Thomas Kunz Geschrieben Juni 12, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 12, 2021 Danke, Peter. Wenn ich deine Montage mitabbildete, wüßte jeder sofort, was ich meine, wenn ich von Rute spreche. Aber ohne die Abbildung würde ich sofort hieran denken:
catfonts Geschrieben Juni 12, 2021 Geschrieben Juni 12, 2021 OK, aber auch die wird je zumeist aufsteigend ausgerrichtet getragen.
Norbert P Geschrieben Juni 12, 2021 Geschrieben Juni 12, 2021 (da war Thomas schneller mit einem Bild einer echten Rute)
Thomas Kunz Geschrieben Juni 12, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 12, 2021 vor 10 Stunden schrieb Norbert P: (da war Thomas schneller mit einem Bild einer echten Rute) Na, kurz nach einer Rute googeln geht ja fix. Ich stauen aber über @catfonts wie schnell er ein Hundebild gefunden hat, wo die Rute fast perfekt zu meinem Ausgangsbild passt.
Phoibos Geschrieben Juni 13, 2021 Geschrieben Juni 13, 2021 vor 20 Stunden schrieb Thomas Kunz: Wenn ich deine Montage mitabbildete, wüßte jeder sofort, was ich meine, wenn ich von Rute spreche. Du könntest ja derjenige sein, der den Terminus für das Erscheinungsbild festlegt!
Norbert P Geschrieben Juni 13, 2021 Geschrieben Juni 13, 2021 vor 14 Minuten schrieb Phoibos: der den Terminus … festlegt https://www.oetinger.de/buch/pippi-findet-einen-spunk/9783789110405 1
Thomas Kunz Geschrieben Juni 13, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 13, 2021 vor 5 Stunden schrieb Phoibos: Du könntest ja derjenige sein, der den Terminus für das Erscheinungsbild festlegt! Das Buch, an dem ich arbeite, handelt von Lexikografie. Die Typografie wird nur gestreift. Im Speziellen geht es darum, den Unterschied zwischen zwei Druckschriften zu benennen, die in dem betreffenden Wörterbuch genutzt werden. In dem Zusammenhang wäre ich schon zufrieden, wenn die (wahrscheinlich) typografieunerfahrenen Leser verstehen, worauf ich hinaus möchte. Da noch einen neu eingeführten Fachbegriff zu definieren, geht meines Erachtens dann doch zu weit.
Thomas Kunz Geschrieben Juni 14, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 14, 2021 Das ist ja noch schlimmer als Kathrins Tolle. 1
Marion Kümmel Geschrieben Juni 14, 2021 Geschrieben Juni 14, 2021 Am 13.6.2021 um 14:25 schrieb Thomas Kunz: In dem Zusammenhang wäre ich schon zufrieden, wenn die (wahrscheinlich) typografieunerfahrenen Leser verstehen, worauf ich hinaus möchte. Da noch einen neu eingeführten Fachbegriff zu definieren, geht meines Erachtens dann doch zu weit. Wenn es kein Fachbegriff werden soll, vielleicht »Horn« (Stirnauswuchs) oder »Schisslaweng« (Zislaweng)? https://de.wikipedia.org/wiki/Schisslaweng 3
Phoibos Geschrieben Juni 14, 2021 Geschrieben Juni 14, 2021 Auch wenn die Reaktivierung des Schisslaweng in meinem Wortschatzgedächtnis sehr schätze, ist das doch mehr so ein abschließender Schwung bei einer Unterschrift, der ausläuft. Das Getüttel beim Rund-S ist dafür viel zu, mmm, geplant bzw. konstruiert. Zudem kann ich mich nicht entscheiden, ob es ein Auf- oder Abschwung ist bzw. der Beginn oder das Ende eines Federzuges. Die klare Kante spricht eher für den Beginn eines Zuges, aber im Druckbild ist das natürlich nicht zu beobachten/beurteilen. 1
Phoibos Geschrieben Juni 14, 2021 Geschrieben Juni 14, 2021 Endschwung? Wenn ich dieses Alphabet hier als "Vorlage" nehme, könnte das auch eine Art Serife sein, die ihren Tropfen verloren hat: https://www.pinterest.de/pin/465559680225883698/
Phoibos Geschrieben Juni 14, 2021 Geschrieben Juni 14, 2021 Rudolf Kochs Schrägschrift hat diesen An-/Abstrich, Endschwung, Serife, whatever noch weiter zurückgenommen: http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/Schriftdesigner/Koch/RudolfKoch.pdf Hat jemand von Euch diese Konstruktionsvorschläge aus der Koch-Schule? ABC-Büchlein, Das Schreiben als Kunstfertigkeit oder dergleichen? Wenn ich diese Specimen hier als Maßstab nehme, erklärt er sich vielleicht auch zu dem Schwung des Rund-S: https://www.typeoff.de/2006/09/rudolf-kochs-deutsche-schrift-family/
