Der Begriff Typografie ist eine Ableitung aus dem Griechischem: von týpos (Schlag, Abdruck, Figur, Typ) und gráphein (schreiben, zeichnen). Je nach Kontext kann der Begriff auf unterschiedliche Weisen verstanden werden.
Die Typografie als Technik
Die Typografie als Technik beschreibt die Erstellung beziehungsweise Darbietung von Textinformation über vorgefertigte Zeichenvorlagen. In unserem Kulturkreis hat diese Technik ihren Ursprung in der Erfindung Johannes Gutenbergs, der Bücher mithilfe einzelner Bleilettern (sogenannter Typen) druckte. Die einzelnen Bleibuchstaben eines Schriftstils in einer bestimmten Größe werden dabei zu einem Satz zusammengefasst, den man Font nennt. Der heute übliche Digitalsatz ist ein Nachfahre dieser Technik. Fonts sind nun Software, aber sie bestehen weiterhin aus einzelnen Zeichen (jetzt Glyphen genannt), die wie schon zu Gutenbergs Zeiten zu Zeilen und Textblöcken arrangiert werden. Die Typografie in ihrer technischen Definition wird im Fachbereich des Grafikdesigns von zwei anderen Techniken unterschieden: Bei der Kalligrafie werden die Texte allein durch Schreiben mit der Hand erstellt und hinter dem englischen Begriff des Letterings werden alle anderen Techniken zusammengefasst, die weder geschrieben noch mittels vorgefertigten Schriftzeichen erstellt wurden. So werden dementsprechend zum Beispiel gezeichnete, gemalte, gesprühte, geritzte Wörter oder Texte als Lettering bezeichnet.
Die Typografie als Lehre
Die Typografie als Lehre beschreibt das Wissen um die Anwendung der Schrift. Dieses reicht von historisch, kulturwissenschaftlich Zusammenhängen bis zu den theoretischen und praktischen Grundlagen der gestalterischen Anwendung von Schrift in der Gegenwart. Bildhaft gesprochen kann man von der »Inszenierung einer textlichen Botschaft« sprechen und die Schrift als »Kleidung der Texte« verstehen. Die Kenntnisse, diese »Kleider« nach ästhetischen, funktionalen, kulturellen, künstlerischen, und inhaltlichen Kriterien optimal auszuwählen und anzuwenden, ist die Lehre der Typografie. Sie überschneidet sich in diesem Sinne heute stark mit dem Fachbereich des Grafikdesigns, in dem die Schrift nicht selten eine wesentliche Rolle als Kommunikationsmittel einnimmt. Schrift und Gestaltung sind aber dennoch keine Synonyme. Die Typografie beschreibt immer nur die Dinge, die unmittelbar die Schriftanwendung betreffen.
Siehe auch: