Jugendstil, die Achte: Ovid

[Oliver Weiß]

Und schon ist die nächste dran. Time is Money. 

Ovid, rechts im Bild, ist eine weitere Schrift aus dem Schelter & Giesecke Repertoire. 

 

Diese und eine weitere Probe enthalten so ziemlich alle Buchstaben, leider in verschieden großen Schnitten. Der erste Gang im Nachzeichnen sieht also noch recht holprig aus. Q ist meine eigene Schöpfung. Vielleicht hat jemand weiteres Quellenmaterial? 

[Norbert P]

Vielleicht so?

[Þorsten]

Ach, da gefällt mir Olivers Q, das so verschmitzt die Zunge raussteckt, besser. Deins, Norbert, sieht irgendwie so aus, als wäre nach einem zu starken Aufprall auf der Grundlinie die Unterlänge abgeknickt. </subjektiv>

[Gast bertel]

Ich würde es deutlicher machen:

[Oliver Weiß]

Ich hoffe weiteres Quellenmaterial oder Anwendungsbeispiele tauchen hier noch auf, dann werden wir vielleicht sehen what's what. 
 

Kiek an, ich kann Denglish!

[Gast bertel]

Hast du (oder jemand anders) eventuell Muster der Wettin? Die ist ja formal ähnlich …

[Norbert P]

vor einer Stunde schrieb Þorsten:

Zunge raussteckt

Ich hatte wohl einfach die Metropolitaine im Hinterkopf ...

 

Falls sich nichts auffinden lässt, wären hier noch zwei ähnliche Qs aus der Jugendstilkiste:

[Oliver Weiß]

vor einer Stunde schrieb bertel:

Hast du (oder jemand anders) eventuell Muster der Wettin? Die ist ja formal ähnlich …

Kommt noch, kommt noch...

[catfonts]

Oder ein ganz anderes "Kuh-Skelett"

 

Das ist mal schnell ein 5 Minuten-Font

 

[Oliver Weiß]

Hmmm... interessant, aber ich weiß nicht...das sticht so arg hervor!

[JulieParadise]

vor 5 Stunden schrieb Oliver Weiß:

Hmmm... interessant, aber ich weiß nicht...das sticht so arg hervor!

Gegenargument: Die Schrift ist ja ohnehin eine Schmuckschrift, da kann man sich auch ein derart exaltiertes Q leisten, zumal es ohnehin ein sehr selten vorkommender Buchstabe ist.

[Gast Schnitzel]

Am 7.4.2020 um 17:32 schrieb Norbert P:

Ich hatte wohl einfach die Metropolitaine im Hinterkopf ...

 

Falls sich nichts auffinden lässt, wären hier noch zwei ähnliche Qs aus der Jugendstilkiste:

Ich finde hier das erste gut und passend, von der Idee her 

[Phoibos]

Das zweite Q erinnert mich so ein büschen an ein Obst, aus dem ein Wurm lugt.

[Philographus]

Beim ersten Q habe ich spontan den Impuls, am Schwanz zu ziehen, um zu sehen, ob der Rest sich wie Klebeband vom Bildschirm lösen lässt.

[Thomas Kunz]

Das Q, das die Zunge rausstreckt, find ich gut. Das Klebeband-Q gefällt mir auch. Beide wirken nicht so dunkel im Vergleich zum Obstwurm-Q.

[catfonts]

Und wo ich schon mal bei Vorschlägen bin...

 

[Oliver Weiß]

Peter, ich kriege fast das Gefühl Du hattest diese Schrift schon auf dem Zeichenbrett! 

 

Leider ist meine Kundschaft zu 98% in den USA und verlangt weder Kyrillisch noch Griechisch. Mich juckt es aber, das auch mal zu versuchen... 

[Oliver Weiß]

Kleinbuchstaben, erster Durchgang. Da gibt es noch einige optische Täuschungen und Strichstärken zu bereinigen. 

[Norbert P]

vor einer Stunde schrieb Oliver Weiß:

optische Täuschungen

Meinst du den Tanzschritt beim »k«?

 

[Oliver Weiß]

vor 25 Minuten schrieb Norbert P:

Tanzschritt

Öm....Tanzschritt?

Edit: ach so, du meinst das beim k beide Serifen nach links zeigen? Das ergibt sich wohl aus der Kurvenrichtung. 

[Norbert P]

Nö, ich meinte eigentlich, dass das k das rechte Bein ein wenig weit zum Standbein hin gewölbt/gezogen hat ...

[Oliver Weiß]

Ah. Naja, da berufe ich mich auf den alten Gôgen-Witz und sage: so hat's der Herr Keune eben gezeichnet.

Schlimm ist das in meinen Augen nicht. Mir passt da eher der Arm vom k nicht so - der ist so...je ne sais quoi...deprimiert.

[Gast Schnitzel]

vor einer Stunde schrieb Oliver Weiß:

Mir passt da eher der Arm vom k nicht so - der ist so...je ne sais quoi...deprimiert.

Im Original hängt der eher runter …

[Oliver Weiß]

Die Buchstaben habe ich soweit fertig. Sie sind gerade bei der Anprobe*.

In der Zwischenzeit habe ich die Ziffern gezeichnet. Nur 1 und 3 waren vorgegeben, der Rest ist im Rahmen der existierenden Formen mehr oder weniger frei erfunden. 

 

* Anprobe = ich drucke die Zeichen in verschiedenen Größen aus und hänge sie an den Kühlschrank. Dann messe ich ihren Erfreulichkeitsgrad jedesmal, wenn ich mir was zum Essen hole. Nach einer Woche weiß ich dann meist, was ich ändern muß.

[Thomas Kunz]

Wie wäre es, die 9 nicht als gedrehte 6, sondern mit einem oben breiten Kopf zu gestalten? Das würde sie besser zu 0 und 8 passen lassen.