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Tabellen über Satzspiegel hinaus setzen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebes Forum,

 

ich muss aus verschiedenen Gründen Tabellen über den Satzspiegel hinaus setzen. In einem Beispiel lässt sich die Schriftgröße nicht skalieren, eine Setzung im Querformat ist nicht möglich und die Tabelle hat leider so viele Spalten, dass sie notwendigerweise breiter ist als die Zeilenlänge. Vielleicht lassen sich eure Antworten auch auf die anderen Problemfälle übertragen – ansonsten frage ich dazu später noch weiter nach.

 

Sonstige Daten: Doppelseitiger Satz (Buch), Bundsteg und Außensteg ansonsten nicht belegt (keine Marginalien oder dergleichen).

 

Meine Frage: Wie würdet ihr die Tabelle setzen?

Nur in den Außensteg?

Zentriert bezüglich der Zeile (belegt Außen- und Bundsteg zu gleichen absoluten Anteilen)?

Oder gar verhältnismäßig zentriert (belegt gleichen prozentualen Anteil des Außenstegs und des Bundstegs, ist somit absolut gesehen etwas mehr in den Außensteg hineinverschoben).

 

Eine Notlösung wäre: Die gesamte Tabelle als Objekt skalieren. Allerdings ist die Schriftgröße dann deutlich zu klein, wenn die Tabelle genau die Zeilenlänge breit ist. Aber leichte Anpassungen wären so möglich (bspw. Tabelle maximal bis zum Bindekorrekturrand laufen lassen).

 

Geschrieben

Ohne das Layout zu kennen, würde ich sagen: in den Außensteg laufen lassen ist die vergleichsweise beste Lösung. Wenn das an mehreren Stellen vorkommt, würde ich darauf achten, dass die Tabelle auch in diesem Spezialfall die gleiche Weite hat.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Was für Infos zum Layout wären denn notwendig? Ich kann die Tabellen selbst leider nicht rausgeben, da sie unpublizierte Forschungsergebnisse enthalten. Ein gefaktes Sample könnte ich die nächsten Tage mal erstellen.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Lade doch einfach mal einen Screenshot deiner Doppelseite ohne Tabelle hoch, damit man weiß, in welchem Verhältnis innerer und äußerer Rand stehen.

Geschrieben

Bei Geschäftsberichten setze ich regelmäßig Tabellen auch durch den Bund, mit entsprechender Leerspalte innen. Kommt immer auf die Tabellenbreite und Satzspiegel an. Ohne den zu kennen kann ich nur raten.

Geschrieben

Ich setzte mit Latex, KOMA-Klasse scrbook.

Vielleicht hilft der angehängte Screnshot.

 

An dem Bindekorrekturrand kann ich noch etwas schrauben.

 

Noch ein Zusatz, hatte ich bisher aus meinem Gehirn verdrängt: Leider kann es sein, dass für den Druck vom Verlag noch an allen Seiten Weißrand weggeschnitten wird… Das macht es natürlich mit überstehenden Tabellen noch schwerer.

example-satz.jpg

Geschrieben

Das würde bedeuten, dass das Seitenformat gar nicht bekannt ist? Diesen Punkt würde ich als erstes klären, sonst wird das Ergebnis eher zufällig.

Wird das fadengebunden oder klebegebunden? Für eine Klebebindung wäre der Bundsteg für den Text schon zu schmal, dorthin verbreiterte Tabellen könnten unlesbar werden.

Geschrieben

Danke vorerst. Ich melde mich, sobald ich neu Infos habe. Kann ne Weile dauern.

Am 1.8.2020 um 09:53 schrieb bertel:

Für eine Klebebindung wäre der Bundsteg für den Text schon zu schmal, dorthin verbreiterte Tabellen könnten unlesbar werden.

Heißt das, der Bundsteg ist bereits jetzt für den Text zu klein? Oder heißt es, dass er so schmal ist, dass bloß nichts überstehen darf (für den Text aber vermutlich ok)?

Geschrieben

Ich würde wenn irgendwie möglich den Bundsteg unberührt lassen ... Die Stege haben ja eine Funktion: Platz für die Finger zum Halten bieten, sowie Platz für den Bund und seine Auswirkungen freizuhalten. Finger lassen sich zur Not bewegen, der Bund ist da nicht so flexibel.

 

In "ökonomisch limitierten" Arbeiten reizt man ohnehin schon aus, was im Bund noch möglich ist ... wenn man dann noch mit Tabellen nach innen wandert wird es meist endgültig zu eng, unschön und auch schlecht lesbar – und vor allem auch schlecht vorhersehbar, wenn man die Bindetechnik nicht ganz genau kennt (Klebebindung ist ja auch nicht gleich Klebebindung) oder Blindmuster hat (Budget- und Zeitfrage).

 

Ästhetisch ist es meist auch einfacher, den Satzspiegel nicht auf beiden Seiten zu stören, sondern nur auf einer – dann hält die andere Seite die Führung durch. Klar kann man das auch zentrieren oder austarieren, aber dafür müsste man wieder wissen wie genau die Bindung aussieht, alles andere ist Blindflug.

 

In Geschäftsberichten haben wir meist eine schmale Randspalte außen für Anmerkungen, Verweise, ... und diesen Platz nutzen wir dann auch für Tabellen die nicht in den Satzspiegel passen wollen (also auch nicht nach Condensed-Schnitten und inhaltlicher Optimierung). Für sehr breite Tabellen gehen wir über den Bund, wie Bertel schon beschrieben hat mit entsprechenden Leerspalten und Führungslinien die das Auge rüber leiten.

  • Gefällt 4
Geschrieben

Ich finde ja ausklappbare Seiten für derartige Probleme gut. Das fördert ein wenig den Spieltrieb des Lesers, und leider fordert es die Geldbörse des Herausgebers. Bei Spiralbinung hat man meist keine andere Wahl, da ist es denn auch nicht mehr so teuer.

 

Um nicht in den unlerserlichen Bund zu geraten, könnte man versuchen, die Tabelle zu teilen und die Bezugsspalte zu wiederholen, evtl. an beiden Seiten. Das habe ich mal bei Zeitplänen von Sportevents gemacht.

  • sehr interessant! 1

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