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Bestimmung einer Buchbinder-Prägeschrift anhand von beigefügten Photos

Zur besten Antwort springen Gelöst von gyps_ruepelli,

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Hallo in die Runde,

Ich habe gerade dieses Forum gefunden, weil mich schon länger die Suche nach einer Schriftart umtreibt.

Ich hoffe, dass meine Anfrage aussagekräftig genug ist - ich versuche zumindest, alles wiederzugeben, was ich über die fragliche Schrift weiß.

Weil dies mein erstes Posting ist, möchte ich mich vorher ganz kurz vorstellen. Ich bin 42 Jahre alt, lebe in Düsseldorf und beschäftige mich schon lange ein wenig hobbymäßig mit LaTeX und bin dadurch mit dem Begriff und den Inhalten der Typographie in Berührung gekommen. Später kam als weiteres Hobby das Buchbinden hinzu, für das ich über die letzten Jahre einiges an Ausstattung angesammelt habe. Seit einem halben Jahr gehört dazu auch Prägezubehör um Bucheinbände mit z.B. Titelprägungen zu versehen. Zu diesem Zweck habe ich gebraucht über Ebay aus einer Werkstattauflösung eine gebrauchte Prägeschrift erworben. Leider kann ich überhaupt nicht sagen, aus was für einer Werkstatt die Buchstaben kommen und zu welcher Schriftart sie gehören. Als »Prägeschrift« bezeichnen Buchbinder Letternsätze, die sie für Vergolde- oder Heißfolienprägungen verwenden. Bei dem Satz handelt es sich um ca. 6 mm dicke Messingplättchen mit den Buchstaben, die in Vergoldepressen eingesetzt werden. Bedauerlicherweise fehlen in dem Satz ein großes N und ein großes Y. Um nun überhaupt die Chance zu haben, an Ersatz zu kommen, müsste ich natürlich wissen, um was für eine Schriftart es sich handelt und da hoffe ich in diesem Forum auf Rat. Die Schrift scheint mir - angesichts des Zustandes mancher Lettern - mindestens ein paar Jahrzehnte alt zu sein.

Ich habe ein paar Photos von dem Satz geschossen, die ich digital gespiegelt habe, damit man die Buchstaben, die natürlich auf den Lettern spiegelverkehrt dargestellt sind, besser erkennen kann. Mein typographisches Laienwissen geht soweit, dass ich sagen kann, dass es sich um eine Groteske handelt. Auffällig für mich ist die Gestaltung der Umlaut-Versalien als Titelsatz-Umlaute (diesen Begriff habe ich bei der Recherche auf typographie.info gelernt), ganz besonders gut zu sehen beim großen Ö, wo sich die Punkte im Inneren des O befinden. Weiterhin fällt mir auf, das die Punkte der Umlaute grundsätzlich quadratisch sind. Der ganze Eindruck der Schrift ist für mich sehr schlicht, klar und sachlich.

Ich habe auf den beigefügten Photos alle Groß- und Kleinbuchstaben mit drauf und hänge zusätzlich zwei Photos an, die einen Eindruck von der Größe der Plättchen geben.

Allen, die sich die Mühe machen, zu antworten, jetzt schon einmal vielen Dank. 

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  • Beste Antwort

Hallo Ralf,

Herzlichen Dank für Deine Antwort. Das hilft unheimlich weiter, weil ich vorher überhaupt nicht wusste, wonach ich suchen sollte. Apps wie WhatTheFont haben z.B. überhaupt nicht geholfen.

Ich finde es grundsätzlich immer faszinierned, wenn Menschen Dinge - egal welcher Art - so gut unterscheiden können. Ich kenne Leute, die können anhand eines Photos genau benennen, welcher Turnschuh ihnen gezeigt wird. Ich gucke da immer fasziniert hin.

Ich erlaube mir noch eine Nachfrage: Kannst Du auch sagen, welche Größe das sein müste? Und ich habe gesehen, dass es von der Reform Grotesk etliche Schnitte gibt. Kannst Du sagen, welcher Schnitt es ist? Ich habe eine Liste mit Schriften von D. Stempel gefunden, die alleine 22 Schnitte umfasst. Da kann man natürlich alles ausschließen, was kursiv ist, ich würde aber vermuten, dass sich meine Schrift im Bereich Fett bewegt - und wegen der Titelsatzumlaute müsste es, denke ich, etwas besonders Spezielles sein.

bearbeitet von gyps_ruepelli
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