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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Affinity oder Adobe?

Affinity oder Adobe?  

107 Stimmen

  1. 1. Welche Programme benutzt du im Grafikdesign?

    • Ich benutzte größtenteils Adobe-Produkte (und bleibe erst einmal dabei)
    • Ich benutzte noch Adobe-Produkte, überlege aber zu wechseln
    • Ich benutze größtenteils die Affinity-Produkte
    • Ich benutze Produkte anderer Hersteller


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Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Phoibos:


Als Adobe hinterrücks von Apples Wechsel zur x86-Plattform überrascht wurde, war es eine herkulische Aufgabe, den ganzen Wust auf die neue Plattform zu wuchten. Das war einer der Gründe, warum Adobe auf das Abo-Modell gewechselt ist, da sie unendlich viel im Code-Bereich arbeiten mussten, was sie den Nutzern jedoch nicht als "neu" verkaufen konnten. Diese Arbeit muss ja auch finanziert werden und wurde immer wichtiger, weil eine einheitliche IDE auch eine größere Portabilität des Codes mit sich bringt, da einheitlicher Programmcode je nach Sprache für quasi jede Plattform kompiliert werden kann.

Also ich würde sagen da ist viel Spekulation dabei. Ich glaube Adobe alleine weis wie und warum Sie was umgesetzt haben oder hast Du hier ein paar Quellen würde mich sehr interessieren.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Typedesigner:

Wenn man sich die Umfrageergebnisse ansieht, ist es erstaunlich, dass sehr viele Designer bereits zu Affinity gewechselt haben oder einen Wechsel in Erwägung ziehen. Obwohl es noch einiges zu verbessern gibt, ist Affinity 2.0 eine leistungsstarke kreative Software.

Absolut – und selbst v1 war/ist es bereits, wenn man nicht den Anspruch erhebt, alles, was in den über eine schließlich wesentlich längere Entwicklungsgeschichte verfügenden Adobe-Programmen möglich war, in vollem Umfang replizieren zu können bzw. zu wollen.

Nach meiner inzwischen mehrjährigen Erfahrung mit Designer/Photo/Publisher kommt es eben sehr auf den Kontext an, in dem man arbeitet, ob man mit den zweifellos noch vorhandenen Einschränkungen der weitaus jüngeren Software (gegenüber dem, was man halt gewohnt war) klar kommt.

 

Dazu kommt natürlich noch die Frage des individuell empfundenen „Freiheitsgrads“, wenn man mit Software arbeitet, die einen eben nicht an einen das Metier weitestgehend beherrschenden Monopolisten bindet. Natürlich ist die Frage solcher Abhängigkeiten immer relativ – aber ich kann Gestalter durchaus auch gut verstehen, die aus ähnlichen Überlegungen sogar auf OpenSource setzen (Inkscape etc.) und damit – keineswegs nur auf „Hobby-Niveau“ –kreativ arbeiten. Was dann u. U. aber eben auch das Einkalkulieren von Workarounds verschiedener Art mit einschließt. Es ist dann letztlich eine Frage der Prioritäten.

Und auf der anderen Seite vielleicht auch der harten Notwendigkeiten, wenn man sich etwa mit anderen Mit-Akteuren in einem dezidiert Adobe-zentrierten Kontext/Workflow befindet und diese Umgebung dann schlicht benötigt, um nicht aud einmal außen vor zu stehen.

 

Seitenbemerkung:

Adobes Ankündigung des Wegfalls der PS Type1 Unterstützung in allen CC Apps ab Anfang kommenden Jahres könnte natürlich auch den einen oder anderen Anwender zu einem eingehenderen Blick auf die Affinity-Apps verleiten – speziell diejenigen möglichweise, die schon über längere Zeit im Geschäft sind und deren Fontbibliotheken – gerade mit den großen Standard-Schriftfamilien – noch auf die 90er Jahre zurück gehen.

(Auch) für diese Anwender, die heute oft auch am oder kurz vor dem natürlichen Ende ihrer Berufslaufbahn stehen, könnten die Affinity-Apps durchaus noch eine gute Alternative sein – so sie sich denn noch einmal auf etwas Neues einlassen wollen.

 

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Typedesigner:

Wenn man sich die Umfrageergebnisse ansieht, ist es erstaunlich, dass sehr viele Designer bereits zu Affinity gewechselt haben oder einen Wechsel in Erwägung ziehen. Obwohl es noch einiges zu verbessern gibt, ist Affinity 2.0 eine leistungsstarke kreative Software.

