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Entzifferung Kurrentschrift

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bräuchte einmal Hilfe bei der Entzifferung eines Eheeintrags in einem Kirchenbuch. Der Eintrag stammt aus Südthüringen und ist aus dem Jahr 1739. Eigentlich bin ich selbst recht firm im Lesen alter Texte, hier stehe ich aber auf dem Schlauch... 

Es geht mir eigentlich nur um 2 Stellen, die ich nicht sicher lesen kann:

1. den Nachnamen der Braut, ich lese dort "Bahr" bzw. "Bahr(e)in" in der weiblichen Rufnamenform.

2. Den Herkunftsort der Braut, ich lese dort irgendwas mit ?(?)ählitz bei Suhl. Ich habe schon sämtliche Ortsnamen in der Gegend um Suhl abgesucht, konnte aber nicht mit der Endung -ählitz oder -litz finden, was passen könnte.

Hier der Text in Klarschrift und erläutert:

Anthon Chemnitz, juv. (Junggesell) Textor (Weber) (zu) W. (Wildenspring), Martin Chemnitz (der Vater)
mercen. (mercenarius = Tagelöhner) Sohn mit Jungfrau Anna Dorothea Bahrin, Meister Nicolaus Bahrs
Schlößers (Schlosser) in ??ählitz bey (bei) Suhla (Suhl) jüngste Tochter erster Ehe, cop(uliert) d. 25. Jun(i)

 

Hat jemand eine Idee und kann mir helfen?

Vielen Dank und viele Grüße

Mathis

Anton Chemnitz.jpg

Geschrieben

Nicht mal beim Kirchenbuch haben sich unsere Vorfahren Mühe gegeben, leserlich zu schreiben ... :shock:

Beim Namen hätte ich eher etwas mit Bader gelesen, weil's keine h-Schlaufe nach unten gibt. Und beim Ortsnamen ... oje ... ich hatte gehofft, dass da vielleicht Mehlis steht: ist ja gleich um die Ecke von Suhl und damals noch nicht zusammengelegt mit Zella. Aber das passt nicht wirklich zum Schriftbild.

Hab auch in einer historischen Karte von 1743 geschaut: nüscht zu finden.

https://grafikliebhaber.de/article/T002924/Thüringen+-+Grafschaft+Henneberg+-+Homannsche+Erben

Und im "Grundriß einer historisch-geographischen Beschreibung der Grafschaft Henneberg" von 1791: ebenfalls nüscht.

https://de.wikisource.org/wiki/Grundriß_einer_historisch-geographischen_Beschreibung_der_Grafschaft_Henneberg_(Teil_2)

Geschrieben

Erstmal vielen lieben Dank an Liuscorne und Stötzner für eure Mühe und Antworten. Da sieht man mal, wie vernagelt man selbst sein kann... Bader, natürlich, das ist es!

Das mit den Kirchenbüchern ist so eine Sache, ich durchwühle so etwas permanent. Da gibt es von feinster Kalligrafie bis zu absolut unleserlichem Gekritzel wirklich alles.

Liuscorne, du könntest mit deiner Vermutung richtig liegen. Es gab damals ja keine einheitlichen Schreibweisen für Namen oder Orte und Mehlis und Mählitz klingt für mich nicht zu abwegig, zumal auch extra "bei Suhl" erwähnt wird. Man darf vor allem die mundartlichen Eigenheiten nicht vergessen, die ja auch in die Schreibweise eingeflossen sind.

Ich habe mir direkt mal die Kirchenbücher von Mehlis angeschaut und siehe da, der Name Bader ist dort recht geläufig, im Gegensatz zu Wildenspring und Umgebung, wo er unbekannt ist. Es könnte sogar sein, dass ich die gesuchte Person bereits gefunden habe!

Also vielen Dank 😊

  • Gefällt 2
Geschrieben

Ich habe noch so einen Eintrag, der mich zur Verzweiflung treibt. Er stammt von 1775 aus Südostthüringen. Ich komme einfach nicht auf den Ortsnamen "...Schäfers zu ?????????". 

Junggesell Johann Adam Marquardt, jetziger Schäfer in Sonnewalde, Weiland Johann Michael Marquardts, gewesenen Schäfers zu ??????????? ????????? ehelicher jüngster Sohn, wurde den 14. November mit Jungfrau Anna Barbara Ehrhardtin, Weiland Heinrich Michael Ehrhardts gewesenen Hutmanns in Barigau ?????????? eheliche jüngste Tochter copuliert.

Könnt ihr euch bitte nochmal versuchen? Herzlichen Dank vorab... 👍

 

Marquardt.jpg

Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb Diwarnai:

Ich lese dort Wihenburg, der Ort ist aber nicht aufzutreiben. Nur in 1 Fundstelle.

Danke für deinen Versuch! Den Namen hatte ich auch schon einmal versucht, bin aber genau wie du nicht fündig geworden. Etwas dagegen würde lediglich der fehlende Punkt über dem "i" sprechen, den der Schreiber sonst immer gesetzt hat.

Geschrieben

Könnte auch ein »ch« sein, da ohne Punkt, das ergibt aber mit dem W am Anfang keinen Sinn. Oder das ist kein »W«, sondern ein gschlampertes »Sa«, dann könnte es Sachenburg heißen …

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Diwarnai:

Könnte auch ein »ch« sein, da ohne Punkt, das ergibt aber mit dem W am Anfang keinen Sinn. Oder das ist kein »W«, sondern ein gschlampertes »Sa«, dann könnte es Sachenburg heißen …

Da bin ich mir eben auch nicht sicher, ob es ein »W« am Anfang ist oder nicht. Aber auch Sachenburg ergibt leider keinen Treffer. Zumal es mit Sicherheit ein Ortsname aus der Gegend sein muss, denn weiter entfernt liegende oder nicht geläufige Orte wurden in anderen Einträgen immer näher beschrieben (bei Ort xy, im Amt yz usw.).

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Liuscorne:

Wie wäre es mit dem heutigen Wernburg nahe Pößneck, das 18. Jh. hatte noch ein zusätzliches h?

Diese Idee hatte ich tatsächlich auch schon, es würde auch geografisch gut passen. Es gibt nur eventuell einen Haken: Zur fraglichen Zeit lebte in Wernburg keine Familie Marquardt, der Name taucht im örtlichen Kirchenbuch nicht ein einziges Mal auf. Die Angaben zur Herkunft in den Kirchenbüchern beziehen sich aber meistens auf den Geburtsort, sehr vereinzelt nur auf den letzten Aufenthaltsort.

Diese Tatsache macht mich einfach stutzig 🤷‍♂️

Aber trotzdem Danke für deinen Vorschlag. Zur damaligen Zeit wanderte ein Schäfer ja durchaus mit seiner Herde, vielleicht kam er gebürtig zwar nicht aus Wernburg, hielt sich dort aber schon eine Weile auf?! 

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