Thomas Kunz Geschrieben September 10, 2021 Geschrieben September 10, 2021 Durch den Nachbarthread (Alternative zur Noma) bin ich über weitere Schriften gestolpert, die ein – in meinen Augen – seltsames g haben: Syne Alexandrya Cipher Ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll. Es gab vor Jahren mal eine Werbekampagne (irgendwas mit Lotto?), wo auch eine Schrift mit einem solchen g eingesetzt wurde; ich bin jedes Mal zusammengezuckt, wenn ich das gesehen habe.
Ralf Herrmann Geschrieben September 10, 2021 Geschrieben September 10, 2021 Auch bekannt als »dänisches g«. https://perpensapress.com/books/the-mysterious-case-of-the-curtailed-g/ 3
R::bert Geschrieben September 10, 2021 Geschrieben September 10, 2021 vor 8 Minuten schrieb Thomas Kunz: seltsames g Hehe, und ich wollte @Kathrinvdm schon fragen, wie wir es nennen wollen. 🤓 1
R::bert Geschrieben September 10, 2021 Geschrieben September 10, 2021 vor 14 Minuten schrieb Ralf Herrmann: Auch bekannt als »dänisches g«. https://perpensapress.com/books/the-mysterious-case-of-the-curtailed-g/ Ja, von dort kenne ich es auch hauptsächlich. Bei Kontrapunkt (Kopenhagen) haben auch andere zahlreiche Custom Fonts diese Form.
Carlito Palm Geschrieben September 10, 2021 Geschrieben September 10, 2021 vor einer Stunde schrieb R::bert: Hehe, und ich wollte @Kathrinvdm schon fragen, wie wir es nennen wollen. 🤓 hmm, da fallen mir nur relativ unappetitliche bezeichnungen ein: »g« mit abgeschnittenem schwanz? brrrr sorry, bin schon weg.
Kathrinvdm Geschrieben September 11, 2021 Geschrieben September 11, 2021 Das ist ein Flut-g. Daher kann man die Herkunft vermutlich auf die dänische Nordseeküste eingrenzen. Bei Ebbe sieht es ganz normal aus. 4 4
R::bert Geschrieben September 11, 2021 Geschrieben September 11, 2021 Herrlich! Treffender hätte man es wohl für die spezielle noma-Form nicht formulieren können. 😅 Allerdings schwirren da auch noch andere Kaliber rum, wo die Wasserstandslogik leider nicht ganz aufgeht. bei MyFonts herunterladen bei MyFonts herunterladen bei MyFonts herunterladen Ich überlege ja schon ob man in Anbetracht der nun schon mal erfolgreich etablierten Elefanten-Bezeichnung auch hierfür im Tierreich bleiben kann: Peter = Ente? Nexa = Küken? 🤔 Aber was ist dann damit: bei MyFonts herunterladen bei MyFonts herunterladen 🥴
Mueck Geschrieben September 11, 2021 Geschrieben September 11, 2021 Moin *hüstel* Zustände sind Hochwasser und Niedrigwasser, Flut (auflaufendes Wasser) und Ebbe (ablaufendes Wasser) sind dagegen Vorgänge und jede Flut fängt mal ganz klein an, nämlich bei Niedrigwasser ... Da ist dann am g noch alles dran! 3
Thomas Kunz Geschrieben September 11, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben September 11, 2021 Apropos g: Eine Untersuchung ergab, dass Menschen Schwierigkeiten haben, ein g mit Unterschlaufe zu schreiben. (Hatten wir bestimmt schon mal irgendwo, oder?) 1
Oliver Weiß Geschrieben September 12, 2021 Geschrieben September 12, 2021 Für Typengestalter hat sich das g zu einem ähnlichen Spielplatz entwickelt wie schon das &. Da will man eben Eigenwillen zeigen. (Ich mach das auch) 1
Thomas Kunz Geschrieben September 12, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben September 12, 2021 Bei einer Schauschrift mag das ja angehen. Aber bei einer Werkschrift stößt mir so eine Eigenwilligkeit immer auf oder stößt mich sogar ab. Das ist wie mit dem Löffel, an den man sich erinnert (Adrian Frutiger, siehe hier dritter Absatz). Manche Schrift wird durch diese Eigenwilligkeit fast unbrauchbar. Ich erinnere mich an die teff Geronimo, die wegen der kleinen Sporne an J und U durchgefallen ist. Oder die Tzimmes mit ihrem durchgezogenen Querstrich beim A (ich meine nicht den Scheitel, mit dem kann ich leben), der sie schwer einsetzbar macht. Bei vielen Schriften sind es ß und ẞ, die wie Fremdkörper wirken. Da scheint es weniger der Spieltrieb des Gestalters zu sein, als vielmehr Unvermögen sich in die Form dieser speziellen Buchstaben einzufinden. Einen Spielplatz will ich dem Schriftdesigner ja gerne zugestehen. Dann aber bitte als StylisicSet. 5
Taurec Geschrieben September 13, 2021 Geschrieben September 13, 2021 Meister des seltsamen g war damals schon Rudolf Koch. Man sehe sich nur die Kabel, Koch Antiqua oder Marathon an. 1
