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Gedankenstrich/Bis-Strich bei Zahlen und Wörtern bzw. Datumsangaben

Zur besten Antwort springen Gelöst von Marion Kümmel,

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen

Laut verschiedenen Typografiewerken darf der Bis-Strich nicht verwendet werden, wenn außer Zahlen auch Wörter involviert seien. Also ausschreiben: 1. April bis 1. Mai 2024.

Die Regel ist etwas verwirrend formuliert. Ist damit der Fall gemeint, wenn unmittelbar vor oder nach dem vorgesehenen Strich selbst ein Wort stehen würde? Mit anderen Wortern: Ist »1.–10. April 2024« zulässig (auch wenn »April« ein Wort ist)? Angaben wie »14–18 Uhr« gehen ja auch.

Danke und viele Grüße

Geschrieben (bearbeitet)

Danke für die Bestätigung dieses Falls.

Um es besser zu verstehen: Gehen »1. April – 1. Mai 2024« und »1. März 2000 – 1. März 2001« hingegen deswegen nicht, weil zwischen den beiden Ziffern ein Wort steht bzw. die Ausdrücke mehrgliedrig sind (»10. April 2024« ist aber auch mehrgliedrig?)?

Oder was wäre die einschlägige Faustegel bzw. die dahinterstehende Überlegung bei der Frage »Bis-Strich oder ausschreiben«?

bearbeitet von Wiesel
Geschrieben

Wenn »von … bis« geschrieben wird, kann kein Bis-Strich verwendet werden. Sonst schon.

»1. April – 1. Mai 2024« und »1. März 2000 – 1. März 2001« sind also durchaus richtig.

Die Regel »… darf der Bis-Strich nicht verwendet werden, wenn außer Zahlen auch Wörter involviert seien.« kenne ich nicht, wo ist die denn zu finden? Ich würde hier das »darf« durch ein »sollte« ersetzen, ausgeschrieben mag das im Einzelfall besser aussehen.

Mehr Feinheiten:
https://www.annika-lamer.de/so-schreiben-sie-datum-und-uhrzeit-richtig/

Geschrieben

Danke, Diwarnai.

Ralf Turtschi, Zeichen setzen: Der Bis-Strich darf in einer Wendung, die «von ... bis enthält», nicht «bis» ersetzen. Er darf auch ohne «von» nicht zwischen Daten stehen, wenn diese ausgeschrieben sind. Als durchgestrichenes Beispiel folgt dann 4. Dezember 1934 – 3. März 2013, das richtigerweise 4. Dezember 1934 bis 3. März 2013 geschrieben werden soll.

Bei Forssman/de Jong finde ich diesen Fall gerade nicht.

Offenbar ist diese Regel nicht Konsens, sondern einfach so bei Turtschi?

Geschrieben

Ohne Kontext ist das immer schwierig. Taucht »4. Dezember 1934 – 3. März 2013« in Fließtext auf, würde ich auch eher »bis« schreiben. Wenn ich eher tabellarisch die Daten und nicht den Zeitraum betonen will, würde ich den Bis-Strich verwenden. Ein Gesetz, das sich über alle Anwendungsfälle drüberstülpt, gibt es glücklicherweise nicht.

  • Beste Antwort
Geschrieben

Ich würde die Regel einfacher formulieren:

Der Bis-Strich darf zwischen Zahlen in Ziffernschreibweise stehen (1.–10. April, 14–18 Uhr, 1924–2001, Rostocker Straße 3–5). So passt es zu den Beispielen, die Duden 1 (Rechtschreibung) unter »Strich für gegen und bis« aufführt. Ausnahme: In der Fügung »von … bis« wird bis immer ausgeschrieben.

Üblich ist der Bis-Strich außerdem zwischen Wochentagen (geöffnet: Die–Do) und Monatsnamen (April–Mai). In allen anderen Fällen wird das Wort ausgeschrieben (also auch: 4. Dezember 1934 bis 3. März 2013, aber: 04.12.1934–03.03.2013).

