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Schriften mit vielen Stylistic Sets

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Welche Fonts kennt ihr die viele Stylistic Sets mitbringen? 

 

Mir fallen spontan folgende ein:

 

  • Raisonné (20 Sets, benannt)
  • Euclid Flex (20 Sets, benannt)
  • Circular XX (7 Sets, unbenannt)

 

Und kann man sich die Sets eigentlich über Fontexplorer anzeigen lassen? 

  • sehr interessant! 1
Geschrieben

Zu beiden Fragen kann ich leider gar nichts beisteuern. – Um zu sehen, welches Stylistic Set welche Änderungen vornimmt, bediene ich mich des dtl OTMasters (Tools > GPOS/GSUB Table Viewer > Layout Table: GSUB | Feature: Stylistic Set ##):

OTMaster_StylisticSets.PNG

Den dtl OTMaster Light 3.7 kann man hier als Free-Version herunterladen.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Ich mache selbst fleißig stylistic sets, habe aber feststellen müssen, daß ein Großteil meiner Kunden nichts damit anfangen kann. Ihnen fehlt entweder das nötige Wissen, oder die von ihnen benutzten Anwendungen unterstützen keine stylistic sets. 

Geschrieben

Ich habe gestern mit einem befreundeten Illustrator darüber gesprochen — er kannte Stylistic Sets nicht und war völlig fasziniert. Deshalb auch hier die Frage …

  • Gefällt 1
Geschrieben

Als interessierter Laie:
Ich benutze zwar keine Profi-Software, aber in LibreOffice werden Stylistic Sets (und überhaupt OT-Features) hervorragend unterstützt. Die Nutzung ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber die gewonnenen Gestaltungsmöglichkeiten lohnen es.
Was nicht so gut in LO ist, ist eine Anzeige, was möglich ist. Da freue ich mich dann immer über ein gut dokumentiertes Specimen. Oder, mit mehr Aufwand, über https://wakamaifondue.com/ .

  • Gefällt 3
Geschrieben

Ich kenne vor allem das Gegenteil, insbesondere bei Schriften für Programmierer: eine unendliche Menge einzelner Fonts, die wesentlich besser über stylistic sets angesprochen werden könnten, gäbe es endlich eine breite Unterstützung für Opentype-Features. Ich finde den Font nicht mehr, aber ich kann mich an einen Font erinnern, der pro Schriftschnitt so um die 50 Dateien hatte, die verschiedene Kombinationen von alternativen Glyphen abdeckten. Und dann gibt es auch noch welche, die proportional oder halt nicht sind, eine Kegelgröße in Versalhöhe mitbringen oder halt mehr Luft drumherum (also quasi eine Art Zeilenabstand definiert durch Kegelgröße), verschiedene Laufweiten...
All das schreit geradezu nach einem Font, der variable ist und mit einem Sack voller Opentype-Features ausgestattet ist. Und natürlich erstmal ein paar Anwendungen, die das überhaupt unterstützen.

Beispiel für die Kombinationsmöglichkeiten bei der Monoid:
Alternates:  $ 0 1 l
LineHeight:  XS S M L XL
Tracking:    Tight ½Tight Normal ½Loose Loose
Ligatures:   On Off


Oder https://typeof.net/Iosevka/

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Phoibos:

mehr Luft drumherum

Alles, was nicht die Form der Lettern beeinflusst, sondern deren Satz, gehört m. E. nicht in einen Font. 

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Oliver Weiß:

Alles, was nicht die Form der Lettern beeinflusst, sondern deren Satz, gehört m. E. nicht in einen Font. 

Das sehen Programmierer mit ihren Fonts in den Editoren anders. Im Prinzip hast Du Recht, doch ist Quellcode kein Satz, da spielt nur Lesbarkeit am Bildschirm eine Rolle und der persönliche Gefallen.

Geschrieben

Zusammen mit MainType (zum Auslesen, ob Stylistic Sets vorhanden sind) und Wakamaifondue* (zum Prüfen, wie viele Sets tatsächlich vorhanden sind) habe ich mal durch meine Schriften geblättert. Hier die grobe Ausbeute:

 

Albertus Nova (20 Stylistic Sets)

Bodoni Ferrara (18)

Halyard (19)

Input (14)

Junicode (14)

Macho Modular (19)

Monte Carlo (18)

Mostra Nuova (20)

Mozart Script (20)

Neue Kabel (15)

Pétala (20)

Recursive (12; Variable Font – Achsen:  Monospace, Casual, Weight, Slant und Cursive)

Refrigerator Deluxe (19)

Voltage (20)

 

* Jetzt habe ich auch endlich verstanden, was es mit dem komischen Namen auf sich hat: Wakamaifondue = What can my font do? ;-) Ein echt cooles Tool.

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Oliver Weiß:

daß ein Großteil meiner Kunden nichts damit anfangen kann. Ihnen fehlt entweder das nötige Wissen

Auf die Problembeschreibung folgt der Lösungshinweis:

vor 8 Stunden schrieb BerndH:

Da freue ich mich dann immer über ein gut dokumentiertes Specimen.

