Jjbcfzuuknm Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Hey Leute, ich bräuchte etwas Hilfe beim herausfinden der Schriftgruppe, zu der die Iowan Old Style gehört. Ich hätte gesagt es wäre eine Serifenbetonte Linear-Antiqua, aber ich könnte auch falsch liegen. (Habe noch ein Bild hinzugefügt) - J.
Thomas Kunz Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Hallo @Jjbcfzuuknm und herzlich willkommen im Forum. Ich würde die Iowan Old Style als Renaissance Antiqua mit sehr großer x-Höhe einstufen. Eine serifenbetonte Linearantiqua wäre eher so etwas: bei MyFonts herunterladen
Tobias L Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Ich würde ja eher Barockantiqua oder der bessere Name Transitional sagen, wenn es um die Taschensonnenuhr geht. Hinweise: steilere Schattenachse, anfängliche Tropfenform am a. Oder dynamische Antiqua, je nach Schriftklassifizierung.
Phoibos Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Hehe, das wollte ich auch grad schreiben, doch die Anteile, die die Schrift als Renaissance-Antiqua kennzeichnen, überwiegen meiner Meinung.
Tobias L Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 vor 2 Minuten schrieb Phoibos: doch die Anteile, die die Schrift als Renaissance-Antiqua kennzeichnen, überwiegen meiner Meinung. Hmm, welche denn? Bei Renaissace-Antiqua müsste der Bauch vom a tiefer sein, der Kopf vom e kleiner, die Schattenachse schräger, der Anstrich vom a federartiger. So richtig Barock ist das zwar auch nicht, aber Renaissance 🤔
Tobias L Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Der Name Old Style weißt schon auf Renaissance hin und laut MyFonts soll sie von Jenson inspiriert sein. Aber damit hat das doch nicht viel zu tun: bei MyFonts herunterladen Wobei ich zugeben muss, dass die Regular renaissanceiger wirkt als die Fette oben im Bild.
R::bert Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Die Meret, Arnhem, Excelsior und Mercury beispielsweise haben wir hier im Font-Wiki unter humanistische Antiqua einsortiert. Die haben ja alle ähnliche Merkmale und sind teilweise noch tropfiger – den Tropfen beim a der Iowan muss man ja tatsächlich auch sehen wollen. Gut, dazu man sagen, dass wir uns hier auch bisher der subtileren Klassifizierung einer barocken Antiqua als Bindeglied zwischen humanistischer und klassizistischer (statischer) entziehen. Und das erleichtert auch manches und wäre evtl. auch für diesen Fall hier ein Kniff. (Bei vielen modernen Schriftschöpfungen oder Interpretationen legt man es ja auch geradezu darauf an, eben nicht die althergebrachten Schubladen zu bedienen, bestes Beispiel: FF Franzsika – von Hipster-Antiquas mal noch gar nicht gesprochen.)
Phoibos Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Ich finde die Serifen renaissance-mäßig mit ihrer konvexen Form. Barocke Serifen sind für mich flacher. Außerdem wirkt die Schrift stabiler, den barocken würde ich feinere Haarstriche zusprechen. Die Punzen sind jedoch, da hast Du völlig Recht, zu groß für eine reine Renaissance-Antiqua.
