Plakadur war ein Markenname der H. Berthold AG für ein auf Kunstharz basierendes Material, das im 20. Jahrhundert zur Produktion von großformatigen Buchdruck-Schriften als Alternative zu Holzschriften eingesetzt wurde. Im Vergleich zu letzteren ist das Plakadur-Material formstabiler, da es nicht nicht auf Feuchtigkeit, Lösungsmittel etc. reagiert.
Als Rohstoff zur Fertigung dient ein Edelkunstharzprodukt in Streifenform von ungefähr Kegelstärke und Schrifthöhe. Die Kegelseiten werden auf einer Doppelspindel-Fräsmaschine in einem Arbeitsgang beidseitig auf die gewünschte Cicerostärke gefräst. In die nunmehr kegelgenauen Streifen wird die Signatur vertieft eingelassen. Dann werden die Streifen auf die jeweils erforderlichen Dickten der zu fertigenden Buchstaben aufgeschnitten und durch Feinschleifen auf Schrifthöhe gebracht. Die so vorgearbeiteten Einzelblöcke – im Schriftkegel, in der Höhe und Dicke der aufzunehmenden Figur angepasst – werden im Anschluss durch eine Graviermaschine nach dem Storchenschnabelprinzip bearbeitet. Eine erhabene Schablone dient dem Führungsstift zum Umfahren des Buchstabenbildes. Der Storchenschnabel überträgt das Bild auf diese Weise auf das Werkstück. Ecken und Einschnitte werden am Ende von Hand nachgearbeitet.