Eszett-Scans gesucht

[Ralf Herrmann]

Ich hab mir mal die Mühe gemacht, zu allen historischen Schriften mit ẞ gute Scans zu suchen oder anzufertigen und für jede Schriftfamilie zumindest ein ß und ein ẞ aus dem gleichen Schnitt zu digitalisieren. Das Ergebnis gibt es jetzt hier:

https://letterlibrary.org/view/tour/capitalsharps-letterpressfonts/

Um es aber absolut perfekt zu machen:

1.) Nicht finden konnte ich das ẞ für die Parcival von Thannhaeuser, die bei Wikipedia mit gelistet wird: https://de.wikipedia.org/wiki/Großes_ß#Historische_Schriften 

Hat sie wirklich eins oder ist das womöglich ein Fehler in der Liste? Als Quelle wird ein Klingspor-PDF verlinkt. Dort sehe ich es aber nicht und auch nicht in dem Muster Antiqua-Schriften von Schelter & Giesecke, wo das ẞ vielfach, aber nicht für die Parcival verwendet wird.

2.) In der Wikipedia-Liste fehlt aktuell noch die Dolmen. Das große Eszett habe ich digitalisiert aber vom kleinen habe ich kein verwertbares Muster gefunden. Hat jemand eins und könnte es superhochauflösend scannen (1200 DPI aufwärts), damit ich es perfekt digitalisieren kann?

 

[Florian H.]

Die Parcival-Antiqua hatte tatsächlich ein ẞ, siehe diese Anzeige in Gebrauchsgraphik, September 1932. Mit einem besserauflösenden Scan kann ich leider nicht dienen.

[Ralf Herrmann]

Ah, danke! Und auch noch eine eigenständige Gestaltung! Dann gehört das auf jeden Fall auch noch in meine Übersicht. 

[Microboy]

Am 12.3.2024 um 15:37 schrieb Ralf Herrmann:

In der Wikipedia-Liste fehlt aktuell noch die Dolmen. Das große Eszett habe ich digitalisiert aber vom kleinen habe ich kein verwertbares Muster gefunden.

Ich kann dir das kleine Eszett aus der Einzelprobe scannen. 
 

[Ralf Herrmann]

Sehr gern!

[Microboy]

Die Scans sind unterwegs ... 

[Mueck]

Ah ... Endlich isser gefunden, der G-Punkt der Typographen ...

[Ralf Herrmann]

Gerade bei Ebay noch ein großes Eszett gefunden. 🙈 Das kommt aber nicht in die Galerie. 

[Phoibos]

Ist das ein Daneben-Greifen oder innerhalb des Designs vom Drucker und/oder Künstler beabsichtigt?

[Ralf Herrmann]

Wohl eher »danebengegriffen«. Die großen Schriftgrade sind ja einen Steckschriftkasten ohne Fächer für jeden Buchstaben. Da muss man außerhalb von A–Z und a–z einfach suchen. Wenn man da kein Profi ist und/oder das große Eszett gar nicht kennt, dann konnte man leicht glauben, an der richtigen Stelle zu sein. Die Form passt ja, nur die Proportionen nicht. 

Aber wenn man will, kann man es auch als Absicht verkaufen. Vorn und hinten betont wie bei einem Rockband-Logo.