Thomas Kunz Geschrieben Juni 15, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 15, 2021 @Kathrinvdm Liebe Kathrin, wein doch nicht. Trink ein Schlückchen Frauengold, und alles wird gut. Dein Begriff Tolle ist toll wegen seiner Anschaulichkeit. Aber du merkst ja, wie fimschig ich bei der Begriffsfindung bin. Mein Ausspruch gegen deine Tolle war also überhaupt nicht persönlich gegen dich gemünzt. Wenn ich sofort bei der Wortsuche an dich gedacht hätte, wäre mir bestimmt Löckchen in den Sinn gekommen. @Marion Kümmel Das Wort Schisslaweng kannte ich im Zusammenhang mit Schrift gar nicht. Für mich bedeutete das immer soviel wie Gedöns. Wieder etwas gelernt. Dankeschön! — Horn passt zwar anatomisch (etwas, das aus dem Kopf wächst) sehr gut, ist aber für das kleine Strichlein etwas zu mächtig, oder? @Phoibos Was die Frage nach Anstrich oder Endschwung angeht, haben die bebilderten Beiträge von @Schnitzel doch eigentlich Klarheit gebracht. Aber ich werde mal das RKI (Rudolf-Koch-Institut) anschreiben und nach deren Expertise fragen. 1
JulieParadise Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 Wird Rudolf Koch eigentlich der Bernd Höcke der Typo-Nerds, also ein Insiderwitz, den man nur lange genug durchziehen muss, bis er sich auch woanders festsetzt? Ach ja, Tolle fand ich auch toll und wundere mich, dass es (ähnlich wie bei der Setzkasten-Frage) dafür tatsächlich keinen festen Begriff gibt. Immer wieder spannend, sowas.
Phoibos Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 vor 2 Stunden schrieb Thomas Kunz: doch eigentlich Klarheit Wie gesagt, ich hab diese Klarheit noch nicht gewonnen, da ich aus einer Bleiletter mir nicht den Zug der Feder so einfach vorstellen kann. Und ich hab versucht, bei einigen Videos von Kalligraphen den Zug zu verstehen, aber auch da ist es mir nicht gänzlich klar, wo der Zierat (oder schreibt man das mit Doppel-r?) anfängt bzw. es organischer Bestandteil eines Federzuges ist. Ich hab sogar versucht, selbst zu schreiben, aber auch da sind beide Möglichkeiten offen.
Thomas Kunz Geschrieben Juni 15, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 15, 2021 Wenn ich Schnitzel richtig verstanden habe, muss man, wenn man mit der Breitfeder Fraktur schreibt und so eine Tolle zu Papier bringen möchte, die Feder mit dem Strich des Horns entgegen dem Uhrzeigersinn mitdrehen, um ein solch dünnes Schwänzchen zu fabrizieren. Es wäre also kein »Schwung«. Der Schweif wäre mehr eine ziemliche Verrenkung und kein leicht hingezogener Schisslaweng. (Habe ich jetzt alle Namensvorschläge untergebracht?) 3
Kathrinvdm Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 Sehr schön! Und wie heißt das Dings nun?
catfonts Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 vor 4 Minuten schrieb Thomas Kunz: (Habe ich jetzt alle Namensvorschläge untergebracht?) Die Rute hast du nicht wedeln lassen
Phoibos Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 vor 3 Minuten schrieb Kathrinvdm: Dings Guter Platzhalter, nicht wirklich tauglich für eine Abhandlung, aber im mündlichen Vortrag durchaus zu gebrauchen 🙂 Wie wenn Muddi das Dingsbums aus der rechten unteren Schublade aus dem linken Schrank möchte. 1
Gast Schnitzel Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 vor 4 Stunden schrieb Phoibos: wo der Zierat (oder schreibt man das mit Doppel-r?) anfängt bzw. es organischer Bestandteil eines Federzuges ist. Da ist Thomas‘ Bild eingangs sehr exakt: Das Schwarze ist so ziemlich der organische Bestandteil, rot ist der Zierrat. Meine Beispiele zeigen, dass die Übergänge auch fließend sein können, aber bei der Form m. E. doch deutlich.
Phoibos Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 vor 15 Minuten schrieb Schnitzel: Meine Beispiele zeigen, dass die Übergänge auch fließend sein können, aber bei der Form m. E. doch deutlich. Das habe ich auch verstanden, nur ich weiss nicht, ob der Zierart "im Freien" oder im Rund-S beginnt. Also in welche Richtung, mit (beginnt im Freien) oder gegen den Uhrzeigersinn (beginnt im Rund-S) der Schwung ist. Würde man im ersteren Fall von Ab- und Aufschwung reden? (Ich bin da genauso ratlos wie bei der aktiv/passis-Rolle bei gewissen Praktiken im Boudoir). Aber jetzt, wo ich das verbalisiere, scheint mir ein Anfang im Rund-S am schlüssigsten zu sein. Dann wäre das dicke Ende des Zierart eine Form einer Serife (ähnlich wie bei der Optima).
Norbert P Geschrieben Juni 15, 2021 Geschrieben Juni 15, 2021 Wo ihr so schön vor Zierrat redet: Könnte man es vielleicht »Zierschwung« nennen? 2
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