Die Technik des Handsatzes wird ohne wesentliche Änderungen bis ins 20. Jahrhundert hinein angewandt. Allerdings versuchte man jahrhundertelang, den Handsatz durch Mechanisierung zu beschleunigen - bis ins 19. Jahrhundert erfolglos.
Ein Durchbruch gelang dem Uhrmacher Ottmar Mergenthaler. Seine erste Maschine mit dem Namen »Blower« wird 1886 vorgestellt und kein geringerer als Thomas A. Edison bezeichnete sie ohne zu zögern als 8. Weltwunder. Zum Setzen des Textes bedient man sich bei dieser Maschine einer Art Schreibmaschinentastatur. Betätigt man eine Taste, wird eine so genannte Matrize – eine Gussform des Buchstabens – aus einem Magazin freigegeben. Der Setzer gibt nun so lange weitere Matrizen frei, bis eine Zeile gefüllt ist. Die komplette Zeile wird anschließend auf einmal gegossen und aus der Maschine ausgegeben. Dieses Prinzip gab der Maschine auch ihren Namen: A Line of Type (Eine Zeile Schrift). Kurz: Linotype. Die nach dem Guss nicht mehr benötigten Matrizen werden vollautomatisch in das Magazin zurückgeführt. Man kann somit ununterbrochen setzen und gießen und die Satzleistung eines geübten Setzers steigert sich durch diese Maschine auf circa 6000 Zeichen pro Stunde.
In Konkurrenz zur Linotype-Maschine wurde 1897 von Tolbert Lanston die Monotype entwickelt. Der Satz wird hier auf zwei Maschinen (und Berufe) aufgeteilt. Der Taster "setzt" auf dem "Taster", indem er ein papiernes Lochband "beschreibt". Dieser Lochstreifen steuert dann die Gießmaschine, die den Satz ausgibt: als korrekturfertige Kolumne aus Einzellettern (»Mono Type«) zusammengesetzt. So können eventuelle Tippfehler auch nach dem Guss noch leicht korrigiert werden. Es können auf einer Monotype-Gießmaschine aber auch Einzellettern zur Verwendung für Korrekturen oder den Handsatz gegossen werden. Es gab verschiedene Gießmaschinen für verschiedene Schriftgrößen. Die Monotype zeichnete sich durch eine bessere Qualität in der Zurichtung der Buchstabenpaare (am Computer Kerning genannt) und konnte auch größere Grade gießen (Linotype in der Grundausstattung nur bis 12p), brauchte aber mehr Platz, zwei verschiedene Spezialisten (Taster und Gießer), war im Betrieb deshalb teurer und die Matrizen konnten zeitweise/teilweise von der Monotype Corporation nur gemietet/geliehen werden.
Deshalb war die Linotype vorwiegend in kleinen und mittleren sowie in Zeitungsdruckereien sehr weit verbreitet, wogegen die Monotype zumeist in mittleren und großen Qualitätssetzereien zu Hause war. Es gab im 20. Jahhundert der Linotype-Setzmaschne technologisch sehr ähnliche und gleiche Lizenznehmer, Plagiatoren und Abwandlungen: in der Sowjetunion wurden beispielsweise die Rossija-Setzmaschinen gebaut, in den USA die Intertype-Maschinen.
Daneben gab es im 20. Jahrhundert auch noch die Setzmaschine "Typograph" (ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts erfunden). Diese erzeugte ebenfalls gegossene Zeilen, war aber ganz anders konstruiert als die Linotype. Der Typograph war kleiner und handlicher und kam vor allem in kleinen und kleinsten Druckereien zum Einsatz - sogar auf Ozeandampfern in dortigen Schiffsdruckereien!
Als Maschinensatz wurden gelegentlich auch Ludlow-"Maschinen" (und deren verwandte Ableger "Nebitype") bezeichnet. Das ist aber nicht richtig, weil auf diesen Geräten im Grunde nur von Hand im Winkelhaken gesetzte Matrizen abgegossen wurden und also nicht wirklich "gesetzt" wurde.
Handsatz und Maschinensatz auf der Linotype und Monotype waren die dominierenden Satzsysteme im beginnenden 20. Jahrhundert und wurden erst in den 1960er-Jahren zunehmend durch den Fotosatz und später das Desktop Publishing verdrängt.
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