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Jugendstil, die Siebte: Meierschrift.

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Geschrieben

Weiter, weiter, immer weiter. Nach lustvollen Kurven kommt jetzt wieder etwas Eckiges.  

Dieses Projekt sollte zügig und entspannend sein, denn aus den Fingern saugen muß ich mir nur wenig. Neben den unten abgebildeten Seiten aus der Schelter & Giesecke Probe von 1912 habe ich nämlich von unserem lieben @Taurec einen vollständigen Abzug des ganzen Schriftsatzes erhalten, und sogar in einem größeren Schnitt. Nochmals meinen Dank dafür! 

 

i-tfvSDDx-X2.jpg

 

So ganz zügig vielleicht doch nicht – um diese schicken Initialen komme ich wohl nicht herum.

i-rS7vwjL-X2.jpg

 

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb Kathrinvdm:

Lieber Oliver, schläfst Du eigentlich auch mal? Dein Tempo ist ja atemberaubend …! :-o

Hier sagt man "Sleep? I'll sleep when I'm dead!"

Aber keine Sorge, ich kriege meine 7-8 Stunden pro Nacht. Wenn mich die Hunde nicht wecken...

8C1A8683.jpg

  • Gefällt 4
Geschrieben

Schlafende Hunde sind nicht nur sprichwörtlich günstig. Max Goldt ventiliert in einem Text die Redewendung vom Schlafenkönnen im Zustand des Totseins, also dem Aufschieben des Schlafes, mit dem probehalber geschriebenen Satz: Dickwerden kann ich, wenn ich tot bin. Und stellt fest, daß sich das Dickwerden nicht auf diese Weise aufschieben läßt.

En passant: Was tut man mit diesen Jugendstilschriften, außer Jugendstil zu setzen natürlich?

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Martin Z. Schröder:

En passant: Was tut man mit diesen Jugendstilschriften, außer Jugendstil zu setzen natürlich?

Eben dies. Meine Kundschaft umfaßt Leute, die professionell Schriftstücke und Beschriftungen aus bestimmten Zeiten herstellen (Filmrequisiten u. Ä.), die werden diese Schriften "stilecht" gebrauchen können. Andere Gestalter suchen nach Inspirationen und kaufen oft Schriften "auf Potential", oder weil sie sie einfach mögen. Letztlich, und das wird u. U. eine Milchmädchenrechnung, ist der jedenfalls hierzulande allgegenwärtige "mid-century modern minimalism" im Abschwung. Noch hat sich nicht gezeigt, was als nächstes kommt; ich setze aber darauf, daß Art Nouveau jedenfalls eine Möglichkeit sein kann. 

  • Gefällt 4
  • sehr interessant! 1
  • zwinkern 1
Geschrieben

Ich bin dir auch noch einen Abzug der Wittelsbacher schuldig. 😉

Der kommt sobald ich hier ein wenig mehr Land sehe. 

Kommunalpolitisches Engagement, Vereinsarbeit (obwohl ich noch garnicht Mitglied in dem Verein bin) und ein rege gestiegens Interesse an unserer Druckwerkstatt samt ihrer Erzeugnisse lassen den Wunsch nach einem 48-Stunden-Tag aufkommen.

Wenn du die Initialien dazu digitalisierst, komm dann auch der Zierrat mit dazu?

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb Taurec:

Wenn du die Initialien dazu digitalisierst, komm dann auch der Zierrat mit dazu?

Na klar! Bleistifte sind schon gespitzt 🙂

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  • zwinkern 1
Geschrieben

Ich wünsche allseits einen schönen Sonntagmorgen! Unser Hundepegel ist auf 4.5 abgesunken, alles andere schläft noch. Ich nutze die Ruhe zum Zeichnen.

Hier die Großbuchstaben, noch recht grob. Das System der Schrift ist denkbar einfach, das Zeichnen geht wie's Katzenmachen. X ist unerfreulich, mir fällt aber aus dem Stehgreif auch nichts besseres ein.

 

caps.png

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Hundepegel ist auf 4.5

Da läuft ein halber Hund rum :shock:

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Christian Z.:

Ich finde V problematisch, weil es optisch zu nah am U ist.

Ist das Y so wirklich korrekt mit zwei Serifen nach außen?

Ich probiere gerade ein V das auf dem W basiert. Das Original laß ich auch im Schriftsatz, weil's eben das Original ist. 

Y sieht tatsächlich so aus. Muß ja aber so nicht bleiben 🙂

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Schnitzel:

Da läuft ein halber Hund rum :shock:

Mein Italian Greyhound (Windspiel?) ist 17 Jahre alt und schläft wenn er nicht ißt oder kackt. Er zählt also nur als halbe Belastung. 

Geschrieben

Das X hat den Gürtel für mein Empfinden ein bisschen sehr eng geschnallt – das ist ja ganz spiddelig! Kannst Du dem nicht noch ’n büschn Speck spendieren? Die Konfektionsgrößen sind doch schließlich seit damals™ auch größer geworden.  :-D

  • Gefällt 1
Geschrieben

Vielleicht kann das X sich ja an den mehr oder weniger leicht gebogenen Vertikalen orientieren – entweder bei D, G etc. oder gleich bei R bzw. S? :-?

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ich find das Y so wie den hier::-?
Lustig, wie sehr die Jugendstil-Schriften an Menschliches erinnern (ich denke an das berüchtigte Klempner-W) 🙂

  • Gefällt 2
Geschrieben

Gewiß hat die Meierschrift etwas sehr menschlich-einnehmendes, trotz der vielen Ecken.text.png

Einen Brownie Point bekommt  wer die nächste Zeile aufsagen kann. Und ein Sternchen gibts für die richtige Melodie 🙂 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Oliver Weiß:

Gewiß hat die Meierschrift etwas sehr menschlich-einnehmendes, trotz der vielen Ecken.text.png

Einen Brownie Point bekommt  wer die nächste Zeile aufsagen kann. Und ein Sternchen gibts für die richtige Melodie 🙂 

Als Schwabe koi Probblem :-) 

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Gewiß hat die Meierschrift etwas sehr menschlich-einnehmendes, trotz der vielen Ecken.text.png

Einen Brownie Point bekommt  wer die nächste Zeile aufsagen kann. Und ein Sternchen gibts für die richtige Melodie 🙂 

Auch wenn ich weiß, was es heißen soll: ich lese »Oh Du Gieber Heiland«.Ich kann mich mit diesem L nicht anfreunden.

  • Gefällt 2
Geschrieben
Am 21.2.2020 um 01:05 schrieb Oliver Weiß:

Eben dies. Meine Kundschaft umfaßt Leute, die professionell Schriftstücke und Beschriftungen aus bestimmten Zeiten herstellen (Filmrequisiten u. Ä.), die werden diese Schriften "stilecht" gebrauchen können.

Es macht einen manchmal Staunen, mit welcher Akribie und Sorgfalt Requisiten hergestellt werden. Und nicht nur für Dinge, die unmittelbar und sichtbar benutzt werden, sondern auch auf Ausstattungsdetails im Hintergrund. Ein Beispiel ist die Infotafel im Aufenthaltsraum der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Serie »Emergency Room«. Die ist häufig garnicht, wenn, dann nur Sekundenbruchteile zu sehen und meist auch nur in der »Unschärfe«. Trotzdem wurde diese Tafel vom Ausstattungsteam akribisch chronologisch gepflegt - mit dem typischen typografischen Sammelsurium, was sich auf solchen Tafeln i.d.R. findet.

Der Wermutstropfen; so eine Sorgfalt ist meist nur in internationalen Produktionen zu bewundern. Deutsche Produktionen? Pff, ich sage da nur »Darmrohr als Beatmungssimulation auf der Intensivstation«.

 

Aber ich schweife ab. Ich finde es sehr schön, dass Du jemand bist, der mit viel Liebe und Engagement solche Schriften digital verfügbar machst. Besten Dank und

 

Beste Grüße  

  • Gefällt 4
Geschrieben

Danke für die Blumen, Klaus 🙂 

Das viele schön gemachte Requisiten fast nie zu sehen sind, und vom Publikum kaum je bewußt erfasst werden, ist eine Tatsache. Das ist aber nur ein Teil ihre Funktion. In erster Linie sind die Requisiten da, um den Schauspielern die Arbeit zu erleichtern. Eine im Film überreichte Visitenkarte könnte genauso gut ein leeres Stück Papier sein. Dann wäre es aber des Schauspielers Aufgabe, das Papier richtig zu halten, es für die angemessen Zeit zu "lesen", usw. Da ist es einfacher, eine richtige Visitenkarte zu machen, auch wenn das Publikum es nicht sieht. 

Dazu gibt es Scharen, die es sich zur Aufgabe machen, die Arbeit der Requisiteure unters Mikroskop zu nehmen. Einer meiner Bekannten macht Requisiten für Hollywood Filme und TV Serien; Er erzählte mir von einem Fan, der sich erboste, daß auf einem Kalender in "Little Women" der 15 Juni 1880 als Sonntag gezeigt wurde, wenn es doch ein Dienstag war. Das ist für uns vielleicht lustig, aber bei manchen Regisseuren wäre dieser Requisiteur unten durch - denn wer weiß, der nächste Fehler zieht vielleicht eine PR-Katastrophe nach sich. (Ich denke da an den Kaffeebecher in "Game of Thrones")

  • Gefällt 2
  • lacht 1
Geschrieben

Den Kaffeebecher musste ich suchen, das hier stieß mir herber auf: 

 

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