  • Gefällt 7
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Und mit all dem Wissen über Bis-Striche und Malzeichen gewappnet sitz ich dann an Werbemitteln für eine der Länder-Lottogesellschaften und muss die verbindlichen Vorgaben der wirklich namhaften Agentur, die die nationale Kampagne kreierte, berücksichtigen:

Bildschirmfoto-2024-05-07-um-17-36-06.pn
Bildschirmfoto-2024-05-07-um-17-44-21.pn

:cry:

 

Das scheint dort aber Tradition zu haben, wie ich grad bei einer Anzeige aus dem Jahr 2022 sehen musste:

keno-zusatzauslosungen-lottode-startteas

bearbeitet von Diwarnai
  • traurig 1
  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Im Fließtext soll das Wort bis statt des Bis-Strichs verwendet werden; (sinnvoll) gekürzte Angaben in Klammern können den Bis-Strich statt des Wortes enthalten.

Ungeschriebene Regeln gibt es einige, als Beispiel sei die grundsätzliche Regel des Ausschreibens der Zahlen von eins bis zwölf genannt. Bei Vergleichen sollte man nicht „eins bis 13“ schreiben, sondern besser ein Format verwenden wie „eins bis dreizehn“. (Kennen viele Journalisten/Schreiberlinge/… nicht, wurde mir in einem Grundlagenkurs der Journalistenschule anno 1996 auf den Weg gegeben.)

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb matyp:

Ungeschriebene Regeln gibt es einige, als Beispiel sei die grundsätzliche Regel des Ausschreibens der Zahlen von eins bis zwölf genannt.

Diese ist aber schon länger überholt.

Ich halte mich hier an die Duden-Empfehlung:

Zitat

Was die Schreibung von Zahlen betrifft, so herrscht oft Verwirrung darüber, ob und wann man sie nun in Ziffern oder in Buchstaben schreiben muss. Hier können wir allgemein Entwarnung geben: Eine früher gültige Buchdruckerregel, nach der generell die Zahlen von 1 bis 12 in Buchstaben und die Zahlen ab 13 in Ziffern zu schreiben sind, gilt heute nicht mehr!
Es gibt jedoch nach wie vor einige Gepflogenheiten, an die man sich halten kann.

Die Zahlen von 1 bis 12 werden überwiegend dann in Ziffern geschrieben, wenn sie – z. B. in Statistiken oder wissenschaftlichen Texten – zusammen mit dem dazugehörigen Substantiv die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollen: Kurbel mit 2 Wellen; Zahnrad mit 2 Spindeln.

Auch vor Zeichen, Abkürzungen von Maßen, Gewichten, Geldsorten usw. ist die Zahl in Ziffern zu schreiben: 3 km; 7,4 kg; 6 EUR.
Steht statt der Abkürzung die entsprechende Vollform, kann man sowohl in Ziffern als auch in Buchstaben schreiben:
11 Kilometer/elf Kilometer; 2 Euro/zwei Euro.

Andererseits können die Zahlen von 13 an, sofern sie übersichtlich sind, auch ausgeschrieben werden, wie es z. B. in erzählenden Texten (Roman, Brief o. Ä.) geschieht: Sie wurde siebenundsiebzig Jahre alt. Zu Ihrem fünfzigsten Geburtstag gratuliere ich Ihnen herzlich.

Ansonsten werden nur ein- und zweisilbige Zahlwörter ausgeschrieben:
Über hundert Teilnehmer sind schon angemeldet. Sie besitzt fünfzehn Katzen. Hab tausend Dank!

https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Schreibung-von-Zahlen-0

  • Gefällt 2
Geschrieben

Der Duden warnt schon seit 1915 vor der vermeintlichen »alten Buchdruckerregel«:

Zitat

 

Vor der alten Buchdruckerregel, nach der die Zahlen von 1 bis 12 in Buchstaben und die Zahlen von 13 an in Ziffern zu setzen sind, wird hier gewarnt. Entgegen dieser Regel sind auch die Zahlen von 1 bis 12 in Ziffern zu setzen, wenn die Zahl und die nachfolgende Sache eine besondere Bedeutung haben, d. h. also, wenn die Zahl die Aufmerksamkeit auf sich lenken soll, z. B. Kurbel mit 2 Wellen, Zahnrad mit 2 Spindeln. Auch ist vor Maßen, Gewichten, Geldsorten usw. bei Anwendung der Abkürzungen stets die Zahl in Ziffern zu setzen, z. B. 2 l, 4 kg, 6 M; setzt man diese Bezeichnungen aber aus, so kann die Zahl sowohl in Ziffern wie in Buchstaben gegeben werden, z. B. 2 Mark oder zwei Mark.

Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. 9. Auflage, Leipzig 1915, Seite XLVIII.

 

https://federwerk.de/zahlen-in-ziffern-oder-in-buchstaben/#buchdruckerregel

  • Gefällt 3

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