Also bei 99 Teilnehmer einer Umfrage würde ich mich hüten irgendwelche Rückschlüsse diesbezüglich zu erarbeiten.

Was aber ein ganz gutes Bild darstellt, dass einige noch nicht sehr zufrieden sind mit der Performance im produktiven Einsatz aber hingegen im Privaten sehr zufrieden, vor allem dem geschuldet, dass es einfach ein sehr günstiges Paket (Affinity) ist und für den alltäglichen privaten Einsatz völlig ausreicht.

Warum ich hier eigentlich schreibe (ich wiederhole mich leider), ist etwas dagegen zu tun weil in deutschen Fach-Foren  immer wieder Dinge im Bezug auf Adobe steht, was in der Wirklichkeit draußen im harten Einsatz einfach nicht dem entspricht und ich es solangsam extrem Leid bin mich gegen irgendwelche sehr individuelle Meinungen auseinander zu setzen muss nur weil die Poweruser nicht die Muse haben sich diesbezüglich in Foren zu äußern.

 

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb typogeorge:

hast Du hier ein paar Quellen würde mich sehr interessieren.

Zeitgenössische Mac-Magazine, deren Verlage nicht mehr existieren, und Gespräche mit Apple- und Adobe-Partnern sowie Allgemeinwissen bezüglich über Jahrzehnte entwickelte Software. Aber nenn es ruhig Spekulation, wenn es Dich beruhigt.

 

vor 8 Minuten schrieb typogeorge:

immer wieder Dinge im Bezug auf Adobe steht, was in der Wirklichkeit draußen im harten Einsatz einfach nicht dem entspricht und ich es solangsam extrem Leid bin mich gegen irgendwelche sehr individuelle Meinungen auseinander zu setzen muss

Einmal mehr, das ist hier nicht der Fall Im Übrigen ymmv. Aber lieb von Dir, dass Du Dich um die Emotionen eines multinationalen Konzerns bemühst.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 23 Minuten schrieb typogeorge:

Also bei 99 Teilnehmer einer Umfrage würde ich mich hüten irgendwelche Rückschlüsse diesbezüglich zu erarbeiten.

Was aber ein ganz gutes Bild darstellt, dass einige noch nicht sehr zufrieden sind mit der Performance im produktiven Einsatz aber hingegen im Privaten sehr zufrieden, vor allem dem geschuldet, dass es einfach ein sehr günstiges Paket (Affinity) ist und für den alltäglichen privaten Einsatz völlig ausreicht.

Warum ich hier eigentlich schreibe (ich wiederhole mich leider), ist etwas dagegen zu tun weil in deutschen Fach-Foren  immer wieder Dinge im Bezug auf Adobe steht, was in der Wirklichkeit draußen im harten Einsatz einfach nicht dem entspricht und ich es solangsam extrem Leid bin mich gegen irgendwelche sehr individuelle Meinungen auseinander zu setzen muss nur weil die Poweruser nicht die Muse haben sich diesbezüglich in Foren zu äußern.

 

Auch wenn die rund 100 Teilnehmer an dieser Umfrage nicht gerade repräsentativ für die Branche sind, lässt sich dennoch ein Trend erkennen. Mit Affinity Designer 2. kann man zum Beispiel fast alles gestalten, was man auch mit Illustrator gestalten kann. Im Preisvergleich ist Affinity unschlagbar. Warum also muss ein freiberuflicher Designer immer noch Geld für ein Adobe-Abonnement ausgeben? 

 

bearbeitet von Typedesigner
Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb gromek:

die schon über längere Zeit im Geschäft sind und deren Fontbibliotheken – gerade mit den großen Standard-Schriftfamilien – noch auf die 90er Jahre zurück gehen.

Gerade die wird das nicht sonderlich interessieren, da keiner freiwillig mit Fonts ohne € und evtl. ohne ẞ professionell arbeiten kann oder möchte.

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Phoibos:

Zeitgenössische Mac-Magazine, deren Verlage nicht mehr existieren, und Gespräche mit Apple- und Adobe-Partnern sowie Allgemeinwissen bezüglich über Jahrzehnte entwickelte Software. Aber nenn es ruhig Spekulation, wenn es Dich beruhigt.

