ersatz für Cognac" anzupreisen. Hat man da nicht irgendwie eine Chance verpasst? 1
Phoibos Geschrieben März 17, 2019 Geschrieben März 17, 2019 vor einer Stunde schrieb catfonts: Hat man da nicht irgendwie eine Chance verpasst? Och, wenn Du einen vom Zaun gebrochenen und dann mit Pauken und Trompeten verlorenen Weltkrieg als Chance betrachtest... :) Cognac durfte in Deutschland gemäß Versailler Vertrag nicht hergestellt werden, kennen wir heute auch in EUropa: Champagner und Feta fallen mir da spontan ein. 1
109 Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 vor 20 Stunden schrieb Phoibos: Och, wenn Du einen vom Zaun gebrochenen und dann mit Pauken und Trompeten verlorenen Weltkrieg als Chance betrachtest... 🙂 Cognac durfte in Deutschland gemäß Versailler Vertrag nicht hergestellt werden, kennen wir heute auch in EUropa: Champagner und Feta fallen mir da spontan ein. Der 1. Weltkrieg wurde nicht vom Deutschen Kaiserreich "vom Zaun" gebrochen. Die Verantwortlichkeiten liegen dispers bei den Kriegsteilnehmern verteilt und sind weitaus komplexer. Die bequeme Lösung, den Deutschen die Schuld zu zuschieben ist sicherlich bequem, aber falsch.
Phoibos Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 Ja, die Gründe sind komplexer, aber ganz sicher nicht dispers im Sinne von "fein verteilt". Ich habe oben colorandi causa reichlich verkürzt, so dass der Anwurf der Bequemlichkeit mich treffen darf, nicht jedoch die Kriegsgründe, die seit Fischer außer für Conservative und Revisionisten eigentlich unstrittig sind und nur -- so sehe ich das -- in Nuancen (auch Clarks These vom Schlafwandeln zähle ich als Nuance) abweichen. Aber bevor wir zu esoterisch werden, breche ich hier für mich die Diskussion ab, mir war nur sehr wichtig, den Link zur Fischer-Kontroverse als Verweis auf den fachlichen Diskurs unterzubringen. 4
109 Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 vor 25 Minuten schrieb Phoibos: Ja, die Gründe sind komplexer, aber ganz sicher nicht dispers im Sinne von "fein verteilt". Ich habe oben colorandi causa reichlich verkürzt, so dass der Anwurf der Bequemlichkeit mich treffen darf, nicht jedoch die Kriegsgründe, die seit Fischer außer für Conservative und Revisionisten eigentlich unstrittig sind und nur -- so sehe ich das -- in Nuancen (auch Clarks These vom Schlafwandeln zähle ich als Nuance) abweichen. Aber bevor wir zu esoterisch werden, breche ich hier für mich die Diskussion ab, mir war nur sehr wichtig, den Link zur Fischer-Kontroverse als Verweis auf den fachlichen Diskurs unterzubringen. OK, dann sind wir ja uns weitgehend einig! Danke für die kurze Erläuterung. 1
Microboy Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 vor 22 Stunden schrieb Phoibos: Cognac durfte in Deutschland gemäß Versailler Vertrag nicht hergestellt werden, kennen wir heute auch in EUropa: Champagner und Feta fallen mir da spontan ein. Die deutsche Entsprechung zu Cognac wäre allerdings Weinbrand. Korn ist, wie der Name schon sagt, ein völlig anderes Produkt. 1
Þorsten Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 vor 4 Stunden schrieb 109: Der 1. Weltkrieg wurde nicht Na ja, die Motivationen eines Debattenteilnehmers mit Eisernem-Kreuz-Avatar zu diesem Thema nicht zu hinterfragen, fällt mir dann doch einigermaßen schwer. Soviel zum Thema CI¹. (Und bevor die Bundeswehr-Retourkutsche kommt: dass die Streitkräfte der deutschen Republik ihr CD/CI auf dem von den Nazis ausgiebigst benutzten Eisernen Kreuz statt auf dem Symbol der deutschen Republik, Schwarz-Rot-Gold, aufgebaut haben, ist auch ein Unding.) _________ 1. also on-topic! 2 1
109 Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 vor einer Stunde schrieb Þorsten: Na ja, die Motivationen eines Debattenteilnehmers mit Eisernem-Kreuz-Avatar zu diesem Thema nicht zu hinterfragen, fällt mir dann doch einigermaßen schwer. Soviel zum Thema CI¹. (Und bevor die Bundeswehr-Retourkutsche kommt: dass die Streitkräfte der deutschen Republik ihr CD/CI auf dem von den Nazis ausgiebigst benutzten Eisernen Kreuz statt auf dem Symbol der deutschen Republik, Schwarz-Rot-Gold, aufgebaut haben, ist auch ein Unding.) _________ 1. also on-topic! Sorry, Tatzenkreuz. Das Eiserne Kreuz ist eine Unterklasse. Ich bin grundsätzlich dagegen, den Nazis auch nach ihrem Untergang noch einen letzten Sieg zu zugestehen, nämlich ihnen die Deutungshoheit zu überlassen. Bei genuinen NS-Symbolen kann man durchaus zu einem anderen Schluss kommen, bsp. Hakenkreuzfahnen. Ansonsten hört man sehr oft, dass "die Deutschen" gerne für Vieles verantwortlich gemacht werden. Dass man einen Hinweis, dass dies nicht immer der Fall ist und einer differenzierteren Betrachtung bedarf, mit Revisionismus in Verbindung setzt, ist für mich befremdlich.
Uwe Borchert Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 (bearbeitet) Hallo, vor 1 Stunde schrieb Þorsten: ... Soviel zum Thema CI¹. (Und bevor die Bundeswehr-Retourkutsche kommt: dass die Streitkräfte der deutschen Republik ihr CD/CI auf dem von den Nazis ausgiebigst benutzten Eisernen Kreuz statt auf dem Symbol der deutschen Republik, Schwarz-Rot-Gold, aufgebaut haben, ist auch ein Unding.) _________ 1. also on-topic! Balkenkreuz/Tatzenkreuz sind aber schon relativ lange ein gerne verwendetes Symbol in deutschen Streitkräften gewesen. Eine Reduktion auf die NS-Zeit und deren CI/CD ist daher zu beschränkt. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Kreuz_(Symbol) Dein Alternativer Ansatz wäre dann Schwarz-Rot-Geld ... ähm Gelb ... im Kreis, wie die Hoheitszeichen für die Streitkräfte von Frankreich und vielen anderen Ländern konstruiert sind. Warum wurde das nicht gemacht? Festhalten an alten Traditionen? Man wollte nicht wie ein billiger Plagiator daher kommen? Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie diese CI/CD der Bundeswehr entwickelt wurde und welche Gedankengänge da abliefen. MfG bearbeitet März 18, 2019 von Uwe Borchert Satz komplettiert 1
Somnambule Geschrieben März 18, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben März 18, 2019 Wenn ich nun wieder auf das Thema führen darf?! Ich erhoffte mir rege Hinweise/Antworten auf die von mir gesuchte Schrift. Sicher gibt es Bleisatztypen aus der Jahrhundertwende, die damals um 1900 sehr beliebt und oft verwendet, bis dato aber noch nicht digitalisiert wurden. Ganz interessant finde ich die "Lateinisch" von Berthold. Sie wurde wohl sehr oft als Textschrift in Büchern (wenn keine gebrochene Schrift verwendet werden sollte) eingesetzt. Was meint ihr? - 1
Þorsten Geschrieben März 18, 2019 Geschrieben März 18, 2019 vor 6 Stunden schrieb Uwe Borchert: Warum wurde das nicht gemacht? Also, das ist doch nun wirklich kein Geheimnis: um die personelle und sonstige Kontinuität zur Wehrmacht möglichst problemlos zu wahren. Müssen wir das wirklich diskutieren? Aber das ausgerechnet du, der sonst immer gern den Linken raushängen lässt, dir nicht zu schade bist, die Farben der Revolution ins Lächerliche zu ziehen – etwas, das kennzeichnend für dem Kampf der antidemokratischen Kräfte gegen die Weimarer Republik war – wundert mich nun wirklich. vor 7 Stunden schrieb 109: Ich bin grundsätzlich dagegen, den Nazis […] die Deutungshoheit [über Symbole] zu überlassen. Prinzipiell hört sich das erst mal löblich an. Nur frage ich mich, was am Eisernen Kreuz denn nun konkret bewahrenswert sein soll. Es steht für Streitkräfte, die erst dem Kaiser und dann dem »Führer« äußerst bereitwillig ein Weltreich erkämpfen wollten. Genau welche Bedeutung möchtest du denn da reklamieren? 1
109 Geschrieben März 19, 2019 Geschrieben März 19, 2019 (bearbeitet) – entfernt – bearbeitet März 19, 2019 von 109 Hinweis Ralf
Ralf Herrmann Geschrieben März 19, 2019 Geschrieben März 19, 2019 Ich zitiere mal aus den Community-Regeln: Zitat In Beiträgen, die noch nicht zur Zufriedenheit des Erstellers des ersten Beitrages beantwortet sind, sollte vermieden werden, Paralleldiskussionen anzustoßen, die ihrerseits viele Reaktionen provozieren werden. Stattdessen sollte eine neuer Strang aufgemacht werden, der gegebenenfalls durch ein Zitat oder Link auf den bezogenen Strang hinweist.
Gast Schnitzel Geschrieben März 19, 2019 Geschrieben März 19, 2019 vor 17 Stunden schrieb Somnambule: Ich erhoffte mir rege Hinweise/Antworten auf die von mir gesuchte Schrift. Was genau erhoffst du dir und wozu? Willst du die genaue Bleisatzschrift finden? Vielleicht auch noch eine Druckerei, die die rumliegen hat und damit drucken könnte? Suchst du ähnliche digitale Schriften? Wenn du meinst, dass sie gerne für Mengensatz benutzt wurde, zeig doch mal Beispiele. Ansonsten wird die Diskussion müßig und man wird immer wieder abdriften ...
Somnambule Geschrieben März 20, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben März 20, 2019 Die erste Antwort (Uwe Borchert) ist nutzbar. Danke. Die restliche Diskussion verwickelt sich in politische Debatten. Wie heißt die gesuchte Schrift? Gibt es sie wohl digital? In Büchern aus dieser Zeit wird sie oft als Textschrift eingesetzt (habe ich gesehen, besitze diese Bücher aber nicht). Was haltet ihr von der "Lateinisch" von Berthold? Gibt es sie digital? Bitte nur themenbezogene Antworten/Hinweise. Danke. 1
Norbert P Geschrieben März 20, 2019 Geschrieben März 20, 2019 Ich verwende für diesen "Look" übrigens gern die URW Antiqua ... http://www.identifont.com/similar?2ZTN
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