InDesign | Grundlinienraster und Hilfslinien vor Farbflächen

[James Joyce]

Für mehrere Seiten in einer Publikation habe ich auf der entsprechenden Musterseite vollflächig bzw. randabfallend schwarze Farbflächen (100 % K) angelegt. Um das Grundlinienraster trotzdem sichtbar zu machen, ist in den Voreinstellungen »Im Hintergrund« deaktiviert. Dadurch sehe ich allerdings die horizontalen Hilfslinien nicht mehr, da sie im / auf dem Grundlinienraster angelegt sind. Es gibt auch bei den Hilflinien in den Voreinstellungen die Option »Im Hintergrund«, die deaktiviert werden kann, jedoch sieht man sie dadurch trotzdem nicht. 

 

Hat vielleicht jemand eine Lösung für dieses Problem? Danke schon mal im Voraus.

bearbeitet Mai 10, 2023 von James Joyce

[Diwarnai]

Die Hilfslinien kannst du auf die Montagefläche ziehen, dann siehst du sie wenigstens am Rand.

[Quarz]

Hallo James,

 

ich würde das Gundlinienraster, wenn Du es nicht benötigst, einfach ausschalten.
(Mich stört die permanente Ansicht des Gundlinienraster bei der Gestaltung.)

 

Gruß Quarz

[Norbert P]

Hilfslinien lassen sich einzelnen Ebenen zuordnen. Leg doch die schwarze Fläche auf einer Ebene an und positioniere diese unter der Ebene, auf der du dann die Hilfslinien platzierst.

[Norbert P]

Zur Illustration:

[Sebastian Nagel]

Es gibt leider keine Lösung dafür (wenn doch: Danke im Voraus!), da Grundlinien-Raster sich nicht an Ebenen halten sondern eben ganz hinten oder ganz vorne sind ... und es ist je nach Projekt sehr ärgerlich ...

 

Bei Projekten in denen es sich lohnt weil man absehbar lange damit beschäftigt ist, und man sich in Summe damit Zeit spart, habe ich mir so geholfen, dass ich ...

• erst das Baseline-Grid einrichte (damit es technisch wirksam ist)
• dann auf einer Ebene das Baseline-Grid als Hilfslinien "nachzeichne"
  (automatisch per Layout > Hilfslinien erstellen und dann Details hinrücken)
• dann das eigentliche Grundlinienraster ausblende
• und dann auf einer weiteren Ebene (davor) die Hilfslinien einzeichne

 

So bekomme ich einerseits das technische Hilfsmittel Grundlinienraster, und andererseits 2 Ebenen mit Hilfslinien die sich nun im Gegensatz zum Grundlinienraster feiner in der Reihenfolge sortieren lassen. Über Hilfslinien-Farben lässt sich das dann auch angenehm zurückhaltend gestalten.

Und wenn man ganz fleißig (oder faul) ist, könnte man sich Shortcuts und Scripts einrichten, die diese Ebenen aus- und einblenden wie den echten Grundlinienraster.

 

Andere Möglichkeiten:

• Die [Papierfarbe] auf Schwarz stellen statt eine Fläche einziehen
  (das hilft beim Arbeiten, aber nicht beim Export als PDF)
• Den Shortcut Alt+Cmd+ß verinnerlichen der den Grundlinienraster ein- und ausblendet
• Grundlinienraster nicht dokumentweit, sondern im Textrahmen einrichten ... ist aber oft nicht das was man eigentlich damit erreichen will.

bearbeitet Mai 10, 2023 von Sebastian Nagel

[Microboy]

Wenn die Hilfslinien auf dem Grundlinienraster liegen und nur optische Markierungen sind, könntest du statt der Hilfslinien einfach normale Linien auf einer separaten Ebene anlegen. Die Ebene müsste ganz oben liegen und später natürlich ausgeblendet werden.

[Microboy]

Bei bestimmten Projekte lege ich mir auf einer separaten Ebene auf der Musterseite die Zeilen als farbige Fläche an die etwas über den Satzspiegel hinauslaufen. So lässt sich gut checken ob alles registerhaltig ist und man kann bestimmte Zeilen farblich hervorheben ...

[James Joyce]

vor einer Stunde schrieb Diwarnai:

Die Hilfslinien kannst du auf die Montagefläche ziehen, dann siehst du sie wenigstens am Rand.

Dies löst leider das Problem nicht. Vor allem ist es auch etwas mühsam den Druckbogen / die Seite deshalb immer dem Fenster anzupassen / zu verkleinern …

vor einer Stunde schrieb Quarz:

ich würde das Gundlinienraster, wenn Du es nicht benötigst, einfach ausschalten.

Es ist eine Publikation. Das GLR ist essenziell, wird permament benötigt …

vor 56 Minuten schrieb Norbert P:

Hilfslinien lassen sich einzelnen Ebenen zuordnen. Leg doch die schwarze Fläche auf einer Ebene an und positioniere diese unter der Ebene, auf der du dann die Hilfslinien platzierst.