 

Einmal mehr, das ist hier nicht der Fall Im Übrigen ymmv. Aber lieb von Dir, dass Du Dich um die Emotionen eines multinationalen Konzerns bemühst.

Wie nett Du doch bist - echt toller Zeitgenosse

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Typedesigner:

Auch wenn die rund 100 Teilnehmer an dieser Umfrage nicht gerade repräsentativ für die Branche sind, lässt sich dennoch ein Trend erkennen. Mit Affinity Designer 2. kann man zum Beispiel fast alles gestalten, was man auch mit Illustrator gestalten kann. Im Preisvergleich ist Affinity unschlagbar. Warum also muss ein freiberuflicher Designer immer noch Geld für ein teures Adobe-Abonnement ausgeben? 

 

Ich werde diese mehrseitige Ausführung hier nicht wiederholen - einfach alles weiter vorne lesen. 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Typedesigner:

Warum also muss ein freiberuflicher Designer immer noch Geld für ein teures Adobe-Abonnement ausgeben? 

Wenn 30 € im Monat bereits zu viel Geld fürs Handwerkszeug ist, kann man nur von Hobby sprechen. Ein Profi richtet sich eine professionelle Umgebung ein, dazu gehört nicht nur die eigene Bude, sondern auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden und Partnern. 

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Diwarnai:

Wenn 30 € im Monat bereits zu viel Geld fürs Handwerkszeug ist, kann man nur von Hobby sprechen. Ein Profi richtet sich eine professionelle Umgebung ein, dazu gehört nicht nur die eigene Bude, sondern auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden und Partnern. 

Vergiss nicht, dass hier auch Leute wie ich unterwegs sind, die zwar ab und an gut aussehenden Text (im Sinne von "ansprechendes Layout") ausgeben müssen, aber nicht zwingend direkt im Grafik-/Designbereich tätig sind, sondern doch eher auf der sprachlich-inhaltlichen Seite stehen. 

 

Für mich etwa ist die Verwendung von Affinity als Lektorin im sprach- und rechtswissenschaftlichen Bereich ganz sicher keine Hobby-Angelegenheit, aber doch keine 30 € im Monat wert, da ich direkt fürs Layouten gar keine Aufträge habe, manche Leute sich aber doch freuen, wenn ihr Text (hoppla, wie nett!) gleich auch gut aussieht.

  • Gefällt 3
Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Minuten schrieb Diwarnai:

Wenn 30 € im Monat bereits zu viel Geld fürs Handwerkszeug ist, kann man nur von Hobby sprechen. Ein Profi richtet sich eine professionelle Umgebung ein, dazu gehört nicht nur die eigene Bude, sondern auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden und Partnern. 

Die 30 Euro pro Monat sind im Vergleich zum einmaligen Preis von 48,99 Euro (derzeit) wirklich viel, wenn man mal nachrechnet. 30 Euro im Monat sind 360 Euro im Jahr. In 5 Jahren sind das 1.800 Euro an Kosten im Vergleich zum einmaligen Preis von 48,99 Euro. Also bezahlen Sie einen Preis, der 36,74 (1800 : 48,49) Mal höher ist als der für Affinity!

bearbeitet von Typedesigner
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Diwarnai:

kann man nur von Hobby sprechen.

Naja, für professionelle Ergebnisse braucht es nicht zwingend das neueste Produkt. Und es gibt Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr als zwingend erforderlich von externen Faktoren abhängig machen wollen. SaaS birgt durchaus Risiken, die nicht jeder eingehen will oder kann. 

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Diwarnai:

Gerade die wird das nicht sonderlich interessieren, da keiner freiwillig mit Fonts ohne € und evtl. ohne ẞ professionell arbeiten kann oder möchte.

Mit Verlaub: ein (kleines) ß dürfte ja wohl seit Jahrzehnten in allen professionellen PS Type1 Fonts vorhanden sein und ich wage zu behaupten, dass zumindest in den Texten, die gemeinhin in meinen Gestaltungen vorkommen, nur in einem äußerst(!) geringen Teil einmal der Bedarf für ein €-Zeichen auftaucht...

 

Wie an anderer Stelle bereits gesagt: ist halt alles relativ...