Nach Schriftmustern muss man bei manchen Anbietern lange oder gar vergeblich suchen. Dabei ist es doch so sinnvoll, dem Nutzer eine pdf-Datei an die Hand zu geben. Und darin sollte nicht nur die äußere Schönheit der Schrift glänzen, sondern auch detailliert auf die inneren Werte hingewiesen werden. Was hilft es, wenn der Schriftersteller sich alle möglichen Finessen ausdenkt und viel Mühe daran setzt, diese auch im Font technisch umzusetzen, wenn der Anwender keinen Hinweis auf die schönen Möglichkeiten erhält. Da bleibt ihm nur testen, ausprobieren und ggf. unter die Moterhaube zu schauen (so, wie ich es bisher mit dem dtl OTMasters und künftig bestimmt häufiger mit dem Wakamaifondue tun werde) oder doof zu sterben (im Sinne von: die Schrift 08/15-mäßig einsetzen). Ich lege mir immer öfter selbstgemachte Gebrauchsanweisungen zu den Font-Files, damit ich mich schnell mit den Besonderheiten der jeweiligen Schrift vertraut machen kann.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Mach ich immer! Ich biete sogar aufwändig gemachte Büchlein an. (siehe unten) Leider ist es die Regel, daß ein Benutzer die Schriften lädt und dann nie wieder einen Blick in den Ordner wirft, wo sich die PDF Datei befindet. Schön wäre es, wenn Schriftenmanager die Möglichkeit böten, ein Specimen einzubetten oder zu verlinken. 
 

 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Aus meinen Beständen bzw. den derzeit bei  mir aktivierten Schriften haben diese mehr als drei Stylistic Alternates:

 

https://www.myfonts.com/fonts/julien-fincker/ardena/ (9: a_alt; g_alt; l_alt; u_alt; ampersand_alt; circle_white; circle_black; square_white; square_black)
https://www.myfonts.com/fonts/mostardesign/ariana-pro/ (14)
https://www.myfonts.com/fonts/adobe/arno/ (8)
https://www.myfonts.com/fonts/schizotype/asterisk-sans-pro/ (14)
https://brill.com/page/BrillFont/brill-typeface (4)
https://www.myfonts.com/fonts/fdi/canape/ (4)
Cormorant (10)
Fira Sans (6: Stylistic variants Bulgarian, different African languages; Stylistic variants Liberian; Stylistic variant ampersand; Stylistic variant a; Stylistic variant g; Stylistic variants Greek)
Adobe Garamond Premier (4)
https://www.myfonts.com/fonts/without-foundry/helios-antique/ (6)
https://www.myfonts.com/fonts/mti/helvetica-now/ (10: Round Punctuation and Accents; Single-Story a; Rounded G; Straight-Legged R; Straight t; Simplified u; Straight-Descender y; Hooked Lowercase l; Black Squared Ffigures; Squared Figures)
https://www.myfonts.com/fonts/adobe/hypatia-sans-pro/ (14)
https://www.myfonts.com/fonts/linotype/neue-kabel/ (15: Historical G; Historical U; Historical U; Historical W; Historical Y; Historical e; Historical f; Historical Dots; Historical 2; Alternate E+F+E; Alternate a; Alternate g; Alternate t; Alternate l; All Historical Forms)
https://www.myfonts.com/fonts/typemates/kaius-pro/ (6: Latin simple a + g; Greek, Welsh and Cyrillic alternative glyphs; Cube figures)
https://www.myfonts.com/fonts/without-foundry/kappa/ (14)
https://www.myfonts.com/fonts/los-andes/lota-grotesque/ (4)
https://www.myfonts.com/fonts/ndiscovered/mangerica/ (4)
https://www.myfonts.com/fonts/mostardesign/marlon-pro/ (11: Stylistic alternates a+r; Ampersand alternate; at Alternate; Asterisk alternate; Numbersign alternate; Ordinals; Trademarks; Dingbats; Arrows; Triangles; Circled figures)
https://www.myfonts.com/fonts/typemates/pensum-pro/ (7)
https://www.typemates.com/de/fonts/pensum-sans (8: SS to German dbls; Alternative Arrow 1; Alternative Arrow 2; Alternative Arrow 3; Alternative Arrow 4; Circled Figures; Black Circled Figures; Contextual Alternates Plus)
https://www.myfonts.com/fonts/typefolio/petala-pro/ (20)
https://www.myfonts.com/fonts/rohh/qualion/ (7)
https://www.myfonts.com/fonts/catharsis-fonts/quinoa/ (9)
https://www.myfonts.com/fonts/untype/radiata/ (4: Alternative Capitals; Alternative Lowercase; Circled Numbers; Frames)
https://www.myfonts.com/fonts/mostardesign/rival/ (4)
https://www.myfonts.com/fonts/mostardesign/rival-sans/ (11)
https://www.myfonts.com/fonts/mostardesign/rival-slab/ (11)
Roboto (7)
https://www.myfonts.com/search/sagona (11)
Source Sans Pro (5: Straight l; Alternate a; Alternate g; Serified l; Slashed zero)
https://www.myfonts.com/fonts/fontfont/tisa-sans/ (4: One-storey a; One-Storey g; Bulgarien forms; Greek alternate beta theta phi)