Funktioniert leider nicht, siehe Antwort von Sebastian …

[James Joyce]

@Sebastian Nagel@Microboy

 

Vielen Dank für eure Antworten. Auf die Idee, selbst Hilfslinien auf Musterseite oder separater Ebene zu zeichnen, bin ich auch gekommen. Ich dachte, es muss doch irgendwie einfacher gehen …

[James Joyce]

Ach ja, wenn es nur wenige Seiten betrifft bzw. für die etwas Faulen, die mit nicht-schwarzen Flächen arbeiten: Via »Überdruckenvorschau« sieht man das GLR auch wenn es sich im Hintergrund befindet. Die Hilfslinien im Vordergrund bleiben natürlich auch sichtbar …

[R::bert]

vor 3 Stunden schrieb James Joyce:

Musterseite vollflächig bzw. randabfallend schwarze Farbflächen (100 % K) angelegt

Kann es gerade nicht reproduzieren und verstehe es evtl. falsch, daher nur als Gedanke: Wenn Du die schwarzen Farbflächen auf den Musterseiten hast, könntest Du diese dann nicht für den Layoutprozess bis zur Präsentation/Drucklegung zum Beispiel einfach in der Deckkraft abschwächen und damit transparent machen?

[James Joyce]

vor 1 Stunde schrieb R::bert:

einfach in der Deckkraft abschwächen und damit transparent machen?

Auch diesen Umweg hatte ich in der Vergangenheit schon mehrmals vereinzelt angewandt, nur das Auge gestaltet eben mit … Sprich, überall so einen Dunkelgrauschleier im Hintergrund zu haben, finde ich dann doch etwas unschön … außerdem gibt es auch Bilder, deren Wirkung auf schwarz es zu werten gilt …

[Microboy]

vor 15 Stunden schrieb James Joyce:

Ich dachte, es muss doch irgendwie einfacher gehen …

Ob du echte Hilfslinien anlegst oder Linien auf einer separaten Ebene ist was den Aufwand betrifft recht ähnlich. Nur das Ein- und Ausblenden der Ebene über die Palette ist nicht so komfortabel.

[Sebastian Nagel]

vor 1 Stunde schrieb Microboy:

Nur das Ein- und Ausblenden der Ebene über die Palette ist nicht so komfortabel.

weil ich sowas ähnliches gerade gebraucht habe, habe ich mal ein Script gemacht. Hier als js-Code, oder als .js-Datei im Anhang:

	var currentLayers = app.activeDocument.layers.everyItem().getElements();
	for ( var j=0; j <currentLayers.length; j++) { 
		var currentLayer = currentLayers[j];
		if ( /Grundlinien/.test ( currentLayer.name ) ) { 	
			if ( currentLayer.visible==false ) { currentLayer.visible = true; }
			else { currentLayer.visible = false; }
		};
	};

 

In Indesign 1x einrichten:

1. Fenster > Hilfsprogramme > Scripte öffnen
2. Ordner "Benutzer" rechtsklicken > in Finder anzeigen
3. die layertoggle.js in diesen Ordner kopieren --> taucht dann in der Palette auf
4. Bearbeiten > Tastaturbefehle > Scripte > Benutzer:layertoggle.js anklicken und einen Tastaturbefehl zuweisen (ich hier in Anlehnung an Grundlinienraster einblenden: shift+cmd+ß)

Dann im Dokument:

1. eine Ebene anlegen, die den Namen "Grundlinien" enthält (kann auch xxx-Grundlinien-1 sein, nur das Schlüsselwort muss drin sein)
2. auf dieser Ebene Hilfslinien einzeichnen wie man sie braucht
3. shift+cmd+ß drücken --> wechselt die Sichtbarkeit der Ebene

 

Die Kür wäre jetzt noch, das echte Grundlinienraster im selben Script ein- und auszuschalten (dann ggf. sogar mit dem Original-Shortcut alt+cmd+ß), sodass die beiden Sachen immer parallel zueinander passieren – was aber für den hiesigen Anwendungsfall möglicherweise wieder kontraproduktiv wäre weil das baseline-grid dann natürlich wieder VOR den Linien zu liegen kommt ... vielleicht aber nütztlich wenn man es im Hintergrund belässt und sich bei weißen Seiten daran erfreut? Also fragwürdig – deshalb nur so:

 

	var currentLayers = app.activeDocument.layers.everyItem().getElements();

	for ( var j =0; j <currentLayers.length ; j++) { 

		var currentLayer = currentLayers[j];

		if ( /Grundlinien/.test ( currentLayer.name ) ) { 	
			if ( currentLayer.visible==false ) { 
				currentLayer.visible = true; 
				app.activeDocument.gridPreferences.baselineGridShown = true; 
			}
			else { 
				currentLayer.visible = false; 
				app.activeDocument.gridPreferences.baselineGridShown = false; 
			}
		};

	};

 

layertoggle.js

[James Joyce]

vor 9 Stunden schrieb Microboy:

Ob du echte Hilfslinien anlegst oder Linien auf einer separaten Ebene ist was den Aufwand betrifft recht ähnlich.