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb JulieParadise:

Vergiss nicht, dass hier auch Leute wie ich unterwegs sind, die zwar ab und an gut aussehenden Text (im Sinne von "ansprechendes Layout") ausgeben müssen, aber nicht zwingend direkt im Grafik-/Designbereich tätig sind,

Meine Antwort bezieht sich auf die genannten "freiberuflichen Designer". Für andere Anwender wie dich sieht eine professionelle Umgebung natürlich anders aus – dass professionell = Adobe bedeutet, habe ich ja nicht gesagt.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb gromek:

Mit Verlaub: ein (kleines) ß dürfte ja wohl seit Jahrzehnten in allen professionellen PS Type1 Fonts vorhanden sein

Korrekt. Ich habe aber ein ẞ (Versal-ß) gepostet, kein kleines ß.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Phoibos:

Naja, für professionelle Ergebnisse braucht es nicht zwingend das neueste Produkt. Und es gibt Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr als zwingend erforderlich von externen Faktoren abhängig machen wollen.

Jeder freiberufliche Designer ist abhängig von externen Faktoren, auch Kunden genannt. 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Diwarnai:

Korrekt. Ich habe aber ein ẞ (Versal-ß) gepostet, kein kleines ß.

Ich hatte es befürchtet... Das ist also jetzt das must-have, dessen Verfügbarkeit den Profi ausmacht bzw. das u. U. vierstellige Investitionen in die Aktualisierung der Fontbibliothek rechtfertigt? Na dann...

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Diwarnai:

Jeder freiberufliche Designer ist abhängig von externen Faktoren, auch Kunden genannt.

Und wir alle sind von der Sonne abhängig, das könnten wir ad  nauseam betreiben. 
Aber warum die Gleichung ohne Not verkomplizieren? Wem Adobe auf dem Stand von 20xx ausreicht, braucht kein CC. Und hat jetzt eine weitere Option. Monokulturen können nicht auf Dauer bestehen und Diversität tut auch im virtuellen Raum gut. 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Dem hat auch niemand widersprochen. Nochmal: Professionelle Umgebung heißt nicht = Adobe CC, das muss jeder für sich einrichten. Wie auch immer. Manche müssen bei der CC bleiben, weil Kunden, Lieferanten und Partner einen gemeinsamen Workflow haben, andere schwenken um auf was auch immer, weil es der "individuelle Freiheitsgrad" zulässt. Das heißt aber nicht, dass das immer für alle gleich gilt.

Geschrieben
vor 29 Minuten schrieb Diwarnai:

Wenn 30 € im Monat bereits zu viel Geld fürs Handwerkszeug ist, kann man nur von Hobby sprechen. Ein Profi richtet sich eine professionelle Umgebung ein, dazu gehört nicht nur die eigene Bude, sondern auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden und Partnern.

Erstens kostet ein reguläres CC-Abo keine 30 € im Monat sondern ist in der Regel doppelt so teuer und zweitens reduzieren sich die monatlichen Kosten fürs Handwerkszeug keineswegs auf die Kosten für dieses Abo, so man es denn haben möchte/muss. Die monatlichen Kosten für die Berufsausübung setzen sich für die meisten – auf welchem Niveau auch immer professionellen – Anwender aus etlichen Einzelposten zusammen, die sich – nicht zuletzt auch gerade im Hinblick auf aktuelle (und künftige) Energiekosten – munter aufsummieren und bei denen dann ein monatlicher Betrag von aktuell 61,95 €/Monat für viele sicher eine durchaus spürbare Last bedeutet.

 

Langsam bin ich schon mehr als ein bisschen genervt von der – für mein Empfinden jedenfalls – doch immer wieder andeutenden Überheblichkeit derjenigen, die sich möglicherweise „gut im Geschäft“ wähnen und aus dieser Position heraus auch berufen fühlen zu definieren, woran sich Professionalität (insbesondere auch) festmacht.

 

Ich habe tatsächlich schon – kein Scherz! – aus erster Hand von Situationen gehört, in denen sich ausgewiesen professionelle Fotografen dafür quasi rechtfertigen mussten, wenn sie nicht mit der allerneuesten Nikon am Set auftauchten um ihren Job zu machen... Sieht ja fast so aus, dass wir uns auf unserem Gebiet hier auch solchem Denken nähern!

