Imperativ am Satzanfang: Trenn, Trenn’ oder Trenne?

[Gast bertel]

Laut Duden geht ja Trenn oder Trenne. Würdet ihr auch Trenn’ mit Apostroph setzen? Dieser wäre ja die Auslassung des Schluss-e, damit die Aussprache umgangssprachlicher wird (hier in München).

[Marion Kümmel]

Ich würde ihn nicht setzen. Die Formen ohne e sind bei den meisten Verben inzwischen standardsprachlich.

[Gast bertel]

Danke .

[Phoibos]

Kommt auf den Text an. Ich würde in einem Umfeld mit einem strengen formalen Regime (wissenschatliche Arbeiten beispielsweise) Apostrophe setzen. In einem Roman hingegen nicht.

[Marion Kümmel]

Ich denke, es kommt darauf an. Wenn die Formen mit und ohne Auslassung noch gleich häufig sind, würde ich optionale Apostrophe (zum Beispiel bei Verb + es, das gibt’s) in eher konventionellen Texten auch setzen.

 

Beim Imperativ scheint die Form ohne e inzwischen die überwiegende zu sein, es wird also nichts mehr ausgelassen. Duden zum Beispiel lehnt den Apostroph hier (bis auf Verben, die das e noch obligatorisch haben) ausdrücklich ab:

 

https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Bildung-des-Imperativs

 

Man kann ihn natürlich weiterhin setzen, das ist ja eine Frage der Grammatik und nicht so strikt geregelt wie die Rechtschreibung.

[pürsti]

vor 3 Stunden schrieb Phoibos:

Kommt auf den Text an. Ich würde in einem Umfeld mit einem strengen formalen Regime (wissenschatliche Arbeiten beispielsweise) Apostrophe setzen. In einem Roman hingegen nicht.

... wo Apostroph schlüssiger erscheint kann man ja gleich „trenne“ setzen.

[Anterich]

Imperative mit Apostroph sind falsch, die Textart spielt da überhaupt keine Rolle.