Graf Aldus Geschrieben 19. Juli Teilen Geschrieben 19. Juli Hallo zusammen, ich habe neulich eine Schrift gesehen, bei der die Buchstaben ausschließlich aus gerade Linien, die entweder parallel oder im 90° Winkel zueinander, verlaufen. Ich wollte wissen, ob solche Schriften auch als geometrische Grotesk/Sans Serif bezeichnet werden, aber bin nicht sicher. Bei meiner Suche landete ich bei Themen wie Russische Avantgarde, Konstruktivismus, De Stijl, Bauhaus, „geometrisch“, „geometrisch konstruiert“, „geometrisch-konstruktivistische“ … Basieren die genannten Begriffe auf die verschiedenen Klassifizierungen und bedeuten – mehr oder weniger – das gleiche? Was wäre der Oberbegriff für diese „runden“ (z. B. „Poppins“ oder auch „Blippo Black“) UND „eckigen“ Schriften wie dieser hier? Oder sind die nicht in eine Kategorie zu packen? Bei zuletzt genannten stieß ich auch schon auf Begriffe wie futuristisch oder technologisch. Ist jemanden ein Buch bekannt, das sich solchen Zuordnungen etwas ausführlicher widmet, als es z. B. in „Wegweiser Schrift“ der Fall ist, wo nicht eine Schrift in der Matrix gezeigt wird, die der hier gezeigten entspricht. Freue mich über Antworten. Besten Dank. Link zu diesem Kommentar
Erwin Krump Geschrieben 20. Juli Teilen Geschrieben 20. Juli Schriften in dieser Art werden hier als ‘Sans Serious’ vorgestellt und näher beschrieben. Vielleicht interessiert es dich. https://www.behance.net/gallery/337605/Sans-Serious-Typeface Link zu diesem Kommentar
Graf Aldus Geschrieben 23. Juli Themen-Ersteller Teilen Geschrieben 23. Juli Danke. Auf das dort erwähnte „grid-based modular typography“ bzw. grid an sich, war ich tatsächlich auch schon mal gestoßen. Link zu diesem Kommentar
Graf Aldus Geschrieben 5. August Themen-Ersteller Teilen Geschrieben 5. August Anders gefragt: Kann einer Schrift mehrere Klassifizierungen bedienen z. B. gleichermaßen Akzidenzschrift und geometrisch(e) (konstruierte) Sans Serif sein? Hab das jedenfalls lange getrennt betrachtet, was auch daran liegt, dass Schriften wie z. B. Futura immer als Beispiele für geometrische Schriften aufgeführt werden und bei Akzidenzschriften immer besonders auffällige und dekorative – aber eigentlich auch "nur" eine (geometrische) Sans Serif "mit Pfiff" sind. Link zu diesem Kommentar
Ralf Herrmann Geschrieben 5. August Teilen Geschrieben 5. August vor 1 Minute schrieb Graf Aldus: gleichermaßen Akzidenzschrift und geometrisch(e) (konstruierte) Sans Serif sein? Klar. Das beschreibt ja unterschiedliche Eigenschaften. Link zu diesem Kommentar
Graf Aldus Geschrieben 17. August Themen-Ersteller Teilen Geschrieben 17. August Ja, stimmt schon, danke für die Antwort. Ich frage mich halt, ab wann es nicht mehr eine serifenlose Linear-Antiqua , sondern schon eine Antiqua Variante für dekorative Zwecke (DIN 16518) ist bzw. nicht mehr nur eine geometrische Grotesk, sondern (auch) schon eine dekorative Display (Matrix H. P. Willberg) ist. Im Typografie-Buch der Bibl. d. Mediengestaltung wird z. B. das Wort „Hamburgo“ mit Futura für „Grotesk - geometrisch“ und mit AvantGarde für „Grotesk - dekorativ“ dargestellt. Ich kenne zwar einige Beispiele, in der mit der AvantGarde einges Dekoratives gemacht wird, aber einfach das Wort „Hamburgo“ sehe ich nicht als Top-Beispiel für Dekorativ/Display. Mittlerweile bin ich beim Klassifizierungsentwurf 1998 gelangt, da fällt wohl alles in die Kategorie Lineare rein. 🙂 Link zu diesem Kommentar
Beste Antwort Ralf Herrmann Geschrieben 19. August Beste Antwort Teilen Geschrieben 19. August Mal anders gefragt: Warum willst du eine Klassifizierung vornehmen? Wenn man den Zweck besser versteht, kann man vielleicht besser zielführende Antworten geben. Im Grunde bist du zu einem bekannten Schluss gekommen: Schriftklassifikationen funktionieren nur mehr schlecht als recht. Es kommen einfach zu viele Kriterien auf einmal zusammen. Die Einordnung in überschaubare Gruppen funktioniert dann oft nicht oder man endet mit einer Matrix von Eigenschaften, die in ihrer Komplexität dem Sinn einer nützlichen Kategorisierung entgegenläuft. Im konkreten Fall mischen sich zwei Eigenschaften: Elemente der Gestaltung (als zum Beispiel konstruiert) und die typische Anwendung (fließtexttauglich vs. dekorative Schaugrößenschrift). Ein Entweder-oder kann es da nicht geben und die Übergänge sind tatsächlich fließend. Würde ich die oben gezeigte Schrift in unser Font-Wiki eintragen, würde ich die Auswahl »Antiqua dekorativ« für das Formprinzip anklicken. Die Existenz von Serifen ist für mich in diesem Fall mehr oder weniger irrelevant, da deren Klassifikation (als serif/sans/slab) eher für traditionelle Antiqua-Formen sinnvoll ist. 2 Link zu diesem Kommentar
Graf Aldus Geschrieben 20. August Themen-Ersteller Teilen Geschrieben 20. August Hallo. Hab einfach erfolgreich ausgeblendet, dass plakative, auffällige, nicht für längere Texte geeignete Schriften nicht immer nur irgendwie extravagant, speziell sind, sondern eben auch serifenlos etc. , also verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Mit dieser – späten – Erkenntnis war ich dann erstmal etwas irritiert, da das in vielen Artikeln (vermutlich jenseits von Foren/Communitys) oft so verstanden werden kann, dass es um entweder oder geht. Danke für deine Antwort und Zeit. Link zu diesem Kommentar
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