Laptop Geschrieben April 13, 2019 Geschrieben April 13, 2019 Hallo Freunde der Kunst! Wie bekommt man den optischen „Mittelkörper“ (oder wie man's auch nennen mag) einer Glyphe heraus? Ich möchte ein paar Lettern in Adobe Illustrator genau mittig setzen, aber halt optisch mittig, und nun frage ich mich, wo ich die bearings rechts und links setzen muss. Ob man das nach Gefühl macht, oder ob es dabei Richtlinien oder Grundsätze gibt, die einem helfen können vom bloßen Bauchgefühl wegzukommen? Als Beispiel nehme ich mal die Ziffer 1 als typischen Problembären. Wo das rechte bearing sitzen soll ist ja offensichtlich, aber bei dem linken bearing bin ich mir nicht sicher? Mein Bauchgefühl verlässt mich ... Mir geht es wohlgemerkt nicht um Fließtext, wo die bearings den Abstand zum nächsten Buchstaben festlegen. Sondern um Lettern die ganz allein und harmonisch-ausgewogen im horizontalen Zentrum eines Rechtecks sitzen sollen.
Christian Z. Geschrieben April 13, 2019 Geschrieben April 13, 2019 Vorweg: keine Ahnung. Zweiter Gedanke: Hast du eine Testdatei? In dieser könntest du die Ziffern zufällig verteilt in Rechtecken horizontal und vertikal anordnen, drehen und spiegeln. Ich denke, dann würde man merken, wer aus der Reihe tanzt? 1
Gast Schnitzel Geschrieben April 13, 2019 Geschrieben April 13, 2019 vor 4 Stunden schrieb Laptop: halt optisch mittig, vor 5 Stunden schrieb Laptop: bloßen Bauchgefühl Wenn es optisch passen soll, geht es nur nach Gefühl – aber eben nach dem Augengefühl statt nach Bauchgefühl Drehen und Spiegeln ist oft ein guter Trick um das Auge zu überlisten, hilft aber nicht unbedingt, wenn es denn nachher richtigrum richtig aussehen soll … da hilft manchmal nur Gefühl und Wellenschlag.
catfonts Geschrieben April 13, 2019 Geschrieben April 13, 2019 Ich würde hier vom fertigen Text eine Screenshot machen, und da recht kräftig einen Gaußschen Weichzeichner drüber ballern, sodass nur noch eine Art Schatten übrig bleibt, da sollte man dann recht gut erkennen, welcher Schatten nicht ganz richtig steht. Für mich als träger einer recht starken brille habe ich den Weichzeichner ja immer dabei, einfach über die Brille peilen. So hat das dann doch was praktisches... 1 1
Laptop Geschrieben April 14, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben April 14, 2019 catfonts, was den Schatten angeht, ist das sicher ne gute Idee, ich habe bisher immer ganz weit rausgezoomt, bis nur noch ein Pixelknubbel erkennbar war, dann läßt sich das Auge auch nicht so sehr von Ausläufern, Nasen, Füßen, und allem was nicht zum gefühlten Mittelkörper gehört, ablenken. Ich meine ein Prinzip für die Ziffer 1, wie auch für die Letter J, gefunden zu haben. Und zwar, wenn man den Ausläufer vom Hauptbalken (‹Nase›, beim J der ‹Schweif›) gedanklich als separate Masse betrachtet, und ihn auf einem Finger balanciert. Dort wo der Massenmittelpunkt liegt, könnte das bearing sitzen. Deckt sich das mit Eurer Einschätzung? Bei andern Lettern, ist es wiederum anders. Z. B. bei der Letter Q sind die optisch-harmonischen bearings wohl eher die gleichen wie bei der Letter O, d. h. man tut so als existiere das kleine Schwänzchen vom Q gar nicht. Oder, weiteres Beispiel, bei der Letter L ist der Querschenkel unten viel zu dominant um gemittelt werden zu dürfen. Er darf wohl allenfalls minimal angeschnitten werden ( oder vielmehr gar nicht? ). Letztlich habe ich keine Universal-Regel, sondern für ca. 5-10 Formtypen jeweils ein Analogprinzip, das ich übertragend anwende. Immerhin.
R::bert Geschrieben April 14, 2019 Geschrieben April 14, 2019 Du könntest Dir dazu auch nochmal andere hochwertige Fontfamilien anschauen um zu sehen wie man da mit solchen Dingen umgegangen ist. Die Thesis-Sippe von Luc(as) de Grot zum Beispiel ist meiner Ansicht nach eine sehr gute Referenz. Oder eine Open-Source-Schrift wie die Fira, Noto oder IBM Plex, wenn Du Infos »hinter den Kulissen« benötigst.
Laptop Geschrieben April 14, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben April 14, 2019 Robert, naja, die Schwierigkeit ist, daß in normalen Schriftfamilien die bearings nach dem Kriterium "Fließtext" gesetzt sind, nicht nach meinem Kriterium "singulär-stehende Lettern". Ich weiß nicht ob ich da Informationen zum optischen Mittelkörper rausziehen kann..
R::bert Geschrieben April 14, 2019 Geschrieben April 14, 2019 Ich bin davon ausgegangen, dass man diese ja auch zentriert setzen können und es dabei optisch funktionieren muss. Und über die DTP-Software könnte man ja optional auch noch einiges steuern – Stichwort optischer Randausgleich. Hast Du das mal probiert: relevante Einzelzeichen einer »Vorbildschrift« zentriert gesetzt und ggf. unter Deine Zeichen gelegt?
Laptop Geschrieben April 14, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben April 14, 2019 vor 1 Stunde schrieb R::bert: Hast Du das mal probiert: relevante Einzelzeichen einer »Vorbildschrift« zentriert gesetzt und ggf. unter Deine Zeichen gelegt? Das ist ein guter Hinweis, ich werde es in Adobe Illustrator mal testen.
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