tickbite Geschrieben Januar 6, 2020 Geschrieben Januar 6, 2020 Ein frohes neues Jahr allerseits. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es überraschend wenige serifenlose Schriftarten gibt, bei denen die Enden der Buchstaben A, V, W, X, Y (und zu einem Teil auch R und K) angewinkelt sind. Zumindest sind diese Schriften deutlich in der Minderheit. Woran liegt das? In Karen Cheng's "Designing Type" geht sie ganz kurz darauf ein, indem sie eine Abbildung der FF Eureka Sans zeigt; ansonsten konnte ich dazu nicht viel finden. Gibt es dazu bereits eine Diskussion, oder gibt es ganz offensichtliche Nachteile, die bei der Wahl in der Regel immer dazu führen, dass die Enden an die Grundlinien angepasst werden? Oder täuscht der Eindruck, und Winkel sind das Next Big Thing? Zum besseren Verständnis meiner Frage hier eine kurze Illustration:
Gast bertel Geschrieben Januar 6, 2020 Geschrieben Januar 6, 2020 Ich denke, dass die durchgehende Linien, die sich ergeben, zu einem besseren Fluss in Lesegrößen führen. Die Eureka springt schon deutlich. Mir fällt das auch bei Rounded-Schriften auf, die ich schwerer zu lesen finde als waagerecht begrenzte.
R::bert Geschrieben Januar 6, 2020 Geschrieben Januar 6, 2020 vor 34 Minuten schrieb tickbite: Gibt es dazu bereits eine Diskussion, Ich kann mich momentan nur an eine Schriftsuche nach eben solchen Fonts mit »rechtwinkligen« Strichenden erinnern: https://www.typografie.info/3/topic/37582-suche-linotype-syntax-mit-runden-punkten-oder-ähnlich/
tickbite Geschrieben Januar 6, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2020 Na gut, es stimmt, dass durch die rechten Winkel die Linienführung unterbrochen wird und das Ganze etwas springend wirkt. Dann ist das vermutlich eher etwas für Display-Schriften. Allerdings gibt es natürlich auch schöne Beispiele, wie man trotzdem eleganten Fließtext setzen kann. Aus dem Link von R::bert bin ich z.B. auf die Jigsaw gestoßen: https://www.typotheque.com/fonts/jigsaw Ich bastele seit ein paar Jahren an einer Schrift, bei der ich mich einfach nicht entscheiden kann, wie ich mit diesem Problem umgehen möchte. Mir kommt der Eureka/Jigsaw-Ansatz intuitiver vor; die Buchstaben in einen Kasten zwischen Grundlinie und x-Höhe zu quetschen widerstrebt mir. (Das gilt vor allem für das "x", wo ich gefühlt viermal die natürlichen Enden schneiden muss. Ich sehe natürlich ein, dass das albern ist. Ist einfach ein komisches Bauchgefühl.) Danke. 1
R::bert Geschrieben Januar 6, 2020 Geschrieben Januar 6, 2020 Mir ist noch die Skia und Lithos eingefallen. Kommt wohl auch darauf an, ob die Schrift eher für Schaugrößen oder Lesegrößen zugeschnitten bzw. eingesetzt werden soll. Man könnte ja auch über zwei Varianten nachdenken. Ich persönlich finde auch, dass sie durch die schrägen Strichenden etwas archaischer und lebendiger wirkt, was ja durchaus reizvoll sein kann. 1
tickbite Geschrieben Januar 6, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2020 vor 1 Stunde schrieb R::bert: Ich persönlich finde auch, dass sie durch die schrägen Strichenden etwas archaischer und lebendiger wirkt, was ja durchaus reizvoll sein kann. Oh, genau was ich hören musste, um den Abend motiviert dran rumzutüfteln. 🙂 1
R::bert Geschrieben Januar 6, 2020 Geschrieben Januar 6, 2020 Aber gern! Und wenn Du Zwischenstände zeigen möchtest oder das fertige Ergebnis, weißt Du ja wo. 1
Norbert P Geschrieben Januar 6, 2020 Geschrieben Januar 6, 2020 Ist das nicht bei der Kabel (zumindest bei den Versalien) auch so, dass die Strichenden "schräg" sind? Und außerdem verbinde ich das oft auch mit den Covern von Ligne-Claire-Comics …
tickbite Geschrieben Januar 7, 2020 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 7, 2020 vor 15 Stunden schrieb R::bert: Aber gern! Und wenn Du Zwischenstände zeigen möchtest oder das fertige Ergebnis, weißt Du ja wo. Dauert noch ein Weilchen (neben Beruf und Familie ist das eine schleppende Angelegenheit), aber an irgendeinem Punkt werde ich sicher mit ein paar Fragen auftauchen oder einfach mal zeigen, was draus geworden ist.
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