Stimmt natürlich auch wieder …

[James Joyce]

vor 7 Stunden schrieb Sebastian Nagel:

weil ich sowas ähnliches gerade gebraucht habe, habe ich mal ein Script gemacht. Hier als js-Code, oder als .js-Datei im Anhang:

	var currentLayers = app.activeDocument.layers.everyItem().getElements();
	for ( var j=0; j <currentLayers.length; j++) { 
		var currentLayer = currentLayers[j];
		if ( /Grundlinien/.test ( currentLayer.name ) ) { 	
			if ( currentLayer.visible==false ) { currentLayer.visible = true; }
			else { currentLayer.visible = false; }
		};
	};

 

In Indesign 1x einrichten:

1. Fenster > Hilfsprogramme > Scripte öffnen
2. Ordner "Benutzer" rechtsklicken > in Finder anzeigen
3. die layertoggle.js in diesen Ordner kopieren --> taucht dann in der Palette auf
4. Bearbeiten > Tastaturbefehle > Scripte > Benutzer:layertoggle.js anklicken und einen Tastaturbefehl zuweisen (ich hier in Anlehnung an Grundlinienraster einblenden: shift+cmd+ß)

Dann im Dokument:

1. eine Ebene anlegen, die den Namen "Grundlinien" enthält (kann auch xxx-Grundlinien-1 sein, nur das Schlüsselwort muss drin sein)
2. auf dieser Ebene Hilfslinien einzeichnen wie man sie braucht
3. shift+cmd+ß drücken --> wechselt die Sichtbarkeit der Ebene

 

Die Kür wäre jetzt noch, das echte Grundlinienraster im selben Script ein- und auszuschalten (dann ggf. sogar mit dem Original-Shortcut alt+cmd+ß), sodass die beiden Sachen immer parallel zueinander passieren – was aber für den hiesigen Anwendungsfall möglicherweise wieder kontraproduktiv wäre weil das baseline-grid dann natürlich wieder VOR den Linien zu liegen kommt ... vielleicht aber nütztlich wenn man es im Hintergrund belässt und sich bei weißen Seiten daran erfreut? Also fragwürdig – deshalb nur so:

 

	var currentLayers = app.activeDocument.layers.everyItem().getElements();

	for ( var j =0; j <currentLayers.length ; j++) { 

		var currentLayer = currentLayers[j];

		if ( /Grundlinien/.test ( currentLayer.name ) ) { 	
			if ( currentLayer.visible==false ) { 
				currentLayer.visible = true; 
				app.activeDocument.gridPreferences.baselineGridShown = true; 
			}
			else { 
				currentLayer.visible = false; 
				app.activeDocument.gridPreferences.baselineGridShown = false; 
			}
		};

	};

 

layertoggle.js 343 B · 0 downloads

Besten Dank für deine Mühe, Sebastian!

 

Ich habe die HL nun auf einer separaten Ebene auf den Musterseiten eingezeichnet. Je nachdem wie mühelos ich damit arbeite, wage ich mich eventuell auch noch an den Code. Das sind für mich zwar Böhmische Dörfer, aber mit deiner tollen, ausführlichen Anleitung wird das im Falle schon funktionieren …

bearbeitet Mai 11, 2023 von James Joyce

[Sebastian Nagel]

vor 17 Stunden schrieb James Joyce:

Böhmische Dörfer

Leider ist das Scripting von Indesign relativ unübersichtlich was die speziellen Begriffe betrifft, und dazu noch schlecht dokumentiert – das macht's so unzugänglich und ich nutze das auch nur, wenn die Aufgaben zu stupide und zeitaufwendig werden ... viel eher Datenverwaltung denn Gestaltung. 

Ich hab oben auch gelogen: das hab ich nicht ganz selbst geschrieben, sondern gefunden und angepasst – so hangelt man sich halt durch bis die Lösung "gerade noch gut genug" ist ...

 

In freundlich ausgedrückt machen wir eigentlich nur 2 Sachen:
– eine Script-Datei in Indesign installieren
– einen Tastaturkürzel anlegen der dieses Script aufruft, damit man das nicht per Maus machen muss

 

Das Script selbst macht:
– Alle Ebenen des aktuellen Dokuments durchsehen, ob eine davon in ihrem Namen "Grundlinien" enthält
– wenn das zutrifft, wechselt es die Sichtbarkeit der Ebene (immer Gegenteil)
– das erweiterte Script blendet auch das echte Grundlinienraster ein/aus

bearbeitet Mai 12, 2023 von Sebastian Nagel