  • Gefällt 3
Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Diwarnai:

Dem hat auch niemand widersprochen. Nochmal: Professionelle Umgebung heißt nicht = Adobe CC, das muss jeder für sich einrichten. Wie auch immer. Manche müssen bei der CC bleiben, weil Kunden, Lieferanten und Partner einen gemeinsamen Workflow haben, andere schwenken um auf was auch immer, weil es der "individuelle Freiheitsgrad" zulässt. Das heißt aber nicht, dass das immer für alle gleich gilt.

Ja, danke – das ist natürlich richtig!

Geschrieben
vor 46 Minuten schrieb gromek:

Sieht ja fast so aus, dass wir uns auf unserem Gebiet hier auch solchem Denken nähern!

Dann hast du leider die Posts nicht gelesen.

Wenn ich im Monat auch nur 1 Stunde damit beschäftigt bin, mir einen Workaround für irgendwelche Nicht-Funktionalitäten einer Nicht-Adobe-Software zu überlegen, kommt es bereits günstiger, die Software von Adobe zu abonnieren. Das Werkzeug muss nun mal zur Aufgabe passen.

  • Gefällt 1
Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht sollte man sich mal darauf festlegen, was unter "professionell" verstanden werden soll, sonst redet jeder von was anderem und ist davon überzeugt dass der andre das auch so sieht.

 

1) Professionell im Sinne von gutes Endergebnis ohne Kompromisse?
Kann/muss ich in fast jedem Programm abliefern, völlig egal ob Affinity oder Adobe (notfalls auch so in Word, dass man das dem Ergebnis nicht ansieht). Da ist nur die Frage, wie viel Aufwand habe ich mit Lösung X und wieviel mit Lösung Y, aber mein professionelles Ergebnis darf nicht abhängig vom verwendeten Werkzeug sein.

 

2) Professionell im Sinne von als Beruf ausübend?

Dann generiere ich damit regelmäßig genug Einnahmen und kalkuliere meine Ausgaben – da ist es fast völlig wuppe ob mich die grundlegenden Betriebsmittel 0€, 60€ oder 300€ pro Monat kosten, das zahlt am Ende der Kunde der meine Dienste benötigt, und ich verwende die Mittel mit denen ich ihm das möglichst zuverlässig liefern kann.

 

3) Professionell im Sinne von möglichst effizient und vorausschauend?

Wenn ich regelmäßig die selben Abläufe zu erledigen habe, will ich das standardisieren und dann automatisieren. Das spart mir so viel mehr Zeit und gibt mir Handlungsspielraum, dass jede Alternative die mich verlangsamt nicht in Frage kommen kann. Wenn ich dann noch eine Sonder-Anwendung 3x pro Jahr brauche und mich nicht um Recherche und Lizenzen kümmern muss (Handlungsspielraum), ist das nochmal ein Argument.*

 

 

Wenn also jemand sagt "mit affinity geht's genauso professionell" und damit 1) meint, hat er ziemlich sicher recht. Wenn jemand auch auf 2) und 3) schaut, kann das objektiv (benötigte Features) oder individuell (Umlern-Phase, Datenbasis, ...) auch anders aussehen. 

Ich für mich (und unsere Agentur) sehe derzeit einfach keinerlei Anlass über eine Alterantive zu Adobe nachzudenken – die Ergebnisse stimmen, die Kosten sind einkalkuliert, und wir können damit zuverlässig liefern, bisher auch dann wenn neue Anforderungen (Zeitdruck, Technik, ...) aufgetaucht sind. Ich schau mir parallel immer wieder mal Affinity an (das ist professionell), kann mir sehr gut vorstellen dass man damit arbeiten kann, aber ich sehe derzeit keinen Grund für einen Wechsel.

 

 

* selbiges bei fehlenden €-Zeichen in alten Schriften ... ich mag mich darum nicht kümmern – eine Schrift ohne Eurozeichen aus dem Jahr 1994 bremst mich, ich will keine Ersatzglyphe suchen und einbauen und sicherstellen dass das dann professionell(!) aussieht, und das selbe Problem über Jahre verschleppen ... die Lizenz für eine Schrift mit €-Zeichen ist dann einfach fällig.

 

 

Exkurs Technik: Dass Adobe sich mit seiner Code-Historie und der Flatterhaftigkeit von Apple schwer tut, ist sowohl bekannt als auch ohne Belege nachvollziehbar ...

Adobe verdient den größeren Teil des Geldes mit der Windows-Version (Verlage!) und fokussiert erst auf diese, aber muss die Apple-Plattform selbstverständlich auch bedienen. Microsoft ist bei Windows sehr feature-stabil – was mal drin ist, bleibt über Jahrzehnte drin, selbst wenn es inzwischen neueren Ersatz gibt (Vorteil: zuverlässig, Vorwurf: "Altlasten"). Apple wechselt alle paar Jahre die Prozessor-Architektur, und wirft zudem alle paar Jahre Systemfunktionen über Board ... nur darauf ist Verlass.

Adobes Codebasis war/ist historisch bedingt grauenvoll ... da sind Sachen aus den 80er-Jahren drin (ich bezweifle teilweise dass der Quellcode dafür überhaupt noch vorhanden ist) und immer wieder ist was dazu- aber selten weggekommen, in den besseren Fällen Eigenentwicklungen, in den schlechteren Fällen Zukäufe die dann notdürftig in die "Suite" integriert wurden. Die Entwickler-Teams haben teilweise vollständig gewechselt ... es ist ein großes Durcheinander unter der Haube, was man an allen Ecken und Enden bemerkt.

In diesem Umfeld aus 2 Plattformen von denen sich eine ständig neu erfindet, kann die einzige Strategie sein, die eigene Codebasis davon so unabhängig wie nur möglich zu machen, und das eben mit Code der alles andere als dafür konzipiert wurde – das *ist* dauerhaft Arbeit und mit jeder Version wird es ein bisschen besser, wobei man auch bemerkt dass es mit jeder Version ein bisschen egaler ist ob man die Software auf Windows oder macOS einsetzt, die Programm fühlen sich weder nach Windows- noch als macOS-Anwendung an.

Affinity hatte ja mal mit einem Apple-Only-Ansatz gestartet, und es war absolut beeindruckend wie leichtfüßig sich die Programme dabei angefühlt haben – weil ein großer Teil der Grafikausgabe, Font- und Unicode-Handling, Bildberechnung, ... auf Systembibliotheken von Apple ausgelagert wurde. Das ist ihnen dann zum einen auf den Kopf gefallen als Apple wieder mal grundlegende Sachen umgebaut hat (alte Dokumente mit neuem Interpreter ... viel Spaß), und die Programme waren nicht auf Windows portierbar. Also haben sich sich seitdem auch unabhängig gemacht und selbst Lösungen geschaffen. Diese Lösungen sind nur 7-0 Jahre alt und vor allem: es gibt keine Dokumente die älter sind als das ... das ist ein großer Vorsprung gegenüber Adobe.

Und das macht die Affinity-Programme gegenüber den Adobe-Programmen ja auch für Anwender so attraktiv (preislich und leistungsmäßig) – ist ja nicht des Anwenders Problem, DASS Adobe so ein Dinosaurier ist, aber trotzdem ist nachvollziehbar WARUM Adobe so ein Dinosaurier ist.

bearbeitet von Sebastian Nagel
  • Gefällt 5
  • ich liebe es 1
Geschrieben (bearbeitet)

Abgesehen vom Kosten-Nutzen-Verhältnis, dieser ist sehr gut, finde ich Affinity Designer 2 wirklich professionell:

Erweiterte Typografieoptionen,

Immer schnell und flexibel – wie kompliziert Designs auch sind,

Speichern von Dokumentzuständen als Snapshots,

Pantone Farben, etc.

bearbeitet von Typedesigner
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb gromek:

Adobes Ankündigung des Wegfalls der PS Type1 Unterstützung in allen CC Apps ab Anfang kommenden Jahres könnte natürlich auch den einen oder anderen Anwender zu einem eingehenderen Blick auf die Affinity-Apps verleiten – speziell diejenigen möglichweise, die schon über längere Zeit im Geschäft sind und deren Fontbibliotheken – gerade mit den großen Standard-Schriftfamilien – noch auf die 90er Jahre zurück gehen.

:hammer:

Ich sehe eigentlich kaum, dass jemand der/die (überwiegend) mit Schriftbibibliotheken aus den 90ern arbeitet, im Jahr 2023 auf komplett neue Software umswitcht :-o

Bei den Diskussionen hier – man sieht das schon beim Verfall-Eszett – habe ich eher den Eindruck, dass diejenigen ihre alten PowerMacs aus dem Keller holen, damit sie darauf mit der Creative-Suite und Post-Script-Schriften arbeiten können. :party:

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