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Was muss ich als Anfänger beim verkaufen von Schriftarten beachten?

Zur besten Antwort springen Gelöst von Ralf Herrmann,

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo, ich habe mir in Adobe Illustrator eine Egyptienne-Schriftart erstellt, die ich sehr bald veröffentlichen will. Ich bin allerdings ein Anfänger und gehe noch zur Berufsschule und mache aktuell den Gestaltungstechnischen Assistenten (GTA).

Ich plane mit Designs und in diesem Fall auch Schriftarten, mir ein wenig Geld nebenbei dazu zuverdienen und wollte fragen, worauf ich achten muss und ob meine Idee, Geld mit Schriftarten zu als völliger Anfänger zu machen, nicht ein wenig unrealistisch klingt.

Ich habe zudem keine Ahnung, sollte sich das Veröffentlichen einer eigenen Schriftart für ein wenig Geld, für mich lohnen, worauf ich genau achten muss. Gibt es da gesetzliche Regelungen, die ich beachten muss / mit denen jemand als Anfänger bereits zu kämpfen hatte? Braucht man dafür ein Gewerbe? Ich habe echt keine Ahnung und hoffe, man kann mir bei der Frage weiterhelfen.

Ich hoffe diese Art von Frage wird hier nicht zu oft gestellt, wenn doch dann tut mir im voraus Leid

Geschrieben

Technische Tipps:

In Illustrator kann man sich gestalterisch austoben, aber das Programm ist für Schriftgestaltung jenseits der Ideenfindung eher ungeeignet. Die erzeugten Umrisslinien entsprechen nicht den Anforderungen von digitalen Fonts.

Besser also in einen Fonteditor wie Glyphs einarbeiten. Gibt es auch in einer einfachen Version (Mini) für Einsteiger.

Wichtig wäre auch ein hinreichender Zeichensatz (wie Latin 1) für kommerzielle Font. Das wird von Einsteigern gern unterschätzt. 

Verdienst:

Ob es sich lohnt, lässt sich schwer sagen. Die bloße Veröffentlichung alleine führt nicht zwingend zu Verkäufen, es sei denn, die Schrift sticht in Qualität und Design eindeutig aus der Masse heraus. Denn es gibt ja schon über 100,000 Fonts, viele davon sehr günstig oder gar kostenlos. Die erfolgreichsten Anbieter investieren Jahre oder Jahrzehnte, um sich einen profitablen Katalog und einen guten Ruf aufzubauen. Aber es schadet natürlich auch nicht, es einfach mal mit einzelnen Fonts auszuprobieren.  

Rechtlich:

Das würde ich hier im Forum mal außen vor lassen und Rechtsexperten überlassen. Letztlich geht es dabei auch nicht speziell um Fonts, sondern um Nebenverdienst allgemein. 

  • Gefällt 2
Geschrieben (bearbeitet)

Hier gibt es auch noch Gedanken zum Thema:

Insbesondere der verlinkte Beitrag bei Typographica.org und das dort empfohlene »Update« von James Edmonds dürften hilfreich sein.

bearbeitet von R::bert
  • Gefällt 2
Geschrieben
Am 19.3.2023 um 11:44 schrieb Ralf Herrmann:

Technische Tipps:

In Illustrator kann man sich gestalterisch austoben, aber das Programm ist für Schriftgestaltung jenseits der Ideenfindung eher ungeeignet. Die erzeugten Umrisslinien entsprechen nicht den Anforderungen von digitalen Fonts.

Besser also in einen Fonteditor wie Glyphs einarbeiten. Gibt es auch in einer einfachen Version (Mini) für Einsteiger.

Wichtig wäre auch ein hinreichender Zeichensatz (wie Latin 1) für kommerzielle Font. Das wird von Einsteigern gern unterschätzt. 

Verdienst:

Ob es sich lohnt, lässt sich schwer sagen. Die bloße Veröffentlichung alleine führt nicht zwingend zu Verkäufen, es sei denn, die Schrift sticht in Qualität und Design eindeutig aus der Masse heraus. Denn es gibt ja schon über 100,000 Fonts, viele davon sehr günstig oder gar kostenlos. Die erfolgreichsten Anbieter investieren Jahre oder Jahrzehnte, um sich einen profitablen Katalog und einen guten Ruf aufzubauen. Aber es schadet natürlich auch nicht, es einfach mal mit einzelnen Fonts auszuprobieren.  

Rechtlich:

Das würde ich hier im Forum mal außen vor lassen und Rechtsexperten überlassen. Letztlich geht es dabei auch nicht speziell um Fonts, sondern um Nebenverdienst allgemein. 

Ich habe mir vorgenommen die Schrift mithilfe von Hilfslinien zu machen und die Buchstaben einzeln als Vektor zu exportieren, um diese dann in FontForge einzufügen.

Bezgl. Latin-1 wollte ich fragen, inwiefern das gemeint ist. Mit unterschätzt meinen Sie, dass die meisten nicht alle dort aufgeführten Zeichen machen, sondern nur A bis Z? 

  • Beste Antwort
Geschrieben

Hier mal ein konkretes Beispiel …

In Illustrator erstellte Glyphe:

Bildschirm­foto-2023-03-19-um-12.51.08.gif

Die Anzahl der Ankerpunkte ist eine absolute Katastrophe. Die Funktion »Pfad vereinfachen« kann man auch nicht verwenden, weil sie spürbar in den Entwurf eingreifen würde. Eine automatische Bildschirmoptimierung ist mit diesen Ankerpunkten auch nicht möglich. 

So sieht der Buchstabe aus, wenn ich ihn im Font-Editor selbst zeichne und die Ankerpunkte an den Extrempunkten sitzen und nur die nötigen Ankerpunkte vorhanden sind. 

Bildschirm­foto-2023-03-19-um-12.58.07.gif

 

vor 20 Minuten schrieb CrescentMoon:

Bezgl. Latin-1 wollte ich fragen, inwiefern das gemeint ist. Mit unterschätzt meinen Sie, dass die meisten nicht alle dort aufgeführten Zeichen machen, sondern nur A bis Z? 

Ja, genau. 

  • Gefällt 2
  • 2 Monate später...
Geschrieben
Am 21.3.2023 um 19:17 schrieb CrescentMoon:

Ich habe mir vorgenommen die Schrift mithilfe von Hilfslinien zu machen und die Buchstaben einzeln als Vektor zu exportieren, um diese dann in FontForge einzufügen.

Bezgl. Latin-1 wollte ich fragen, inwiefern das gemeint ist. Mit unterschätzt meinen Sie, dass die meisten nicht alle dort aufgeführten Zeichen machen, sondern nur A bis Z? 

Bezüglich Latin-1 würde ich empfehlen, nicht das "echte" Latin-1 (ISO 8859-1) sondern die erweiterte Variante von MicroSoft CP-1252 (Western Latin) als Zeichenumfang zu nehmen. Da sind zusätzlich Zeichen enthalten wie z. B. die deutschen Anführungszeichen (Zitatbeginn unten, 9-förmig, Zitatende oben, 6-förmig).

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