Thomas Kunz Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 Das sagt der Schriftschöpfer, John Downer, selbst über seine Iowan Old Style: Zitat I’ve long admired Renaissance types, particularly Venetian Old Style faces and Aldine romans. All the same, Iowan Old Style, while not classified as an Aldine roman, isn’t entirely a Venetian roman, either. It’s simply more Venetian than Aldine in its overall construction (details such as Iowan’s rather Aldine style ‘e’ notwithstanding). It should be added that Iowan Old Style was inspired partly by ancient Roman inscriptions and 20th-century hand lettering, not soley by preexisting old style typefaces. You might call it a hybrid: one with pronounced regional overtones, to boot. Hence, its name. Alastair Johnston intervies John Downer by e-mail, January and February, 2008 http://media.freshjive.net/JOHN_DOWNER_FULL_INTERVIEW.pdf Ich hatte in meiner Antwort bewusst nicht zwischen Venezianischer Renaissance Antiqua (DIN 16518, Gruppe I) und Französischer Renaissance Antiqua (DIN 16518, Gruppe II) unterschieden und die Schrift lediglich als Renaissance Antiqua eingestuft. Zur ersten Gruppe gehört die Iowan Old Style meines Erachtens auf keinen Fall. Auch wenn Downer sie im Interview (siehe oben) in die Richtung zwischen Gruppe I und II schiebt. Aber bei den Barock- oder Übergangsantiquas (DIN 16518, Gruppe III) sehe ich sie auch nicht. Da mich das Vokabular der Ausgangsfrage („Schriftgruppe“, „Serifenbetonte Linear-Antiqua“) sofort an die alte (und immer noch gültige ) DIN 16518 denken ließ, bin ich gedanklich in diesem Rahmen geblieben. Wenn man sich von der DIN-Klassifikation löst und sich an Willberg, Kupferschmid und/oder Bollwage orientiert, kann man die Iowan Old Style auf jeden Fall als dynamische Antiqua einsortieren. 5
Thomas Kunz Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 vor einer Stunde schrieb Tobias L: laut MyFonts soll sie von Jenson inspiriert sein. Aber damit hat das doch nicht viel zu tun: bei MyFonts herunterladen An unserer Diskussion sieht man gut, wie schwierig es sein kann, aktuelle Schriften in eine Klassifikationsordnung einzureihen, die nach historischen Gesichtspunkten geordnet ist. Die Iowan Old Style stammt eben nicht von einer Jenson ab. Sollte die DIN 16518* wirklich jemals aktualisiert werden, sollte man unbedingt von dieser entwicklungsgeschichtlichen Sichtweise abgehen und sich auf die Schriftform, ihre Attribute und Details beziehen. * Wird diese Klassifikation eigentlich heutzutage in Ausbildung und Studium noch vermittelt?
Jjbcfzuuknm Geschrieben Januar 8, 2022 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 8, 2022 vor 2 Stunden schrieb Thomas Kunz: Hallo @Jjbcfzuuknm und herzlich willkommen im Forum. Ich würde die Iowan Old Style als Renaissance Antiqua mit sehr großer x-Höhe einstufen. Eine serifenbetonte Linearantiqua wäre eher so etwas: bei MyFonts herunterladen Vielen Dank ☺️
BerndH Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 vor 45 Minuten schrieb Thomas Kunz: Da mich das Vokabular der Ausgangsfrage („Schriftgruppe“, „Serifenbetonte Linear-Antiqua“) sofort an die alte (und immer noch gültige ) DIN 16518 denken ließ, bin ich gedanklich in diesem Rahmen geblieben. Wäre ja auch ein nachvollziehbarer Rahmen für Hausaufgaben, die man lieber crowdsourced Interessante Diskussion aber, die durch die Frage entstanden ist.
Jjbcfzuuknm Geschrieben Januar 8, 2022 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 8, 2022 vor 6 Minuten schrieb Thomas Kunz: An unserer Diskussion sieht man gut, wie schwierig es sein kann, aktuelle Schriften in eine Klassifikationsordnung einzureihen, die nach historischen Gesichtspunkten geordnet ist. Die Iowan Old Style stammt eben nicht von einer Jenson ab. Sollte die DIN 16518* wirklich jemals aktualisiert werden, sollte man unbedingt von dieser entwicklungsgeschichtlichen Sichtweise abgehen und sich auf die Schriftform, ihre Attribute und Details beziehen. * Wird diese Klassifikation eigentlich heutzutage in Ausbildung und Studium noch vermittelt? Ja, wird sie noch. Bin in meinem ersten Ausbildungsjahr zur Grafikerin, war mir bei dieser Schriftart nur sehr unsicher zu welcher Schriftgruppe sie nun genau gehört. Durch die Diskussion ist für mich ein klares Ergebnis rausgekommen! Danke nochmal 2
Thomas Kunz Geschrieben Januar 8, 2022 Geschrieben Januar 8, 2022 vor 13 Minuten schrieb Jjbcfzuuknm: Ja, wird sie noch. Danke für die Rückmeldung. 1
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