Anfang des 20. Jahrhunderts schuf der deutsche Grafiker Ludwig Sütterlin im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums zwei Schulausgangsschriften: eine nach lateinischen Schriftstil, und eine zweite als Weiterentwicklung der bis dahin im deutschsprachigen Raum vorherrschenden Kurrentschrift. Letztere bekam in der Folge die umgangssprachliche Bezeichnung Sütterlinschrift.
Sütterlin verzichtete in seiner Vorlage auf die typische Schrägstellung der Kurrent und den Schwellzug. Er vereinfachte Buchstabenformen und legte eine Lineatur von 1:1:1 fest. Die Schrift wurde ab 1914 testweise eingeführt und wurde in der Folge zunächst in preußischen Schulen, später in weiten Teilen des deutschsprachigen Raums bis zum Normalschrifterlass 1941 angewandt.
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