HenningH Geschrieben Dezember 9, 2019 Geschrieben Dezember 9, 2019 Hallo, ich bekam heute ein recht amateurhaft gesetztes Buch (mit sehr lokalem Inhalt), bei dem in den kursiven Passagen die Großbuchstaben nicht aus dem kursiven Schnitt stammen, sondern aus dem aufrechten Schnitt schräggestellt. Vor einigen Jahren fiel mir dieser Effekt auch bei einer Korrekturfahne auf, er trat dann aber im Druck nicht mehr auf. Was passiert da? Gibt es ein Problem zwischen Satz und Druck? Viele Grüße Henning
Phoibos Geschrieben Dezember 9, 2019 Geschrieben Dezember 9, 2019 Diese Buchstaben heißen als Stil oblique. Leider werden bei Fonts, die nicht richtig miteinander verknüpft sind, von Textprozessoren die Buchstaben nur "schräg gelegt", wenn sie keine echten Kursiven finden. Die Information, dass ein entsprechender Abschnitt kursiv dargestellt werden soll, geht jedoch nicht verloren. Wenn auf einem anderen Computer die Fontfamilie heil ist, klappt alles so wie beabsichtigt. Ist ein häufiges Problem bei lieblos zusammengeklickerten Fonts oder auch bei Fonts, die aus dubiosen Quellen stammen. 3
HenningH Geschrieben Dezember 9, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 9, 2019 Kann ein Font denn so „kaputt“ sein, dass die Kleinbuchstaben korrekt kursiv dargestellt werden und nur die Großbuchstaben nicht? Ich mach morgen mal einen Scan. 1
Gast Schnitzel Geschrieben Dezember 10, 2019 Geschrieben Dezember 10, 2019 Hast du nur das gedruckte Buch gesehen und schließt diese Vermutung aus den unterschiedlichen Schrägstellungen? Manche Schriften – gerade frühere Garamonds – haben fast gerade Versalien, die mit den Gemeinen scheinbar nichts zu tun haben*. Vielleicht ist das so eine Schrift. Dass da technisch mit Versalien anders als mit Minuskeln umgegangen wird, halte ich für unwahrscheinlich. * Beispiele habe ich gerade nicht parat, vielleicht später, wenn ich wach bin.
Ralf Herrmann Geschrieben Dezember 10, 2019 Geschrieben Dezember 10, 2019 vor 1 Stunde schrieb Schnitzel: Dass da technisch mit Versalien anders als mit Minuskeln umgegangen wird, halte ich für unwahrscheinlich. Korrekt. Technisch werden einfach nur kodierte Glyphen abgerufen. Was visuell drinsteckt, ist technisch irrelevant.
HenningH Geschrieben Dezember 13, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 13, 2019 Hier zwei Beispiele aus dem Buch:
Þorsten Geschrieben Dezember 13, 2019 Geschrieben Dezember 13, 2019 Das sieht mir sehr nach so einer Garamond-artigen Schrift aus, die Schnitzel schon beschrieben hatte. Zitat Manche Schriften – gerade frühere Garamonds – haben fast gerade Versalien, die mit den Gemeinen scheinbar nichts zu tun haben Das Q sieht schon mal nach einem echten kursiven aus. Da wurde nichts künstlich (zu wenig) schräg gestellt. 2
Þorsten Geschrieben Dezember 13, 2019 Geschrieben Dezember 13, 2019 Kuck mal, die hier dürfte es sein, oder? https://graphicdesign.stackexchange.com/questions/47050/why-is-garamond-italic-all-wonky 1
HenningH Geschrieben Dezember 14, 2019 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 14, 2019 Stimmt! Das scheint die gleiche Garamond zu sein, die irgendwann bei Windows mitgeliefert wurde (meine ist V2.40 von Monotype). Und aus Traditionsgründen wurde diese Ungleichheit so beibehalten..?
Þorsten Geschrieben Dezember 14, 2019 Geschrieben Dezember 14, 2019 Is halt was für Traditionalisten. Die meisten modernen Digital-Garamonds haben diese Merkwürdigkeit ja schön weichgespült. 1
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