Microboy Geschrieben September 13, 2021 Geschrieben September 13, 2021 vor 13 Stunden schrieb Thomas Kunz: Einen Spielplatz will ich dem Schriftdesigner ja gerne zugestehen. Dann aber bitte als StylisicSet. Das kann ich so unterschreiben. 2
StefanB Geschrieben September 13, 2021 Geschrieben September 13, 2021 vor 16 Stunden schrieb Thomas Kunz: Bei einer Schauschrift mag das ja angehen. Aber bei einer Werkschrift stößt mir so eine Eigenwilligkeit immer auf oder stößt mich sogar ab. Ich würde keine der hier genannten Schriften mit »seltsamen g« als klassische Werkschrift bezeichnen – geschweige denn einsetzen. Als Schauschrift finde ich sie wiederum im Bereich Brand Design durchaus merkwürdig und damit interessanter als generische Werkschriften. Nichtsdestotrotz hast du natürlich recht: Am elegantesten sind Stylistic Sets, wenn man die Auswahl zwischen traditioneller und exotischer g-Form haben möchte. 1
KlausWehling Geschrieben September 13, 2021 Geschrieben September 13, 2021 »Welche Sporne« dachte ich mir, das sieht doch ganz normal aus … bis ich ein wenig nach rechts gescrollt habe. Wieso macht man sowas? Das sieht (vor allem in kleineren Schriftgraden) doch eher nach einem drucktechnischen Fehler aus und nicht wie ein Gestaltungselement. Merkwürdig das. Beste Grüße 2
Microboy Geschrieben September 13, 2021 Geschrieben September 13, 2021 vor 38 Minuten schrieb KlausWehling: Wieso macht man sowas? Ich war ähnlich irritiert.
Kathrinvdm Geschrieben September 13, 2021 Geschrieben September 13, 2021 Beim J dachte ich noch, er habe Sorge, dass es umfallen könnte. Aber beim U ergeben die zwei Hörnchen keinerlei Sinn. Reine Gestalterfürze – wenn Ihr mich fragt.
Thomas Kunz Geschrieben September 13, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben September 13, 2021 Die Sporne haben – glaube ich – historische Wurzeln in der hispanischen Typografie, auf die die teff Geronimo Bezug nimmt. Das ist bei einem Revival löblich. Aber wenn es die heutigen Sehgewohnheiten stört, sollte man zumindest Alternativen anbieten. Ralf macht das vorbildlich bei seinen Nachbauten von gebrochenen Schriften. Seine Schriften Elfen-Fraktur, Wiking, Krimhilde und Pavillon Gotisch enthalten Glyphen, die dem Original entsprechen, und darüber hinaus solche, die dem Auge der Jetztzeit entgegenkommen. Zur Anschauung hier die Gegenüberstellung der Elfen-Fraktur: 2
Thomas Kunz Geschrieben September 13, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben September 13, 2021 vor 5 Stunden schrieb StefanB: Ich würde keine der hier genannten Schriften mit »seltsamen g« als klassische Werkschrift bezeichnen – geschweige denn einsetzen. Stefan, so hatte ich es auch nicht gemeint. Mein Kommentar bezüglich der Brotschriften bezog sich nicht auf die oben genannten Schriften mit dänischem oder Flut-g, sondern generell auf Stolperfallen in Schriften. 2
Thomas Kunz Geschrieben September 28, 2021 Themen-Ersteller Geschrieben September 28, 2021 Wer erkennt ohne weiteren Kontext was oben dargestellt ist? Eine Straße, die in einen Tunnel führt? Es ist das Minuskel-g aus der Sväng. (Das ist natürlich auch keine Werkschrift.) 1 1
Norbert P Geschrieben September 28, 2021 Geschrieben September 28, 2021 Esse … Eppe … ? Man kann’s auch übertreiben. * landwirtschaftl. Gerät, vier waagerecht. 2
Microboy Geschrieben September 28, 2021 Geschrieben September 28, 2021 Schräge Schrift und irgendwie passen da viele Details nicht wirklich zusammen oder?
StefanB Geschrieben September 28, 2021 Geschrieben September 28, 2021 Objektiv betrachtet, ja. Ich bin dennoch erstaunt, wie gut sich die Schrift lesen lässt. Zumindest kann ich die Textbeispiele auf der Website flüssig weglesen. 1
Norbert P Geschrieben September 28, 2021 Geschrieben September 28, 2021 vor 33 Minuten schrieb StefanB: weglesen … geht mir leider nicht so, obwohl ich sonst gut interpolieren kann. Ich verhake mich ständig und wandere dann 3 – 4 Buchstaben zurück.
Microboy Geschrieben September 28, 2021 Geschrieben September 28, 2021 vor 3 Stunden schrieb StefanB: Objektiv betrachtet, ja. Ich bin dennoch erstaunt, wie gut sich die Schrift lesen lässt. Ich finde sie ist an einigen wenigen stellen (g, §, R) sehr speziell und an vielen Stellen (%, &, ...) fast schon langweilig normal. Beim Z sind die Horizontalen angeschrägt (sagt man das so?) – das taucht aber bei andere Buchstaben mit Horizontalen (T, E, ...) nicht wieder auf.
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden