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Sind Einzüge am Anfang eines Textes legitim?

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Geschrieben

Normalerweise verwende ich Einzüge nur im Textblock nicht aber am Anfang eines Textes bzw. auf einer neuen Seite oder in einer neuen Spalte. Man sieht das natürlich auch immer wieder anders und aktuell habe ich ein Projekt bei dem die Einzüge sich auch als stilistisches Mittel verwenden ließen. Die Überschriften sind eingerückt und entsprechend könnte ich auch den Textbeginn einrücken um eine optische Achse herzustellen. Die Seitenzahlen unter dem Textblock sind wiederum auch auf diese Achse eingerückt ...

 

Hier im Büro traf die Idee allerdings nur bedingt auf Zustimmung. Wären für euch solche Einzüge legitim oder würdet ihr das als Fehler werten?

 

:shock:

Geschrieben

als stilmittel kann das funktionieren (wenn gewollt stylish).

normalerweise mach ich einzüge aber nur zwischen gleichen absätzen. (eh wie du auch). der einzug hat ja die funktion, die einzelnen absätze voneinander abzugrenzen. am anfang, zur headline hin oder auch nach zwischentiteln brauche ich ja keine abgrenzung. da sieht das (für mein auge) immer falsch aus. es gibt aber gerade bei tageszeitungen immer wieder welche, die offenbar zu faul sind, ein eigenes format für »1. absatz« zu machen bzw. auch anzuwenden.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Einzuege.thumb.jpg.c7147e61c4873f93cdb303285067e6c8.jpg

 

@Ralf Herrmann Hier mal mit Blindtext ... :-P

 

Die Texte sind alle maximal drei bis vier Seiten (130 x 190 mm) und das Layout ist bewusst straight angelegt. Der Text ist mit 9,5 Punkt auf 13 Punkt und in Medium auch recht formal. Also kein Roman sondern eher Manifest ...

 

  • Gefällt 2
Geschrieben

Ich glaube auch, dass muss man mal im Layout-Zusammenhang sehen. Optimalerweise gleich im Vergleich mit einer Version ohne Einzug. Aber insbesondere, wenn es sich wieder um einen Kontext handelt, wo experimentellere Ansätze passen oder ggf. sogar gewünscht sind, spricht meiner Ansicht nach erstmal nichts dagegen.

Geschrieben (bearbeitet)

Boa, da stört mich erstmal mehr die Bleiwüste, wenn ich ehrlich bin. Hier und da ’ne Leerzeile wäre nicht denkbar?

Aber die eingerückte Paginierung und Überschrift schreit ja förmlich nach dem einführenden Einzug. ;-) Ich find’s schick. 

bearbeitet von R::bert
Geschrieben
vor 1 Minute schrieb R::bert:

Boa, da stört mich erstmal mehr die Bleiwüste, wenn ich ehrlich bin. Hier und da ne Leerzeile wäre nicht denkbar?

Wüste würde ich es jetzt nicht nennen – vielleicht eher Steppe. Es sind halt kurze Meinungstexte zu bestimmten Themen. Leerzeilen sind nicht vorgesehen und würden den Satz auch kompliziert machen. 

Geschrieben

Einverstanden: Steppe. 😌 Dann hätte ich zumindest das Bedürfnis, die Einzüge noch etwas ausgeprägter zu gestalten? Ich denke, das würde auch bei der Überschrift und Paginierung gut tun.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb R::bert:

Dann hätte ich zumindest das Bedürfnis, die Einzüge noch etwas ausgeprägter zu gestalten?

Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber würdest du grundsätzlich mit den Einzügen am Anfang mitgehen? Mir geht es eigentlich nur darum, ob man es als Stilmittel versteht oder ob man es für Unkenntnis bzw. einen Fehler hält.

Geschrieben

Schöner Blindtext mit vollem Absatz links unten. Ohne Einzug rechts oben würde man hier gar nicht merken, dass es ein neuer Absatz ist ...

Geschrieben

Es irritiert schon, aber wie so oft gilt wohl: Wenn der Rest so gut gemacht ist, dass man es als bewusstes Stilmittel erkennt und somit dem "Macher" den bewussten Bruch mit der Konvention zutraut, dann passt es. 

 

Die Überlegung, die Du hier offenbar anstellst (und die ich von der Textebene her auch kenne), ist ja offenbar die, ob die Intention verstanden und das Stilmittel erkannt wird. Wie eigen darf man sein, ohne dass es gezwungen oder manieriert wirkt, wie viel Regelhaftigkeit muss bleiben, damit der  Bruch mit den Regeln _an_dieser_einen_Stelle_ durchgehen kann und dann schon wieder cool ist? Und: Ab wann wird man zum Geisterfahrer ...  

  • Gefällt 2
Geschrieben

Wenn der Einzug 1,5 – 2-fach so breit wäre, würde mich das wohl nicht irritieren, weil dann auch die Achse Headline-Einzug-Pagina deutlicher wäre. Eventuell würde ich noch über eine andere, weitere Art der Auszeichnung nachdenke, um das Ganze als gewollt zu kennzeichen, also beispielsweise den ersten Buchstaben / das erste Wort der allerersten Zeile black oder etwas in der Art.

(Und etwas mehr Durchschuss könnte schon sein ;-) )

  • Gefällt 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 55 Minuten schrieb Microboy:

Aber würdest du grundsätzlich mit den Einzügen am Anfang mitgehen?

👇🏻

vor einer Stunde schrieb R::bert:

Aber die eingerückte Paginierung und Überschrift schreit ja förmlich nach dem einführenden Einzug. ;-) Ich find’s schick. 

Aber wie gesagt und auch nochmal von @Norbert P angeregt: Ich denke mehr Entschiedenheit würde sicher gut tun – nicht nur aus grafischer Sicht, sondern eben auch um es als bewusste Entscheidung wahrzunehmen.

 

vor 24 Minuten schrieb Norbert P:

weitere Art der Auszeichnung

Ja, geht mir ähnlich. Mir ging so etwas wie eine Linie vom Seitenrand zum Satzspiegel durch den Kopf.

bearbeitet von R::bert
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb R::bert:

Dann hätte ich zumindest das Bedürfnis, die Einzüge noch etwas ausgeprägter zu gestalten?

Genau das war auch mein erster Gedanke. Vom Grundsatz her gefällt es mir, aber Überschriften und Absatzeinzüge sollten noch großzügiger ausfallen, damit es wieder »richtig« aussieht.

Geschrieben
vor 39 Minuten schrieb Diwarnai:

Ich würde nach spätestens 2 Seiten aufhören zu lesen, das Layout erschlägt einen.

Wie gesagt: Das ist keine Bettlektüre sondern ein Buch als quasi politisches Statement. Es muss also auch nicht sämtliche Anforderungen an Lesetauglichkeit erfüllen. Die Leute die es lesen sollen werden es lesen – aber sicher nicht am Stück.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Norbert P:

Und etwas mehr Durchschuss könnte schon sein ;-)

Ich find 9,5 auf 13 eigentlich ganz passend. Mit mehr als 13 wird es dann schon etwas luftig … wir werden das aber intern noch mal besprechen. Vielleicht sehe ich das auch nur so.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Microboy:

Wären für euch solche Einzüge legitim oder würdet ihr das als Fehler werten?

In diesem Fall vollkommen legitim. Die gestalterische Intention ist in meinen Augen klar ersichtlich und der Regelbruch somit vertretbar.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb Microboy:

Ich find 9,5 auf 13 eigentlich ganz passend. Mit mehr als 13 wird es dann schon etwas luftig … wir werden das aber intern noch mal besprechen. Vielleicht sehe ich das auch nur so.

Die Schrift etwas »leichter« und der Zeilenabstand etwas größer. Denn auch für politische Statements gilt m.E. das Gebot der Lesbarkeit.

 

Beste Grüße

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb Microboy:

Mit mehr als 13 wird es dann schon etwas luftig

Manchmal macht ein halber Punkt schon den Unterschied … 9,5/13pt ist bei einem lichteren Schriftschnitt sicher ausreichend »luftig«, aber der gewählte Schnitt (Medium?) »erdet« es doch sehr.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Danke für eurer Feedback!

 

Die Entscheidung zu »Medium« wurde ganz bewusst getroffen und ist fix. Der Zeilenabstand kann dagegen noch optimiert werden. Ich möchte nur nicht, dass der kräftigere Schnitt durch einen luftigeren Zeilenabstand wieder »ausgeglichen« wird. Lesbar ist es definitiv – nett und gefällig muss es nicht werden. 

 

:rockon:

Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb R::bert:

Ich weiß auch nicht, ob es eine gute Idee wäre bei der doch vergleichsweise hellen Textfarbe noch lichter im Schriftschnitt zu werden.

Gedruckt wird in Pantone auf durchgefärbtem Papier in blassgrün. Das lässt sich am Monitor leider nicht wirklich simulieren. Ich gehe aber davon aus, dass der Text später durch das dunklere Papier auch dunkler wirkt ... da für einen Andruck die Zeit fehlt bleibt es spannend. 

 

:blabla:

  • lacht 1
Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Diwarnai:

Lesbar schon, leserlich nicht.

Wir habe das hier immer wieder ausgedruckt und geprüft und auch der Kunde hat es so im Detail gesehen. Bis jetzt hat sich niemand daran gestört. Aber es ist sicher auch schwierig zu beurteilen wenn man die Texte nicht kennt.

 

Ich für meinen Teil bin immer wieder erstaunt wie problemlos ich Texte lese die auf den ersten Blick – beispielsweise durch eine spezielle Schrift oder Farbgebung – befremdlich wirken. Natürlich ist ein klassischer Satzspiegel mit einer klassischen Serifenschrift harmonischer und ließt sich entspannter – aber der Inhalt passt eben nicht zu dieser klassischen Form.

  • Gefällt 1

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