  • Gefällt 2
Geschrieben
Am 29.10.2021 um 20:12 schrieb Microboy:

die viele Stylistic Sets mitbringen

Bevor wir wieder danebenliegen – sollen wir mal eine Untergrenze festlegen? 😬 Zum Beispiel 7 wie bei der von Dir genannten Circular? Ich bin sonst echt unsicher, was ich hier antworten soll. 🤷🏼‍♂️

Geschrieben

In der Sache ist die Anzahl der Stylistic Sets nicht so wichtig, wie die Anzahl der Änderungen, die ich durch sie steuern kann. So bieten viele Schriften neben zweistöckigem a und dreistöckigem g auch einstöckiges a und zweistöckiges g an. Dabei gibt es Schriften, die die Alternativen für a und g in einem Stylistic Set zusammenfassen, und andererseits Schriften, die eigene Stylistic Sets für a und für g anlegen.

 

Daher finde ich die Liste von @Dieter Stockertauch viel aussagekräftiger als meine, weil er angibt, welche Optionen die Stylistic Sets anbieten.

Geschrieben

Ist klar. Ich finde es aber schon schöner, wenn ich als Nutzer entscheiden darf, was sich ändert – sprich, wenn alle Alternativen möglichst einzeln ansteuerbar sind.

Geschrieben

Ja, das sehe ich auch so. Aber wenn die zwanzig Sets nicht ausreichen, muss man halt was zusammenlegen. Aber selbst wenn zum Beispiel a- und g-Alternative in einem Set zusammengefasst sind, kannst du sie immer noch getrennt ansteuern. Angenommen Standard ist zweistöckiges a und zweistöckiges g und in einem Stylistic Set wird alternativ einstöckiges a und dreistöckiges g angeboten. Wenn du jetzt zweistöckiges a (= Standard) und dreistöckiges g (= Stylistic Set) möchtest, musst du ein Zeichenformat mit dem entsprechenden Stylistic Set anlegen und dieses über einen GREP-Stil im Absatzformat auf alle g anwenden. – Aber je eigene Stylistic Sets sind natürlich einfacher.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Sagt mal -- reden wir hier jeweils über den Regular-Schnitt? Denn die Anzahl der Features kann ja zwischen den Schriftschnitten durchaus noch mal variieren; so meine ich, dass ich schon mal gesehen habe, dass in einer Italic statt des standardmäßig aktivierten "runden" & ein übliches "achtförmiges" in kursiv als Alternative angeboten wurde.
Kann allerdings gerade nicht nachschauen.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb BerndH:

Sagt mal -- reden wir hier jeweils über den Regular-Schnitt? Denn die Anzahl der Features kann ja zwischen den Schriftschnitten durchaus noch mal variieren

Das könnte durchaus sein. Ich habe immer nur einen Schnitt angeschaut, das war aufwendig genug.

Geschrieben

@BerndH Ich habe auch nur den Standardschnitt überprüft. Aber es kann natürlich Unterschiede zwischen den Schnitten geben. Manche Alternativformen bieten sich gerade bei Kursiven oder auch bei Ultrafetten an.

 

@Phoibos Ich habe mir gerade mal die von dir verlinkte Iosevka angeschaut. Die waren so schlau, alle Schnitte (= 162; neun Fetten von Thin bis Heavy jeweils Roman, Italic und Oblique in zwei Breiten [Normal/Extended] in drei Varianten [Standard, Fixed, Term]) in eine TrueType-Collection zu packen. Aber statt Stylistic Sets zu nutzen haben sie stattdessen jeweils eigene ttc-Fontdateien erstellt und diese Iosevka-ss01, …, Iosevka-ss18 benannt. Da hätten sich Stylistic Sets tatsächlich sehr angeboten. Aber mal davon unabhängig: Eine enorme Leistung diese Glyphenfülle zu erstellen! 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Bei der Iosevka ist noch zusätzlich der Hammer, dass man sich seine bevorzugten Schnitte bis hin zu der jeweiligen Glyphvariante einzelner Buchstaben selbst generieren kann (leider nicht online, aber online wird ein Skript dafür erstellt): https://typeof.net/Iosevka/customizer

 

Habe davon noch keinen Gebrauch gemacht, finde es aber beeindruckend.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb R::bert:

Bevor wir wieder danebenliegen – sollen wir mal eine Untergrenze festlegen? 😬 Zum Beispiel 7 wie bei der von Dir genannten Circular?

Wir können auch niedriger einsteigen. Viele Schriften bitten ja nur zwei oder drei Sets an … ich denke alles mit fünf und mehr ist schon speziell. 

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