Multiple-Master-Fonts sind eine Variation des PostScript-Type1-Formates und man erkennt sie am Zusatz »MM« im Fontnamen. Im Gegensatz zu den üblichen Einzelschnitten eines Fonts (z.B. regular, italic, bold und bold italic) bieten Multiple-Master-Fonts die Möglichkeit, beliebige Variationen eines Fonts durch den Anwender zu generieren. Welche Eigenschaften änderbar sind, ist von Font zu Font unterschiedlich – typisch sind zum Beispiel Strichstärke, Weite der Buchstaben und optische Größen. Einige Fonts können sogar Zwischenstufen aus serif und sans serif generieren. Der Anwender kann über Schieberegler die gewünschten Eigenschaften einstellen und daraus eine Font-Instanz generieren, die sich dann wie ein regulärer Font in den Anwendungsprogrammen einsetzen lässt.
Multiple-Master-Fonts konnten sich nie auf breiter Front durchsetzen und werden heute selbst von Adobe, dem Entwickler des Formats, nicht mehr weiterentwickelt oder verkauft. Immer weniger Programme unterstützen sie daher.
Die Multiple-Master-Technologie wird heute vor allem noch von Schriftdesignern benutzt. Statt jedoch die variable Multiple-Master-Schrift selbst zu lizenzieren, werden typische Schriftschnitte auf Seiten des Schriftdesigners/Schriftanbieters gewählt und diese als reguläre Fonts ohne Eingriffsmöglichkeiten angeboten.