Kapitälchen (englisch Small Caps) sind formal-gestalterisch Großbuchstaben, die aber in etwa in der Höhe der Kleinbuchstaben, also der x-Höhe der Schrift, gezeichnet sind.
Im Kapitälchensatz werden Versalien und Kapitälchen so kombiniert, dass die Kapitälchen jeweils an die Stelle treten, wo sonst im gemischten Satz Kleinbuchstaben benutzt worden wären. Man hat es also gestalterisch mit reinem Großbuchstabensatz zu tun, der aber gleichsam durch die unterschiedlichen Größen die in der lateinischen Schrift gewohnte Trennung in Groß- und Kleinbuchstaben widerspiegelt.
Im Digitalsatz können Kapitälchen als ein eigener Schriftschnitt erhältlich sein, der die Kapitälchen auf den Positionen der Kleinbuchstaben enthält. OpenType-Schriften mit Kapitälchen-Unterstützung enthalten dagegen Kleinbuchstaben und Kapitälchen gleichermaßen. Durch Aktivierung der Kapitälchenfunktion tauscht das Anwendungsprogramm dann dynamisch die Kleinbuchstaben durch Kapitälchen aus.
Kapitälchen werden wie Großbuchstabensatz in der Regel leicht gesperrt gesetzt. In OpenType-Fonts kann dies beim Einsatz der OpenType-Kapitälchen bereits einprogrammiert sein und wird dann automatisch zugewiesen.
Viele Anwendungsprogramme erlauben auch die Generierung von »falschen Kapitälchen«. Dabei wird die Kleinbuchstabenbelegung einfach durch herunterskalierte Großbuchstaben des Normalschnitts erzeugt. Da dadurch die Strichstärken von Groß- und Kleinbuchstabenbelegung unausgewogen wirken, gilt die Verwendung von falschen Kapitälchen als ein zu vermeidender typografischer Fehler.
Falsche Kapitälchen
Siehe auch: