Lothar B. Geschrieben Juli 31, 2021 Geschrieben Juli 31, 2021 Ich plane gerade einen GREP um bei den Herrschaften, die eine römische Ziffer hinter ihrem Namen tragen, diese mit einem geschützten Leerzeichen mit dem Vornamen zu verbinden. Dabei ist die Frage aufgetaucht, wie hoch diese Ordnungszahlen denn gehen. Welcher Kaiser, König oder Kaiserin, Königin hat die höchste Nummerierung?
Phoibos Geschrieben Juli 31, 2021 Geschrieben Juli 31, 2021 Zählen auch Päpste und andere Leute, die sich nummerieren wollen oder müssen? Papst Johannes XXIII. 4
Lothar B. Geschrieben Juli 31, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 31, 2021 Da hat sich dieser Post schon gelohnt! Päpste hatte ich nicht auf dem Schirm, aber relevant sind die auch. Gibt es denn weitere Titelträger?
Phoibos Geschrieben Juli 31, 2021 Geschrieben Juli 31, 2021 vor 3 Stunden schrieb Lothar B.: Titelträger Es sind ja nicht nur Titelträger. Namen dienen ja seit jeher zu Identifikationszwecken. Und die dazugehörigen Ordnungszahlen können ortsabhänig variieren. Ein Gregor der Viertelvorzwölfte in Köln kann, wenn er seinen Arbeitsplatz wechselt, in Düsseldorf schon der Gregor der IIL. sein und ein Dorf weiter dann Gregor II. (es gibt tatsächlich Kirchenmenschen mit solcherart Namenswechseln). Mit der Nummerierung wird auch Abstammung und/oder Herrschaft/Autorität demonstriert. In unserer heutigen Zeit sind wir durch Vornamen und Namen und diverse technischen Hilfmittel ausreichend identifizierbar, dass wir auf das Durchnummerieren verzichten können. Zur Not behelfen wir uns mit weiteren Eingrenzungen (Enkel von der Nachbarin gegenüber, Lebensdaten, Wirk-/Geburts-/Sterbe-/Grabort...). Das wir in vielerlei Kulturen unterschiedlich gehandhabt. Die Griechen und Römer waren ja begrenzt in ihrer Namensvielfalt, also halfen sie sich mit diversen Zusätzen wie niger (besonders dunkler Mensch oder besonders schwarzhaarig), cicero (Kichererbse), ..., die teilweise dann in den Namenskanon aufgenommen wurden und noch weiter differenziert werden mussten. Also gab es dann Zusätze wie "lebte in der xyz. Olympiade" oder "starb im Konsulat des Kenntauchwiederkeiner", ... Dann gibt es aber noch weitere Anwendungsfälle für Namen plus römische Ziffern: In irgendeinem deutschen Pupsstaat vor der Nationalstaatswerdung (wenn ich mich recht entsinne) wurden die Menschen gleichen Namens in Abhängigkeit von der Entfernung zum Zentrum im Bürgerverzeichnis schlicht durchnummeriert. Und dann gibt es noch den Fall Lexikon: In der RE (leider hab ich grad keinen Zugriff drauf, deswegen kommt ein fiktives Beispiel zur Illustration) werden römische Menschen nach ihrem Gentilnamen aufgeführt: Cäsar findest du also bei den Iuliern. Cicero bei den Tulliern. Dementsprechend gibt es teilweise eine fast unüberschaubare Menge an Cornelii (die sich in über zwanzig Zweige aufteilten, plebejische und patrizische, dann ein ganzes Tribus benannten, ...). Da kann es schon zu zu Marucs C. [LVI] kommen. Auch bei Menschen, bei denen nur der Rufname überliefert ist, kann es dutzende geben, die dann der Einfachheit und Belegbarkeit durchnummeriert werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Antiochos So eine Übersicht wäre im Lexikon nur schlecht zu realisieren. Wie immer kommen mir auf dem Klo die besten Ideen: https://de.wikisource.org/wiki/Kategorie:RE:Band_IV,1 😄 Wobei ich mich jetzt nicht komplett darauf festlegen will, ob die arabisch oder römisch durchnummeriert werden, ich erinnere beide Formen, der Scan zeigt mir aber eine Ausgabe mit arabischer Nummerierung: https://ia800705.us.archive.org/35/items/PWRE07/Pauly-Wissowa_IV1_0107.png (aber finde mal jemanden auf die schnelle, der Cornelius 462 toppt 😄 😄 3
Oliver Weiß Geschrieben August 1, 2021 Geschrieben August 1, 2021 vor 3 Stunden schrieb Phoibos: Gregor der Viertelvorzwölfte Ich meine der hieß Alfons? 1 4
Lothar B. Geschrieben August 1, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben August 1, 2021 Hallo Phoibos, diese Recherche ist beeindruckend. Der Kontext ist ja riesig! Für meinen Job kann ich den Kontext aber stark einschränken. Mir geht es um Herrscher und Kirchenfürsten, die vor allem in Bezug auf die Kunstmusik als Mäzen oder Auftraggeber aufgetreten sind. Manche haben auch selbst komponiert oder haben nur an ihrem Hof die Künste stark gefördert. Die Zeitspanne reicht von der Renaissance bis heute. In der Alten Musik fallen mir noch Gregor der Große als Namensgeber der Gregorianik und Alfons X. von Kastilien (nicht Lummerland) ein. Alfons der Weise hat zum Beispiel an seinem Hof für einen sehr produktiven Austausch von Mauren, Juden und Christen gesorgt. Ich gehe erstmal von Johannes XXIII. als Rekordhalter aus. 1
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