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Suche Frakturschrift des 17. Jahrhunderts aus Deutschland

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Geschrieben

Liebe Forumsmitglieder,

im Rahmen eines von mir durchgeführten Editionsprojektes mit Musik des 17. Jahrhunderts möchte mein Auftraggeber die Titelseite der herauszugebenden Publikation dem Original entsprechend möglichst ähnlich abgebildet haben. Sie soll aber „nachgesetzt“ werden – ein Foto scheidet also aus. Zu diesem Zweck benötige ich eine digitale Frakturschrift, die der auf den angehängten Bildern möglichst ähnlich ist. Hat da jemand eine zündende Idee? Wichtig wäre vor allem, dass der Font die Umlaute mit kleinem e über den betreffenden Buchstaben enthält.

Weitere Informationen zu den Abbildungen:

Es handelt sich um zwei Musikdrucke aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die in Thüringen hergestellt wurden. Die Drucker sind Johann Hüter (Mühlhausen 1657) bzw. Johann Michael Schall (Gotha 1658).

Die Schrift darf auch gerne etwas kosten, es wäre mir nur wichtig, dass sie möglichst nach originalen Vorlagen erstellt wurde.

Vielen Dank im Voraus

Regiomontanus

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Geschrieben

Ich habe vor einiger Zeit mal nach Frakturschriften gesucht, um das Titelblatt eines Musiktheoriebuches aus der Mitte des 18. Jahrhunderts "nachzubauen". Ich bin nicht wirklich fündig geworden. Ich habe mich, wenn ich mich recht erinnere, mit einem Font begnügt, der als Chursächsische Fraktur verfügbar ist (war stilistisch auch nicht voll befriedigend, aber vor allem war die Qualität des Fonts unzureichend). Und ich habe einen Blick auf die Leibniz Fraktur geworfen (gute Qualität, stilistisch aber noch weiter entfernt). Ich fürchte, für die Mitte des 17. Jahrhunderts sieht es noch schlechter aus. Alle Frakturkataloge, die mir spontan einfallen, basieren zumeist auf Quellen und Interpretationen des 19. Jahrhunderts.

In meiner Erinnerung war das Hauptproblem die Kombination aus recht schlichter Gestaltung und schmaler Laufweite der Buchstaben. Alles, was ich damals gefunden habe, wirkte stilistisch zu "modern". Und 100 Jahre früher sieht es, wie gesagt, wahrscheinlich noch dünner aus. (Die besonderen Umlaute sind dabei noch das geringste Übel; die könnte man im Zweifel einfach selbst bauen und dann ersetzen.)

 

P.S.: Wenn das nicht zu indiskret ist, würde ich mich freuen, etwas über das Editionsprojekt zu erfahren: nicht nur als Hobbymusiker und Typografiefan, sondern auch als Erfurter ...:-)

 

  • Gefällt 1
Geschrieben
Am 22.3.2024 um 23:52 schrieb Liuscorne:

Alles, was ich damals gefunden habe, wirkte stilistisch zu "modern". Und 100 Jahre früher sieht es, wie gesagt, wahrscheinlich noch dünner aus. (Die besonderen Umlaute sind dabei noch das geringste Übel; die könnte man im Zweifel einfach selbst bauen und dann ersetzen.)

Lieber Liuscorne,

genau das ist auch meine Beobachtung. Es gibt einige wenige Fonts, die Frakturschriften des 17. und 18. Jahrhunderts nachempfunden sind. Diese kann man bei Peter Wiegel oder Dieter Steffmann sogar gratis finden. Vergleiche mit originalen Drucken der damaligen Zeit zeigen dann aber meist doch erhebliche Unterschiede bzw. Modernisierungen. Und die vereinzelten Fonts, die tatsächlich versuchen, barocke Schriften akkurater abzubilden, sind oft handwerklich nicht gut gemacht. Für den Moment bin ich bei der DS-Wartburg-Fraktur von Delbanco gelandet. Die ist zwar nicht vollkommen zufriedenstellend, liefert jedoch ein Ergebnis, mit dem ich leben könnte.

Am 22.3.2024 um 23:52 schrieb Liuscorne:

P.S.: Wenn das nicht zu indiskret ist, würde ich mich freuen, etwas über das Editionsprojekt zu erfahren: nicht nur als Hobbymusiker und Typografiefan, sondern auch als Erfurter ...:-)

Und nein, Deine Frage ist gar nicht indiskret. Bei dem von mir erwähnten Editionsprojekt handelt es sich um die Neu- bzw. moderne Erstausgabe eines Sammeldruckes mit Kompositionen (Musik) des ehemaligen Gothaer Hofkapellmeisters Wolfgang Carl Briegel (1626–1712). Aus dieser Notenedition soll das Eröffnungskonzert des Festivals „Güldener Herbst“ am 27. September 2024 in der Margarethenkirche Gotha musiziert werden. Vielleicht hast Du ja Lust, vorbeizukommen.

Geschrieben

Vielen Dank dafür. Dieses Schriften-Paket besitze ich bereits seit sehr vielen Jahren (so wie viele andere Schriften von Walden Font). Und so sehr ich die Arbeit dieses Herstellers auch schätze, muss ich doch sagen, dass ich die ausgefransten Konturen der von mir favorisierten Frakturschriften nicht so schön finde. Allerdings finde ich auch keine Schrift des Gutenberg-Paketes so richtig passend für meine Zwecke.

Geschrieben

Diese Schrift ist geschrieben - keine Druckschrift. Du siehst das an den Abweichungen gleicher Buchstaben. Wie gefällt dir die Walbaum Fraktur? Kommt doch einigermaßen gut ran! Die Umlaute müsste man selbst erstellen/austauschen - z. B. mit FontForge.

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Eine Abbildung zu zeigen ist keine »Einbettung« eines Fonts. Einbetten bezieht sich auf die Fontsoftware selbst. 

Ich weiß. Aber mein Font hat keine Erlaubnis zum Einbetten, deshalb habe ich ein TIF erzeugt.

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